Dokumenten-Management

Gedruckt wird immer

15.01.2009 von Gerald Strömer und Uli Ries
Dokumenten-Management-Techniken begrenzen zwar den Zwang zum Druck von Dokumenten dank intelligentem Speichern, Verteilen und Bereitstellen von Informationen. Letztendlich kommt aber kein Unternehmen ohne gedruckte Informationen aus. Offizielle Schriftstücke, Werbematerialien, Anweisungen, Handbücher - vieles ist durch elektronische Dokumente ersetzbar. Aber eben nicht alles, so dass Grundlagenwissen rund um Drucktechniken unabdingbar ist.

Beim Erstellen eines Dokumentendruckkonzepts sollten sich die IT- und Budgetverantwortlichen im Unternehmen einige grundlegende Fragen stellen. Dazu gehören beispielsweise konzeptionelle Fragen wie: "Müssen wir überhaupt drucken? Welches Druckvolumen planen wir?" Die Antworten auf solch grundsätzliche Fragen bestimmen alle folgenden Entscheidungen.

Sie drucken sowieso kaum? Vielleicht genügen Ihrem Unternehmen ja ein gutes elektronisches Dokumenten-Management-System und ein einziges Multifunktionsgerät für Fax-Versand und -Empfang sowie für sporadische Ausdrucke von Rechnungen und Angeboten. Sie gehen davon aus, jeden Monat Millionen Seiten auszudrucken? Dann denken Sie gar nicht erst über zusammengeschusterte Einzelplatzlösungen nach und setzen Sie auf professionelle Konzepte im eigenen Haus oder lagern die Druckaufträge an einen Dienstleister aus.

Nachdem die Verantwortlichen die Eckdaten herausgearbeitet haben, können sie Strukturen abklopfen: Soll
jeder Mitarbeiter einen eigenen Drucker haben oder ist eine zentralisierte Lösung besser? Sollen überhaupt Drucklösungen ins Haus oder ist ein Dienstleister effizienter? Erst danach geht es dann an Fragen der Organisation und der technischen Umsetzung sowie den damit einhergehenden Details wie der Abwägung der jeweils sinnvollen Technik.

Vergleich der Konzepte: Elektronisches Dokumentenmanagement versus Dokumentendruck

Der Einsatz eines intelligenten Dokumenten-Management-Systems (DMS) sollte bei jedem modernen Druckkonzept Teil der Lösung sein. Mit einem DMS können Dokumente auf elektronischem Weg bereitgestellt und verteilt werden, so dass der Bedarf für einen schnellen Handout-Ausdruck egalisiert wird. Ein DMS senkt so nicht nur Druck- und Entsorgungskosten, sondern beschleunigt das Arbeiten und steigert die Effektivität, da Informationen zentralisiert vorgehalten und abgerufen werden können. Mehr zu diesem Thema finden Sie in unserem ersten Hintergrundartikel zum Drucker-Management im Unternehmen.

Arbeitsplatzdrucker versus Arbeitsgruppenlösung

Es gibt genügend Szenarien, in denen jeder oder zumindest einige Mitarbeiter über einen eigenen Drucker verfügen müssen. Hierzu zählen beispielsweise Kreativabteilungen oder die Geschäftsführung. In der Regel ist eine Arbeitsgruppenlösung aber die effizientere und vor allem kostengünstigere Wahl. Hier muss der Mitarbeiter zwar seine Ausdrucke vom zentralen Drucker abholen, aber die Vorteile für das Unternehmen überwiegen bei weitem. So muss nur noch ein großer anstatt viele kleine Drucker gewartet,
administriert und mit Druckmaterial versorgt werden.

Gruppentauglich: Multifunktionsgeräte werden von Teams genutzt und ersetzen so zahlreiche Einzelplatzdrucker.

