Neues Business-Handy in der Pipeline

Gerüchteküche: Nokia N97 kommt im Juni 2009

24.03.2009 von Nicole Ott
Vollwertige QWERTZ-Tastatur, hochauflösender 3,5-Zoll-Touchscreen und 5-Megapixel-Kamera: Mit Spannung erwarten Anwender den im Dezember erstmals auf der Nokia World vorgeführten Herausforderer von Blackberry, iPhone und Co. Jetzt lässt sich das Telefon bereits in Großbritannien vormerken.

Zunächst hatte Nokia das erste Halbjahr 2009 als Liefertermin für das Business-Flaggschiff N97 genannt. Das war auf der Nokia World in Barcelona im Dezember 2008. In den letzten Tagen verdichteten sich nun Gerüchte, dass das Gerät Ende Juni 2009 in die Läden kommen soll. Ein Indiz dafür liefert der britische Online-Shop play.com: Auf deren Seite kann das Nokia N97 bereits vorbestellt werden, als Auslieferungsdatum wird der 23. Juni 2009 genannt, der Preis wird mit 599 Pfund angegeben. In Deutschland hat bereits Handyzek.de das Smartphone für 833 Euro ohne Vertrag und ab 365 Euro mit Vertrag gelistet. Der Liefertermin ist auf Juli 2009 gesetzt.

Nokias N97 ist voraussichtlich ab Ende Juni im Handel erhältlich.

Das Interesse an dem neuen Smartphone des finnischen Herstellers ist jedenfalls groß: Auf YouTube finden sich neben dem offiziellen N97-Demo-Video und dem Material auf dem Nokia Conversations Channel unzählige Video-Tutorials zum neuen Mitglied der Nokia-nSeries.

Das Nokia N97 soll auch als eines der ersten Geräte über eine vorinstallierte Anwendung den direkten Zugang zum neuen Ovi Store bieten, dessen Launch jedoch bereits für Mai angekündigt ist. Zusätzlich können Anwender von existierenden Nokia-Geräten der Serie 40 oder der S60-Plattform den neuen Dienst nutzen. Neben dem Ovi-Client auf dem Mobiltelefon soll eine Internetseite angeboten werden, über die Anwender Software, Spiele, Videos und andere Inhalte erwerben können.

Bezahlt wird über die Rechnung des Netzbetreibers oder per Kreditkarte. Die Inhalte werden jedoch direkt auf das Handy geschickt, ein Download von der Internetseite ist nicht möglich. Eine Übertragung der gekauften Inhalte auf andere Modelle soll später auch hinzukommen, ebenso die Möglichkeit, ein Update von Programmen vorzunehmen. Diensteanbieter und Entwickler, die ihre Inhalte über den Ovi Store vertreiben möchten, können sich bereits seit Anfang März auf der Internetseite publish.ovi.com registrieren.

Aufregung um Skype-Vorinstallation

Im Vorfeld sorgte Nokia bereits auf dem Mobile World Congress in Barcelona für Aufregung: Die Ankündigung, das Nokia N97 mit vorinstalliertem Skype-Client auszuliefern. Laut dem IT-Magazin techspot schlugen insbesondere in Großbritannien die Wellen hoch: Orange und o2 sollen Nokia gedroht haben, das N97 nicht zu verkaufen, wenn Skype vorinstalliert ist. Sie befürchten, dass die Gesprächsumsätze sinken, wenn die Kunden mit Skype über das Internet telefonieren (VoIP). Skype-COO Scott Durchslag gab sich in seiner CeBIT-Rede diesbezüglich diplomatisch. "Nokia wird entscheiden, in welchen Märkten sie das Gerät mit unserer Applikation einführen werden."

Warum die Netzbetreiber derart aufgebracht über eine Vorinstallation von Skype sind, ist schwer nachzuvollziehen: Bereits jetzt lassen sich VoIP-Clienten beispielsweise auf Windows Mobile-Smartphones installieren und verwenden. In den USA erlaubt AT&T sogar auf dem iPhone die Verwendung des Skype-Clients. Und letztenendes verdienen die Netzbetreiber ja auch an den Datendiensten.

Nokia N97: Die Alternative für das iPhone
Das Nokia N97 bietet einen Touchscreen-Display mit 8,9 cm Displaydiagonale und eine vollständige QWERTZ-Tastatur. Es eignet sich ideal zum Surfen im Internet, zum Streamen von Flash-Videos oder zum Spielen. Über die Tastatur ist Bloggen, Chatten, Hochladen von Dateien und Versenden von SMS-Mitteilungen und E-Mails möglich.
Auf der Nokia World 2008 Anfang Dezember wurde der mobile PC im Jackentaschenformat erstmals vorgestellt: Das Nokia N97. "Wir sind dabei, das Internet umzuwandeln: Wir geben Ihnen als Nutzer die Möglichkeit, die Welt richtig zu erleben", sagte Nokia Präsident und CEO Olli-Pekka Kallasvuo bei der Präsentation von Nokia N97.
Die Ausgangsanzeige des Nokia 97 bietet Schnellzugriffe zu den Kontakten, Inhalten und Medien, die Nutzern besonders wichtig sind. Freunde, Communites und Nachrichten stehen so auf einen Blick und mit einer Berührung des Bildschirms zur Verfügung. Das Display im 16:9 Breitbildformat können Nutzer mit regelmäßig aktualisierten Widgets ihrer bevorzugten Internetdienste und Communitys individuell gestalten.
Auch die Bedürfnisse von Hobby-Fotografen kommen nicht zu kurz: Nokia N97 ist mit einer 5-Megapixel-Kamera mit Optik von Carl Zeiss ausgestattet. Videoaufnahmen sind im 16:9 Format nahezu in DVD-Qualität möglich. Internetdienste wie Share on Ovi lassen sich über Highspeed-Verbindungen via UMTS mit HSDPA oder WLAN einfach und schnell zum Austausch von Inhalten nutzen.
Shunjiro Eguchi ist der Designer des Nokia N97. In einem Interview am Rande der Nokia World 2008 erklärte er, dass jeder Aspekt eines technischen Gerätes davon beeinflusst wird, wie es von jemandem benutzt wird. Die Technologie spiele dabei eine zweitrangige Rolle. Ausgangspunkt für das Design seien die zentralen Bedürfnisse der Nutzer.
Hier im finnischen Salo laufen die Fäden für die Produktion des Nokia N97 zusammen. Das Unternehmen will verstärkt Drittanbieter für die Entwicklung von Diensten und Anwendungen ins Boot holen. Dazu dient die geplante Symbian Foundation. Ziel der Stiftung ist es, eine einheitliche Software-Plattform für Mobilgeräte zu schaffen. Basis ist dabei das Betriebssystem Symbian OS.
"Umgebung im sozialen Netzwerk" heißt das Konzept mit dem Nokia den Austausch von standortbezogenen Community-Informationen einführt. Über einen integrierten GPS-Empfänger sowie einem elektronischen Kompass erkennt das Gerät intuitiv, wo es sich befindet. Dadurch lassen sich soziale Communities mit Echtzeit-Informationen aktualisieren, um Freunde über den aktuellen Status oder Standort zu informieren.
Ab dem ersten Halbjahr 2009 wird das Nokia N97 im Handel erhältlich sein und voraussichtlich 550 Euro kosten - ohne Mobilfunkvertrag und Steuern. Der Erwartungsdruck für einen erfolgreichen Absatz des mobilen PCs ist groß - denn sein Vorgänger N95 wurde immerhin 15 Millionen Mal verkauft.