Im Februar findet der Mobile World Congress statt, traditionell eine der wichtigsten Mobilfunkmessen. Dort wird auch Blackberry-Hersteller RIM vor Ort sein, um die Neuerungen für 2011 vorzustellen. Bereits vor dem Start der Messe ist allerdings die Gerüchteküche bereits am Spekulieren, vor allem etwa Blogs wie BoyGeniusReport überschlagen sich mit Meldungen zu möglichen neuen Geräten, Diensten und Angeboten.
CIO.de hat die Nachrichten zusammengetragen und versucht zu klären, wie realistisch die Meldungen sind. Dabei sind die Informationen natürlich mit Vorsicht zu genießen, nur zu den wenigsten gibt es offizielle Statements.
Nachfolger für Curve, Bold, Torch und Storm
Am interessantesten sind natürlich immer neue Geräte. Glaubt man den Vorabmeldungen, wird dieses Jahre in jedem Fall interessant. So soll beispielsweise das High-End-Modell Torch neu aufgelegt werden. Laut Boy Genius Report wird auch der Torch 2 wieder mit Touchscreen und ausziehbarer Tastatur ausgestattet, aber vor allem im Inneren wird sich einiges tun: Neben einem Chip für Near Field Communications (eine Technik, die auch Apple und Google vor kurzem integriert haben), erhält der Torch 2 wahrscheinlich einen digitalen Kompass, einen Prozessor mit 1,2 GHz Prozessor, mehr Arbeitsspeicher und einen verbesserten Grafikchip. Der neue Torch soll wohl im dritten Quartal in den USA erscheinen.
Ebenfalls im High-End-Segment angesiedelt ist das neueste Mitglied der Bold-Serie, Codename Dakota. Die Vorabspezifikationen lesen sich so, als würde Dakota das aktuelle Bold-Spitzenmodell ersetzen. Das Gerät wird mit Blackberry OS 6.1 erhältlich sein, damit ist etwas ein mobiler Hotspot im Gerät enthalten. Dieser kann einen WLAN-Hotspot aufspannen und andere Geräten so die Nutzung der 3G-Verbindung des Blackberry erlauben. Interessant ist das etwa im Zusammenhang mit dem Blackberry Playbook, dem Tablet von RIM.
Die Curve-Serie ist unterhalb des Bolds angesiedelt und erhält scheinbar auch ein neues Gerät: den Blackberry Curve Apollo. Auch dieses Gerät wird NFC erhalten, RIM scheint diese Technik in jedes neue Smartphone zu verbauen. Es ist anzunehmen, dass der Curve wieder einen aggressiven Preis erhalten wird, um so ein durchaus interessantes Einstiegsmodell zu werden.
Der Blackberry Storm ist das einzige RIM-Smartphone, das komplett auf einen Touchscreen setzt. Der neue Storm 3 wird ein ähnlich starkes Innenleben erhalten wie der Torch 2, dazu eine hohe Auflösung, eine Fünf-Megapixel-Kamera und Blackberry OS 6.1.
Blackberry Cloud und die Rückkehr von Blackberry Connect?
Bislang bietet RIM drei verschiedene Server-Varianten für Blackberry-Nutzer an: den kostenlosen BES Express, den Blackberry Enterprise-Sever für Unternehmen sowie den BIS, der bei Mobilfunkanbietern angesiedelt ist. Der RIM-Vice-President Pete Devenyi erzählt in einem Interview mit dem Blog AllThingsDigital, dass der Konzern eine Cloud-Lösung plant. Diese soll die bisherigen Server nicht ersetzen, sondern ergänzen.
Ebenfalls interessant: Im Interview deutete Devenyi an, dass die Blackberry Connect Technik ein Revival feiern könnte. Damit wird es beispielsweise möglich, dass Nicht-Blackberry-Geräte sich mit dem Blackberry-Server verbinden können. Admins können so beispielsweise auch andere Smartphones oder möglicherweise Tablets und Rechner von einem zentralen Server aus steuern.
RIM wird aggressiver
Nachdem das iPhone und Android-Smartphones RIM in den letzten Jahren Marktanteile streitig gemacht haben, scheint der kanadische Konzern nun deutlich aggressiver vorzugehen. Die neue Politik passt wunderbar mit dem Einstieg in den Tablet-Markt zusammen. Hält das Playbook wirklich, was es verspricht, dann steht für Unternehmen erstmals ein Konkurrent zum iPad bereit.
Dazu passt auch, dass alle künftigen Blackberry einen WLAN-Hotspot aufbauen können - so kann man mit dem Playbook oder anderen Geräten online gehen, ohne dass man eine separate SIM-Karte oder einen zusätzlichen Vertrag braucht.
Auch die Rückkehr von Blackberry Connect wäre für Firmen nur zu begrüßen. Schließlich ist die IT-Consumerization ein nicht von der Hand zu weisender Trend - sprich, Nutzer wollen immer häufiger private Hardware wie PCs, Macs oder Tablets nutzen, um auf Firmenressourcen zugreifen. Ein passender Client würde Administratoren und IT-Abteilungen die Verwaltung dieser Geräte deutlich vereinfachen.