Die Lagerhaltung und Verwaltung des Druckmaterials ist zudem unkomplizierter. Außerdem kann hier ein wirklich hochwertiges Gerät beschafft werden, dass sich weit besser auslasten lässt und jedem Standard-Einzelplatzgerät überlegen ist. Arbeitsgruppengeräte sollten zumindest die Funktionen Druck und Kopie bieten. Fax- und Scan-Funktionen sind zwar gerade bei Arbeitsgruppengerät empfehlenswert und mit entsprechenden Verwaltungs-und Sicherheitsfunktionen sowieso bei jedem besseren Arbeitsgruppengerät dabei, müssen sich aber am individuellen Bedarf des Unternehmens orientieren.

Gerätekauf versus Leasing und Miete

Viele Druckerhersteller bieten vor allem ihre großen Drucksysteme selbst oder über Partnerunternehmen zur Miete oder zum Leasing an. Der Vorteil gegenüber dem Kauf eines gleichwertigen Geräts ist einerseits der gegen Null tendierende Investitionsbedarf und eine klare Kostenstruktur für die Laufzeit der Vereinbarung. Außerdem erhält man bei einer Erneuerung einer solchen Vereinbarung nach Ablauf des Miet- oder Leasingzeitraums Zugriff auf die zu diesem künftigen Zeitpunkt neueste Technik und ist nicht an ein gekauftes Gerät gebunden, das seine Investitionskosten erst noch einspielen muss.

Andererseits gehört Drucktechnik nie dem Nutzer und es entstehen laufende Kosten, auch wenn sie noch so schön planbar sind. Will man bei Ablauf des Vertrages zudem nicht plötzlich ohne Drucktechnik dastehen, muss man einen neuen Miet- oder Leasingvertrag ins Auge fassen oder dann selbst entsprechende Technik einkaufen. Leasing-Modelle sind in der Regel für neu gegründete Unternehmen oder für Firmen interessant, die einen ungewissen Druckbedarf haben.

Eigendruck versus Outsourcing

Während der Druck normaler Schriftstücke außer Haus nur in seltenen Fällen sinnvoll ist, sieht es mit ungewöhnlichen Druckstücken wie Fotos, Flyern, Broschüren oder gar Zeitschriften und Büchern ganz anders aus. Es gibt mittlerweile viele Druckereien, die professionellen Digital- und Analogdruck anbieten. Die Kapazitäten sind breit gefächert, es findet sich eigentlich für jeden Bedarf etwas. Auftragsdrucksachen können außerdem gebunden und sortiert geordert werden, was je nach Auftrag enorm Zeit sparen kann und für eine professionellereAußenwirkung sorgt. Zudem gibt es im näheren Ausland durchaus interessante Alternativen für den Auftragsdruck im eigenen Land.

Dokumentenvernichtung und Datenlöschung

Ein gern vergessenes Thema: Alles, was bedruckt wird, landet irgendwann auch in der Verwertung. Hier lassen sich bis auf einige grundlegende Ratschläge kaum Tipps formulieren. Fest steht: Unbeaufsichtigte Drucksachen können eine Gefahr für das Unternehmen sein. Die ausgedruckte Powerpoint-Präsentation der Unternehmensstrategie für das kommende Jahr hat nichts in unbefugten Händen verloren.

Tintenstrahler: Pfand zurück

Epson hat mit dem EC-O1 im Spätsommer dieses Jahres einen Tintenstrahler vorgestellt, der fest installierte Tintenpatronen mit bis zu 8.000 Seiten Reichweite integriert. Der Drucker hat einen hohen Anschaffungspreis, aber praktisch keinen laufenden Tintenkosten, und wird vom Hersteller mit einem Pfand vergütet, wenn er nach Leerung der Tintenbehälter zum Recycling zurückgegeben wird. Der damit verfolgte ökologische Ansatz ist in mehrfacher Hinsicht nachhaltig und stellt ein neues, durchaus interessantes Konzept dar, das auch durch verringerten Wartungsaufwand (keine Wechseln der Tinten) punkten kann.

