Zunächst hatte Nokia das erste Halbjahr 2009 als Liefertermin für das Business-Flaggschiff N97 genannt. Das war auf der Nokia World in Barcelona im Dezember 2008. In den letzten Tagen verdichteten sich nun Gerüchte, dass das Gerät Ende Juni 2009 in die Läden kommen soll. Ein Indiz dafür liefert der britische Online-Shop play.com: Auf deren Seite kann das Nokia N97 bereits vorbestellt werden, als Auslieferungsdatum wird der 23. Juni 2009 genannt, der Preis wird mit 599 Pfund angegeben. In Deutschland hat bereits Handyzek.de das Smartphone für 833 Euro ohne Vertrag und ab 365 Euro mit Vertrag gelistet. Der Liefertermin ist auf Juli 2009 gesetzt.
Das Interesse an dem neuen Smartphone des finnischen Herstellers ist jedenfalls groß: Auf YouTube finden sich neben dem offiziellen N97-Demo-Video und dem Material auf dem Nokia Conversations Channel unzählige Video-Tutorials zum neuen Mitglied der Nokia-nSeries.
Das Nokia N97 soll auch als eines der ersten Geräte über eine vorinstallierte Anwendung den direkten Zugang zum neuen Ovi Store bieten, dessen Launch jedoch bereits für Mai angekündigt ist. Zusätzlich können Anwender von existierenden Nokia-Geräten der Serie 40 oder der S60-Plattform den neuen Dienst nutzen. Neben dem Ovi-Client auf dem Mobiltelefon soll eine Internetseite angeboten werden, über die Anwender Software, Spiele, Videos und andere Inhalte erwerben können.
Bezahlt wird über die Rechnung des Netzbetreibers oder per Kreditkarte. Die Inhalte werden jedoch direkt auf das Handy geschickt, ein Download von der Internetseite ist nicht möglich. Eine Übertragung der gekauften Inhalte auf andere Modelle soll später auch hinzukommen, ebenso die Möglichkeit, ein Update von Programmen vorzunehmen. Diensteanbieter und Entwickler, die ihre Inhalte über den Ovi Store vertreiben möchten, können sich bereits seit Anfang März auf der Internetseite publish.ovi.com registrieren.
Aufregung um Skype-Vorinstallation
Im Vorfeld sorgte Nokia bereits auf dem Mobile World Congress in Barcelona für Aufregung: Die Ankündigung, das Nokia N97 mit vorinstalliertem Skype-Client auszuliefern. Laut dem IT-Magazin techspot schlugen insbesondere in Großbritannien die Wellen hoch: Orange und o2 sollen Nokia gedroht haben, das N97 nicht zu verkaufen, wenn Skype vorinstalliert ist. Sie befürchten, dass die Gesprächsumsätze sinken, wenn die Kunden mit Skype über das Internet telefonieren (VoIP). Skype-COO Scott Durchslag gab sich in seiner CeBIT-Rede diesbezüglich diplomatisch. "Nokia wird entscheiden, in welchen Märkten sie das Gerät mit unserer Applikation einführen werden."
Warum die Netzbetreiber derart aufgebracht über eine Vorinstallation von Skype sind, ist schwer nachzuvollziehen: Bereits jetzt lassen sich VoIP-Clienten beispielsweise auf Windows Mobile-Smartphones installieren und verwenden. In den USA erlaubt AT&T sogar auf dem iPhone die Verwendung des Skype-Clients. Und letztenendes verdienen die Netzbetreiber ja auch an den Datendiensten.