Die Umweltorganisation ließ von einem unabhängigen und einem eigenen Labor Laptops von Acer, Apple, Dell, HP, Sony und Toshiba untersuchen. Die Tests sollten Aufschluss darüber geben, welche toxischen Substanzen wie Schwermetalle, Brom, Polyvinylchlorid (PVC) oder Weichmacher heute noch in den Geräten vorkommen.
Dabei konnten keine Schwermetalle nachgewiesen werden, wie Greenpeace feststellen konnte. Der Report zeigt aber, dass Brom in über 40 Prozent der getesteten Computer-Komponenten vorkommt. Dabei wurde bei Laptops von Sony der geringste Anteil von Brom bei allen untersuchten Geräten gefunden. Bei Dell dagegen waren es die meisten Teile, die Brom aufwiesen.
PVC und Weichmacher wohin das Auge blickt
PVC fand sich sogar in 44 Prozent aller Geräte, vor allem bei den Kabelummantelungen. Das ist zwar kein akutes Problem, bei der Entsorgung können aber giftige Stoffe entstehen. Ähnlich ist es bei den Weichmachern, die in den Stromkabeln aller Hersteller vorkommen - am häufigsten bei Laptops von Acer und HP.
Die Greenpeace-Studie zeigt, dass die EU-Richtlinie RoHS (Restriction of the use of certain hazardous substances in electrical and electronic equipment) greift. Der Einsatz von Blei, Quecksilber oder Chrom ist spürbar zurückgegangen. Das Schöne daran ist, dass sich dieser Umstand nicht nur auf den europäischen Markt beschränkt, wie die Tests ergaben.
Für Greenpeace ist das aber nur ein Teilerfolg. Die Organisation fordert, dass das, was für Schwermetalle schon gilt, auch auf andere toxische Stoffe wie Brom, PVC und Weichmacher ausgeweitet werden soll. Technisch wäre es bereits machbar, Computer ohne jegliche toxische Stoffe herzustellen.
Sony als Vorreiter favorisiert
Laut Greenpeace scheint es, als ob Sony von allen Herstellern als Erster das Ziel erreichen könnte, Geräte komplett frei von toxischen Stoffen herzustellen. Nach Einschätzung der Umweltorganisation haben Dell, HP und Acer noch am meisten zu tun, um dies zu erreichen. Außer HP haben aber immerhin schon alle Unternehmen angekündigt, nach Möglichkeit bis 2009 bei der Herstellung ihrer Produkte auf schädliche Materialien zu verzichten.
Für den Report "Toxic chemicals in Computers - Reloaded" untersuchte Greenpeace 18 Laptops verschiedener Hersteller. Die Geräte stammten aus insgesamt 14 Ländern in Europa, Asien und Amerika.