Für die Vernichtung von Papieren und Datenträgern im größeren Umfang empfehlen sich professionelle Dienstleister. Ansonsten sollten zumindest klare Regeln und ein potenter Reißwolf für einen verantwortungsvollen Umgang mit gedruckten oder auf Datenträgern befindlichen Informationen sorgen.

Vergleich der Drucktechniken

Vielseitig: Multifunktionsgeräte vereinen Drucker, Scanner, Kopierer und Fax in einem Gerät.

Drucker teilen sich in Impact- und Non-Impact-Geräte ein. Zur Impact-Klasse gehören beispielsweise Nadel-, Typenrad- und Kugelkopfdrucker. Die Non-Impact-Klasse setzt sich aus Vertretern moderner Technologien wie Tintenstrahl, Thermo- und Laserdruckern zusammen. Alternativ kann man Drucker auch nach der kleinsten druckbaren Einheit - Zeichen (zum Beispiel Typenraddrucker), Zeile (zum Beispiel Typenkettendrucker) und Seite (zum Beispiel Laserdrucker) - oder der Druckerschnittstelle - kabelgebunden (seriell, parallel, USB, Ethernet/LAN ) und kabellos (Infrarot/IrDA, Bluetooth, WLAN ) - unterscheiden. Der folgende Überblick stellt die heute gebräuchlichen Drucktechniken im Detail vor.

Nadeldrucker

Auf Grund ihrer niedrigen Druckauflösung und des hohen Geräuschpegels sind Nadeldrucker beinahe vollständig durch Tintenstrahl- und Laserdrucker verdrängt worden. Heute werden Nadeldrucker nur noch dann eingesetzt, wenn ein Durchschlagdruck benötigt wird oder kostengünstig, dokumentenecht und in großen Mengen gedruckt werden muss.

Es gibt Modelle mit 8, 9, 12, 18, 24 oder 48 Nadeln im Druckkopf. Je höher die Anzahl der Nadeln ist, desto enger können die einzelnen Punkte gesetzt werden und desto besser ist letztlich das Druckbild. Die Druckgeschwindigkeit kann je nach Typ und Druckqualität bis zu 1.000 Zeichen pro Sekunde erreichen. Je höher jedoch die Anzahl der Nadeln ist, desto niedriger ist auch die Qualität und Stärke der Durchschläge. Sollen also Dokumente mit bis zu 6 Durchschlägen angefertigt werden, wird immer noch auf 9-Nadel-Drucker zurückgegriffen.

Nadeldrucker können auch Farbdrucke anfertigen, benötigen dazu aber spezielle Farbbänder, die in vertikal übereinander angeordneten Spuren die Farben Blaugrün (Cyan), Purpur (Magenta), Gelb (Yellow) und Schwarz (Black) enthalten. Der Farbausdruck eines Nadeldruckers erreicht wegen der niedrigen Auflösung,
der nur durch Diffusion darstellbaren Mischfarben und der unzureichenden Wiederholgenauigkeit nicht einmal ansatzweise die Farbtreue eines Tintenstrahldruckers.

Nadeldrucker werden auf Grund ihrer Durchschlagsfähigkeit in Arztpraxen verwendet. Zudem finden sie dank geringem Wartungsbedarf und Ausdrucksbeständigkeit in Parkautomaten, Fahrscheinentwertern und Kaufhauskassen Verwendung, werden hier aber zunehmend durch Thermodrucker abgelöst, da diese kein Farbband benötigen. Leider fertigen Thermodrucker nur unbeständige Ausdrucke an. Am häufigsten werden Nadeldrucker als so genannte Protokolldrucker in großen Unternehmen oder Behörden eingesetzt, wo ein günstiger Sofortausdruck - beispielsweise von Schaltzuständen in Schaltanlagen oder vom Protokoll einer Besprechung - eine zusätzliche, gegen nachträgliche Änderung gefeite Ergänzung zur digitalen Speicherung darstellt.

