Länder mit einer jungen Bevölkerung hätten ganz andere Herausforderungen durch möglicherweise wegfallende Beschäftigungszweige zu bewältigen als ältere Gesellschaften, sagte UNDP-Chef Achim Steiner der Deutschen Presse-Agentur. "Und wie immer ist es viel wahrscheinlicher, dass die Gesellschaft, die sich darauf vorbereitet, nicht in gewisser Weise automatisch in diese Situation hinein schlittert, sondern Übergangsstrategien entwerfen kann, die Vorteile viel eher nutzen wird."
Menschliche oder durch Roboter ausgeführte Arbeit gleich besteuern
Bei der Suche nach Möglichkeiten, die neue KI-Technologie zu beherrschen, müsse künftig "viel sorgfältiger und differenzierter" untersucht werden, welche Art von Arbeitsplätzen davon betroffen sein könnten, welche wegfallen und welche neu entstehen könnten. Dabei gehe es auch darum, dass keine falschen Anreize geschaffen würden, um die Automatisierung noch schneller voranzutreiben. Als Beispiel für solche Fehlanreize nannte Steiner, der höchste deutsche UN-Vertreter, dass menschliche Arbeit in der Regel höher besteuert werde als mechanisierte, durch Roboter ausgeführte Arbeit.
Das Weltwirtschaftsforum schätzt, dass es wegen der rasant voranschreitenden KI-Entwicklung innerhalb der nächsten fünf Jahre in einem Viertel aller Jobs deutliche Umwälzungen geben wird. Davon betroffen seien vor allem die Bereiche Medien und Unterhaltung, die öffentliche Verwaltung, Bildung, Landwirtschaft, Gesundheit, Energie, Fertigung bis hin zu Hotellerie und Gastronomie. Neue Rollen werde es demnach vor allem in den Bereichen Technologie und Digitalisierung geben. (dpa/rs)