Die Buchbranche zieht eine gemischte Bilanz des vergangenen Jahres: Der Umsatz ist gestiegen, der Absatz gesunken, wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Donnerstag in Frankfurt berichtete. "Gemessen an den zahlreichen Krisenherden in Politik und Wirtschaft haben Verlage und Buchhandlungen das Jahr im Gesamten gut abgeschlossen", teilte die Vereinigung mit, die Verlage, Buchhandlungen und deren Zwischenstufen vertritt.
In den zentralen Vertriebswegen - Buchhandlungen und Online-Handel - lag der Umsatz 2,9 Prozent über dem des Vorjahres. Allerdings ging die Zahl der verkauften Bücher im selben Zeitraum um 1,9 Prozent zurück. Das liegt daran, dass die Preise gestiegen sind - im Schnitt um 4,9 Prozent. Das zeigt der Branchen-Monitor Buch. Er basiert auf den Daten des Handelspanels von Media Control. Der Monitor ist laut Börsenverein nur eine erste Tendenzaussage: vollständige Buchmarktzahlen liegen erst im Sommer 2024 vor.
"Gerade in schwierigen Zeiten nutzen Menschen Bücher, um ihr Wissen zu erweitern, abzuschalten, aber auch, um sich mit der aktuellen Realität auseinanderzusetzen - ein gutes Zeichen angesichts großer politischer und gesellschaftlicher Themen und Konflikte", sagte die Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Karin Schmidt-Friderichs.
Bei vielen in der Branche sei die wirtschaftliche Situation "weiter angespannt", so Schmidt-Friderichs. Viele Kunden seien zurückhaltend im Konsum. Der Kostendruck in den Unternehmen bei Energie, Beschaffung und Herstellung nehme nur langsam ab. "Gerade für kleine Verlage ist daher eine strukturelle Förderung dringend nötig."
Unter den Warengruppen stach 2023 die Belletristik mit überdurchschnittlichen Zuwächsen hervor: Sie konnte nicht nur ihre Umsätze um 7,7 Prozent im Vergleich zu 2022 steigern. Sie steigerte auch als einzige Warengruppe überhaupt die Zahl der verkauften Bücher um 1,2 Prozent. Steigende Umsätze gab es auch bei Sachbüchern (+2,7 Prozent) und Kinder- und Jugendbüchern (+2,4 Prozent) vermelden. Nicht ans Vorjahr heran reichte der Umsatz der Ratgeber (minus 0,7 Prozent) und Reisebücher (minus 1,7 Prozent). (dpa/rs)