Sechs Ratschläge für erfolgreichen Business Process Change

Geschäftsprozess-Optimierung scheitert

17.11.2008 von Riem Sarsam
Für die Verbesserung ihrer Geschäftsprozesse zahlen Firmen viel und bekommen oft wenig dabei heraus. Projekte scheitern kläglich ohne messbaren Erfolg. Dabei machen es Top-Unternehmen vor, wie es geht. Deutsche CIOs gehen das Thema allerdings anders an als ihre Kollegen in anderen Ländern.

Rund ein Drittel aller Projekte zur Geschäftsprozessoptimierung in Europa bringen nicht den erwarteten Erfolg. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Securing the value of business process change" von Logica Management Consulting und The Economist Intelligence Unit. Demnach setzen Unternehmen etwa zehn Milliarden Euro bei Projekten in den Sand, die sich später als nicht effektiv erweisen.

Generell investieren laut Report europäische Firmen in erheblichem Umfang in die Verbesserung ihrer Geschäftsprozesse. Über drei Viertel geben bis zu sechs Prozent ihres Umsatzes dafür aus. Zwei Drittel der Unternehmen verfolgen dabei in erster Linie finanzielle Ziele.

In Deutschland trifft dies im Vergleich zum europäischen Durchschnitt nur auf 48 Prozent der Befragten zu. Ausschlaggebend für deutsche Firmen ist vor allem der Wunsch, sich an Best Practice-Beispielen zu orientieren und diese umzusetzen.

Insgesamt unterscheidet sich die deutsche Herangehensweise von der in anderen europäischen Ländern. So spielen für deutsche Führungskräfte Fähigkeiten im Projekt-Management und der Einsatz von IT eine größere Rolle. Faktoren wie Kommunikation und Training sehen sie dagegen als nicht so wichtig an wie ihre Kollegen in den Nachbarstaaten.

Bleibt die Frage, wie es Unternehmen schaffen, dass sich die erhofften Vorteile einstellen. Logica hat sechs Tipps zusammengestellt, mit denen Business Process Change funktioniert:

Energie investieren

Ein Punkt ist die Energie, die die Firmen investieren. Laut Studie legen die Gewinner bei der Planung von Änderungsprojekten einen größeren Ehrgeiz an den Tag. Sie führen häufiger überregionale und bereichsübergreifende Projekte durch.

Vorausschauend handeln

Unternehmen, die erfolgreich ihre Geschäftsprozesse ändern, handeln außerdem vorausschauender, wie die Studie zeigt. Sie warten nicht, bis sie mit Problemen wie Kundenreklamation oder sinkenden Marktanteilen konfrontiert werden. Sie planen vielmehr frühzeitig Veränderungen.

Offen mit Geschäftspartner umgehen

Ein weiterer Punkt für ihren Erfolg ist, dass sie offener mit Kunden und Geschäftspartnern umgehen. Im Gegensatz zu den Firmen, deren Projekte scheitern, beziehen sie öfters auch Außenstehende in ihre Planungen mit ein.

Veränderungen als Projekt angehen

In erfolgreichen Unternehmen werden zudem Veränderungen als eigene Projekte mit einem separatem Budget behandelt. Diese erfolgen getrennt vom Tagesgeschäft. So lassen sich laut Studie die größten Hindernisse umgehen: Das ist zum einen der Druck durch das Tagesgeschäft, zum anderen der Mangel an Ressourcen.

Performance messen

Die Performance zu messen, trägt ebenfalls dazu bei, dass Änderungsprojekte fruchten. Erfolgreiche Unternehmen ermitteln den Einfluss von Maßnahmen auf Prozess- und Unternehmensleistung mit speziellen Systemen wesentlich öfter.

IT als Erfolgsfaktor erkennen

Erfolgreiche Unternehmen haben außerdem die Bedeutung der IT bei der Geschäftsoptimierung erkannt. Sie geben einen großen Teil ihres dafür vorgesehenen Budgets für Kosten im Zusammenhang mit IT aus.

Für den Report "Securing the value of business process change" wurden 380 Führungskräfte aus neun europäischen Ländern befragt. Er ist unter www.logica.com erhältlich.