Seit 2001 haben die Applikations-Anbieter ihre Gebühren für Wartung und Support von durchschnittlich 14 bis 18 Prozent auf inzwischen 18 bis 20 Prozent der jährlichen Lizenzgebühren erhöht, sagt Gartner-Analystin Jane Disbrow.
Gleichzeitig mussten die Software-Hersteller herbe Einbußen bei den Preisen ihrer Produkte verkraften: Die sinkenden IT-Budgets ihrer Kunden zwangen die Anbieter zwischen 2001 und 2003 dazu, Nachlässe in Höhe von bis zu 50 Prozent einzuräumen. Wegen des weiterhin schwachen Markts wuchsen diese Rabatte im vergangenen Jahr sogar auf bis zu 70 Prozent.
Wie sich der Markt 2005 entwickeln wird, darüber sind sich die Analysten nicht einig. Manche verwiesen auf Marktfaktoren, die den Preisverfall verlangsamen könnten. In manchen Fällen könnten die Applikations-Anbieter ihre Produkte sogar wieder teurer verkaufen als bisher.
Meta Group-Analysten erwarten sinkende Preise
Die Analysten der Meta Group erwarten dagegen einen weiteren Preisverfall. Verantwortlich machen sie zum einen die wachsende Verbreitung kostengünstiger Systeme wie Linux. Außerdem setzten immer mehr Unternehmen auf webbasierte und serviceorientierte Software-Architekturen, um Anwendungen und Funktionalitäten auf Basis bereits bestehender Business-Applikationen zu entwickeln.
Analystin Jane Disbrow berichtet, dass in den letzten Monaten manche Software-Anbieter ihren Kunden auch bei den Wartungskosten entgegengekommen seien: Statt diese auf Basis der Listenpreise zu berechnen, hätten manche Anbieter eingewilligt, die tatsächlich verhandelten Einkaufspreise als Berechnungsgrundlage zu nehmen.
Die meisten IT-Manager teilen diese Einschätzung nicht. Sie rechnen damit, dass die laufenden Ausgaben für ihre Anwendungen weiter steigen werden – ihrem Wunsch nach Sicherheit bei der Budgetplanung zum Trotz.
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