Vorteile:

Nachteile:

Tintenstrahldrucker

Tintenstrahler haben sich zur heute weit verbreitetesten Lösung für den Privat- und den Soho (Small Office, Home Office)-Einsatz gemausert. Sie spritzen Tinte in einem kontinuierlichen Tintenstrahl oder als einzelne
Tröpfchen anschlagfrei auf das zu bedruckende Medium. Man unterscheidet CIJ (Contiuos Ink Jet) - und DOD (Drop On Demand )-Tintenstrahldrucker. Der Begriff Tintenstrahldrucker wäre eigentlich nur für die CIJ-Methode angebracht, hat sich aber als Klassenbezeichnung durchgesetzt. CIJ-Drucker finden nur in der Industrie Verwendung, beispielsweise für den Aufdruck von Haltbarkeitsdatum oder EAN-Codes.

DOD-Drucker können einen großen Einsatzbereich vorweisen, der von privater Nutzung bis hin zum Rapid Prototyping (schnellen Herstellung von Musterbauteilen ausgehend von Konstruktionsdaten) reicht. Spezielle DOD-Drucker können neben klassischen Drucktinten auch Wachse, langkettige Polymere und sogarheiße, flüssige Metalllegierungen verwenden.

Einer der größten Nachteile von DOD-Druckern ist das Eintrocknen der Tinte im Druckkopf, was nur durch regelmäßige Reinigungszyklen verhindert werden kann. Diese Reinigungen passieren automatisch in bestimmten Zeitabständen oder durch einen Befehl des Anwenders. Reinigungsvorgänge sind vergleichsweise tintenintensiv und sind somit vor allem bei selten benutzten DOD-Druckern einer der Hauptgründe für einen hohen Tintenverbrauch. Abhängig von Größe der Tintenpatronen und dem jeweiligen Druckermodell können bereits 40 bis 100 Reinigungsvorgänge die jeweiligen Patronen leeren. Daher sollte auch der Betrieb an Steckerleisten oder häufiges An- und Abschalten nach Möglichkeit vermieden werden, da die meisten Tintenstrahler beim Einschalten eine Druckkopfreinigung durchführen.

Tintenpatronen mit begrenzter Lebensdauer

Die meisten Hersteller verwenden Tinten auf Wasserbasis, die mit Additiven zur Verhinderung des schnelle
Eintrocknens und Eiweißen zur Verbesserung der Dauerhaftigkeit versetzt sind. Durch die Eiweißzugabe haben diese Tintenpatronen aber auch eine begrenzte Lebensdauer, wenn sie erst einmal geöffnet sind. Einige Hersteller fügen ihren Tinten weitere Zusätze hinzu, die Leuchtkraft und Lichtechtheit verbessern sollen. In der Regel sind Tinten nicht pigmentiert, es gibt aber auch einige wenige Tintenstrahler, die mit pigmentierten und damit dokumentenechten Tinten arbeiten.

Tintenstrahler erreichen erst mit speziellen Papieren ihre optimale Druckauf lösung sowie Detail- und Farbtreue, was vor allem im Fotodruck wichtig ist. Auf normalem Papier breiten sich die Tinten sofort aus, was zu unerwünschten Farbverläufen, unscharfen Abgrenzungen und generell zu einem matschigen Druckbild führen kann. Spezialmedien bestehen dagegen aus beschichteten Papieren oder Kunststoffen. Die Beschichtung verhindert dank ihrer Haftung ein Verlaufen der Tintentropfen und kann - je nach Ausführung - Farben kräftigen, matte oder Glanzeffekte erzeugen und für eine verbesserte Farbtreue und Lichtechtheit sorgen.

