Mehr als 400 Millionen mobile Geräte, sei es ein Smartphone oder ein Tablet, wurden bereits seit der Android-Einführung 2008 aktiviert. Und es werden immer mehr, denn jeden Tag kommt etwa eine Million an neuen Aktivierungen hinzu. Damit das auch so bleibt und Android weiterhin zu dem beliebtesten mobilen Betriebssystem gehört, hat Google einige neue Funktionen in Jelly Bean integriert. Allerdings gehören dazu keine revolutionären Neuerungen, sondern Jelly Bean ist nur eine Verbesserung von Android 4.0.
Android 4.1: Verbesserte Unterstützung von Mehrkern-CPUs
Android unterstützt seit der Version 2.3.4 offiziell Mehrkern-Prozessoren. Doch nun will Intel will in eigenen Tests herausgefunden haben, dass selbst Android 4.0 die Leistung aller Kerne der CPU nicht komplett nutzt. Das soll sich mit Android 4.1 ändern: Die neue Version soll die Rechenkraft aktueller Mehrkern-CPUs noch besser ausreizen, damit Ihnen nicht nur ein Teil der Leistung zur Verfügung steht. Das bürgt für Schnelligkeit - und schnell soll Android 4.1 allemal sein.
Das beweist auch ein Vergleich, den der Hersteller auf der Konferenz durchgeführt hat: Zwei Samsung Galaxy Nexus - eines mit Ice Cream Sandwich, das andere mit Jelly Bean - mussten verschiedene Aktionen durchführen und wurden dabei mit einer Highspeed-Kamera gefilmt. Das Ergebnis: Android 4.1 arbeitet deutlich schneller.
Android 4.1: Neue Funktionen im Benachrichtigungsmenü
Bisher war es so: Sie bekommen eine Nachricht, ziehen die Benachrichtigungsleiste von oben herab, klicken auf die Benachrichtigung, und das entsprechende Programm wird geöffnet - sei es das Telefonmenü, Google-Mail oder das SMS-Programm. Das gehört mit Jelly Bean der Vergangenheit an. Denn nun können Sie direkt im Benachrichtigungsmenü Aktionen durchführen, ohne dass Sie erst weitergeleitet werden. Einen entgangenen Anruf können Sie also sofort zurückrufen, eine SMS sofort beantworten oder eine neue Mail schreiben. Oder Sie haben über Google+ einen Eintrag erhalten, den Sie direkt mit einem +1 bewerten können ohne die entsprechende App zu öffnen. Zudem sollen Entwickler für ihre Apps eigene Benachrichtigungsaktionen erstellen können.
Android 4.1: Google Now
Die neue Anwendung Google Now öffnen Sie über eine Wischbewegung vom unteren Bildschirmrand nach oben. Die Applikation greift auf vorherige Suchanfragen, Ihren Kalender und Ortsdaten zu, um Ihnen immer passende Ergebnisse auszuwerfen. Ein Beispiel: Sie mögen Pizza für Ihr Leben gerne und halten sich gerne in Pizzerien auf. Suchen Sie also nach einem naheliegenden neuen Restaurant, erkennt Google Now aufgrund bisheriger Suchanfragen Ihrerseits, dass Sie die italienische Küche allem anderen vorziehen. Daraufhin liefert Ihnen Google entsprechende Vorschläge und navigiert Sie sofort zu einer Pizzeria Ihrer Wahl. Außerdem identifiziert Google Now Ihre Lieblingsfußballmannschaft und spuckt Ihnen stetig die aktuellen Ergebnisse aus, ohne dass Sie etwas tun müssen. Durch die Anbindung an den Google Kalender ist Google Now immer über Ihre nächsten Termine informiert und erinnert Sie daran. Zudem sagt Ihnen die Anwendung, wann Sie zu Ihrem Termin aufbrechen sollten, damit Sie ihn nicht verpassen - aktueller Fahrplanauskunft mit Fahrtzeiten und Umstiegsmöglichkeiten inklusive.
Android 4.1: Widgets passen sich automatisch an
Bisher war es ein Problem, dass Widgets eine feste Größe hatten. Zum Teil war die Darstellung so groß, dass kein Platz mehr für weitere Anwendungen auf einem Homescreen war. Das wird sich mit Android 4.1 ändern, denn die Widgets passen jetzt automatisch ihre Größe an. Verschieben Sie zum Beispiel ein Widget auf einen Startscreen mit wenig freiem Platz, passt sich zum Einen das Widget in der Größe an die neue Umgebung an, zum Anderen machen die Apps etwas Platz, damit das Widget genug Raum für sich hat.
Android 4.1: Kameramenü mit neuen Features
Die Kameraanwendung ist der von Ice Cream Sandwich ähnlich. Beispielsweise wurde die Schnelligkeit des Auslösens übernommen, denn es vergeht nur eine Sekunde, bis ein Bild im Speicher landet. Als neues Feature kommt eine Filmstreifen-Ansicht zum Einsatz, über die Sie ihre aufgenommenen Bilder sofort und vor allem schnell ansehen können. Über eine Wischbewegung löschen Sie einzelne Bilder, die Sie übrigens bei versehentlichem Entfernen wiederherstellen können. Um die Bilder beispielsweise auf Google+ schnell hochzuladen, können Sie die Bilder einfach verkleinern.
Android 4.1: Vereinfachte Texteingabe dank intelligenter Tastatur
Das in Jelly Bean integrierte Wörterbuch soll jetzt noch effizienter arbeiten und Ihnen die richtigen Wörter ausspucken. Zudem soll das Programm erkennen, welches Wort als nächstes folgen wird, was die Texteingabe enorm erleichtert. Auch können Sie Texte über das Mikrofon diktieren, was zwar auch schon in den älteren Android-Versionen möglich war. Allerdings wurde mit Android 4.1 die Spracherkennung noch einmal optimiert und soll sogar funktionieren, wenn keine aktive Internetverbindung besteht, was vorher nicht klappte.
Fazit: Android 4.1 alias Jelly Bean
Mobile Betriebssysteme revolutioniert Jelly Bean nicht gerade. Es ist eher eine kleine Verbesserung zu Android 4.0 (Ice Cream Sandwich). Nur Google Now könnte große Begeisterung auslösen und das mobile Leben deutlich vereinfachen, da Sie mit einem Klick alles auf dem Screen haben - sofern es denn wie versprochen auch in der Praxis funktioniert. Das jetzt schon einfach zu bedienende Android wird nun noch simpler und schneller zu bedienen sein. Zudem nutzt Android 4.1 Mehrkern-CPUs noch besser aus, wodurch die Performance noch einmal deutlich steigt. (PC Welt)