Go, bei dem die Spieler abwechselnd weiße und schwarze Steine auf dem Spielbrett platzieren, gilt als größere Herausforderung für Computer-Programme als etwa Schach, weil drastisch mehr potenzielle Züge durchgerechnet werden müssen.
Die bei Google entwickelte Software AlphaGo löst das Problem dadurch, dass sie wahrscheinliche Züge des menschlichen Gegenspielers vorhersagt und sich darauf einstellt. Sie habe zwei "neuronale Netzwerke" mit Millionen Verbindungen ähnlich wie bei Nervenzellen, erklärte Google in einem Blogeintrag.
Zunächst habe die Maschine 30 Millionen Spielzüge von Experten zur Auswertung bekommen. Danach habe sie den nächsten Zug des Menschen in 57 Prozent der Fälle vorhersagen können. Anschließend hätten die Netzwerke von AlphaGo tausende Spiele gegeneinander gespielt, um sich zu verbessern. Bei Tests gegen andere Go-Programme habe die Google-Software 499 von 500 Spielen gewonnen. Im Oktober habe AlphaGo auch den amtierenden europäischen Meister Fan Hui in fünf von fünf Spielen geschlagen. Als nächste Herausforderung soll die Maschine im März in Südkorea gegen den weltbesten Spieler Lee Sedol antreten.
Go ist ein populäres Feld für Entwickler künstlicher Realität: Nur wenige Stunden vor der Google-Mitteilung schrieb Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, dass ein Team beim Online-Netzwerk an einer Software für das Spiel arbeite. (dpa/rs)