Für praktisch alle Drucker gibt es auch kompatible Tintenpatronen von Drittherstellern, die zu einem deutlich günstigeren Preis ein meist etwas schlechteres Druckbild erzeugen und die Druckköpfe schneller verschleißen können. Möglich ist auch das Auffüllen originaler Tintenpatronen (Refill) mit Tinten von Drittanbietern. Beide Verfahren sind für den professionellen Einsatz nicht empfehlenswert. Zudem setzen etliche Hersteller Chip-kodierte Tintenpatronen ein, so dass Drucker ausschließlich Originalpatronen akzeptieren. Zwar gibt es auch hier angebote von Drittanbietern, die mit zurücksetzbaren Ersatzchips arbeiten, aber für den professionellen Betrieb verbietet sich diese Bastelei von selbst.

Vorteile:

Nachteile:

Laserdrucker

Laserdrucker sind diegängige Lösung für Unternehmen, die vorrangig Schriftstücke in großen Zahl drucken
müssen. Sie arbeiten im Laserbelichtungs- und Tonerpartikel-Druckverfahren nach dem Prinzip der Elektrofotografie, dem eine mit einem Photoleiter beschichtete Bildtrommel oder ein entsprechendes Endlosband zugrunde liegt. Belichtung und Druck erfolgen in einem Durchlauf.

Textspezialist: Laserdrucker überzeugen durch die höchste Druckqualität bei Texten.

Der Photoleiter wird zunächst durch einen dünnen, unter hoher Spannung stehenden und nahe der Trommel angebrachten Draht ("Ladekorona") oder durch Ladungswalzen elektrostatisch negativ aufgeladen. Die Verwendung von Ladungswalzen hat den Vorteil, dass im Gegensatz zur Ladekorona kaum noch Ozon freigesetzt wird. Die negative Ladung des Photoleiters wird nun durch einen rasterartig an- und ausgeschalteten und per rotierenden Spiegel abgelenkten Laserstrahl an den Stellen gelöscht, wo später kein Toner auf das Papier aufgetragen werden soll. Grau- oder Farbabstufungen werden durch ein Abschwächen der Ladung in bis zu 256 Stufen erzielt.

Die Abstufung wird durch eine längere Verweildauer des Lasers oder durch mehrfaches Belichten erzielt. Danach dreht sich der nun nur noch partiell negativ geladene Photoleiter weiter und kommt in der Entwicklereinheit in unmittelbare Nähe zum positiv geladenen Toner (ein aus 5 bis 30 Mikrometer großen Teilchen bestehendes Gemisch aus Kunstharz, Pigmenten, magnetisierbaren Metalloxiden und diversen Hilfsstoffen), der auf Grund der gegensätzlichen Ladung auf die geladenen Stellen des Photoleiter überspringt. Danach wird der Toner auf das zu bedruckende Medium transferiert.

Moderne Geräte verfügen zum Farbdruck über vier getrennte Druckwerke der Farben Schwarz, Cyan, Magenta, Yellow, so dass das erste Druckwerk bereits die zweite Seite angehen kann, während das letzte noch mit der ersten Seite beschäftigt ist. Ihre Seitengeschwindigkeit beim Ausdruck farbiger Dokumente ist daher genauso hoch wie ihre monochrome Druckleistung.

Niedrige Temperatur, weniger Emissionen

Die Geräte der niederländischen Firma Océ arbeiten als einzige mit einer niedrigen Fixierungstemperatur von nur 70 Grad Celsius, dafür aber deutlich höherem Druck. Die Vorteile dieses aufwändigeren und damit - am letztendlichen Gerätepreis ablesbaren - teureren Verfahrens liegen in geringeren schädlichen Emissionen und der Möglichkeit, auch wärmeempfindliche Materialien bedrucken zu können.

Schlussendlich wird das Papier mit dem nun aufgetragenen (Mehrfarb-)Toner fixiert. Dazu wird es zwischen
zwei Teflon-beschichtete Walzen hindurch geschickt, von denen eine hohl und mit einem Heizstab bestückt ist, der sie auf etwa 180°C aufheizt. Die hohe Temperatur schmilzt den Toner und verklebt ihn mit dem Papier. Die spezielle Beschichtung, eine dem Toner entsprechende elektrostatische Ladung in der Heizwalze und eine ihm entgegengesetzte elektrostatische Ladung in der Führungswalze unter dem Papier sorgen dafür, dass kein Toner auf der Heizwalze zurückbleibt. Dennoch zurückbleibender Toner wird durch Reinigungswalzen oder -vliese automatisch entfernt.

Vorteile:

Nachteile:

Thermodrucker

Bei den Thermodruckern unterscheidet man drei verschiedene Drucktechniken: Thermodirekt-, Thermotransfer- und Thermosublimationsdruck. Allen gemeinsam ist die Nutzung des Faktors Hitze für den Druck und die Empfindlichkeit gegenüber Verschmutzung, speziell metallischem Staub Kurzschlussgefahr).

Thermodirektdruck

Beim Thermodirektdruck - beispielsweise von preisgünstigen Faxgeräten sowie Bon-, Etiketten- und Fahrkartendruckern genutzt - erhitzt ein Thermodruckkopf direkt ein thermosensitives Papier, das sich an den erhitzten Stellen schwarz verfärbt. Die Vorteile dieses Verfahrens sind sehr niedrige Druckkosten, hohe Druckgeschwindigkeiten und eine kompakte Bauweise. Die Nachteile sind hohe Licht- und Temperaturempfindlichkeit. Daher verlangen unter anderem auch deutsche Finanzämter beispielsweise von Parkscheine oder Zugtickets dauerhafte Kopien. Mit Spezial- oder beschichteten Papieren können zwar
Lagerzeiten von 25 Jahren erreicht werden, aber solche Papiere werden nur selten genutzt.

Thermotransferdruck

Beim Thermotransferdruck wird eine spezielle Farbfolie unter einem Thermodruckkopf hindurchgeführt, der
die Farbschicht in der Folie gezielt schmilzt und sie auf das Papier überträgt. Mit diesem Verfahren können Ausdrucke hoher Auflösung, glatter Oberfläche und hervorragender Druckqualität erzielt werden. Die verbrauchten Folien müssen in sicherheitsrelevanten Bereichen sorgfältig entsorgt werden, da die Druckausgabe auf ihnen dauerhaft ablesbar bleibt.

Thermotransferdrucker werden primär für hochwertige Barcodes sowie dauerhafte Typen-, Inventar- und sonstige Kennzeichnungsschilder genutzt. Der größte Vorteil dieses Verfahrens ist die enorme Variationsbreite, da sehr viele Materialien abseits von Papier und Folien mit speziellen Transferfolien bedruckt werden können. Die Druckkosten sind allerdings sehr hoch, da die Folie nur einmal verwendet werden kann.

Thermosublimationsdruck

Thermosublimationsdruck wird hauptsächlich für qualitativ hochwertigen, aber teuren Fotodruck genutzt. Wie beim Thermotransferdruck wird auch hier eine Transferfolie erhitzt. Allerdings geschieht dies hier bei deutlich höheren Temperaturen von 300 bis 400 Grad Celsion, so dass die Farbpigmentmischung in der Transferfolie verdampft und in einen gasförmigen Zustand übergeht. Sie schlägt sich dann auf dem zu bedruckenden Papier nieder und geht mit ihm eine chemische Verbindung ein.

Das Ergebnis ist ein hoch qualitativer Ausdruck hoher Auflösung, brillanter Farben und großer Farbtiefe, der jedoch sehr langsam erfolgt. Denn es sind vier Durchgänge für den Druck der vier Farben und ein Durchgang für eine transparente Schutzschicht nötig. Wie bei den Thermotransferdruckern sind die Druckkosten zudem sehr hoch, da die Folien nur einmal benutzt werden können. Thermosublimationsdrucker werden dank kompakter Bauweise primär für den mobilen Fotodruck eingesetzt und lassen sich oft kabellos ansprechen, werden aber mittlerweile durch kompakte und kostengünstigere Tintenstrahldrucker abgelöst.

Fazit Drucktechniken

Hinsichtlich der Tauglichkeit der Techniken ist für Unternehmen fast jeder Größe der wartungsarme, schnelle und hinsichtlich Schrift- und Grafikdruckqualität deutlich führende (Farb-)Laserdrucker heute der Standard. Selbst in Einzel- oder kleinen Unternehmen sind Laserdrucker sinnvoll, wenn eine dauerhafte Lösung mit möglichst niedrigen laufenden Kosten und hoher Zuverlässigkeit gesucht wird.

Machine Identification Code (MIC)

Bestimmte Farblasersysteme einzelner Hersteller bringen beim Druck von Dokumenten digitale Wasserzeichen auf dem Ausdruck auf, die unter normalen Umständen und mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind. Die MIC-Praxis ist auch unter den Schlagwörtern Farbdruckermarkierung, yellow dots, secret dots oder yellow dots of mystery bekannt. Der Machine Identification Code besteht aus einem Punktraster, dessen einzelne Elemente gelber Farbe etwa 0,1 Millimeter groß sind und etwa 1 Millimeter auseinander liegen. Das Raster kann 8 x 16 bis 32 x 16 Punkte groß sein und kann auf einem A4-Blatt bis zu 150mal auftauchen. Im MIC lassen sich bis zu 64 Byte Daten in verschlüsselter Form unterbringen. Zu den aufgebrachten Informationen gehören Hersteller und Seriennummer des Geräts sowie Uhrzeit und Datum des Ausdrucks. Neben dem MIC sollen noch weitere Identifikationssysteme im Einsatz sein.

Das international genutzte System wurde auf Betreiben von Regierungen eingerichtet, die auf diesem Weg beispielsweise gefälschte Ausweispapiere und Banknoten zur Quelle zurück verfolgen wollen. Grund für dieses Bestreben ist die hohe Druckqualität professioneller Farblasergeräte, die professionelle Fälschungen deutlich erleichtern. Im Alltag hat das auf die Geschäftspraxis der meisten
Unternehmen sicherlich keinen Einfluss.

Auf das System wird seitens der Hersteller selten hingewiesen. Xerox ist einer der wenigen Hersteller,
die damit nicht hinter dem Berg halten (Beispiel Xerox DocuColor 6060): "Das Digitale Farbdrucksystem ist entsprechend der Forderungen zahlreicher Regierungen mit einem fälschungssicheren Kennzeichnungs- und Banknotenerkennungssystem ausgerüstet. Jede Kopie wird mit einer Kennzeichnung versehen, die nötigenfalls die Identifizierung des Drucksystems ermöglicht, mit dem sie erstellt wurde. Dieser Code ist unter normalen Bedingungen nicht sichtbar."

Weitere Informationen finden sich auf der Drucker-Liste der Bürgerrechtsgruppe Electronic Frontier Foundation, die die MIC-Praxis ins Bewusstsein der der Öffentlichkeit brachte. Ein Online-Workshop zeigt, wie man die gelben Punkte leicht sichtbar machen kann.

Natürlich gibt es Abweichungen von dieser Empfehlung. Wenn möglichst niedrige Anschaffungskosten eine Rolle spielen oder Mitarbeiter beispielsweise auch Fotos oder andere reichhaltige, über geschäftliche
Diagramme hinausgehende Grafiken ausdrucken müssen, dann empfiehlt sich ein Tintenstrahldrucker. Und spezielle Probleme verlangen natürlich auch spezielle Lösungen. So ist ein Barcode-Drucker nun mal ein Thermotransferdrucker und kein Laserdrucker.

Uli Ries ist Journalist und Analyst in München, Gerald Strömer ist Journalist in Potsdam.