Soll unabhängig sein

Google-Institut in Berlin eröffnet

03.11.2011 von Johannes Klostermeier
In Berlin hat Google-Vorstand David Drummond das Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft eröffnet. Die Forschung soll für jeden nutzbar sein.
Das Institut wird sich in Berlin am Bebelplatz befinden.
Foto: Institut für Internet und Gesellschaft Berlin

In der Humboldt-Universität zu Berlin wurde Ende Oktober das Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft mit zahlreichen Ehrengästen feierlich eröffnet. Der US-Konzern Google hat dafür eine Förderung von 4,5 Millionen Euro für drei Jahre bewilligt.

Mit dabei: Die Staatssekretärin im Bundesjustizministerium Birgit Grundmann für die verhinderte Justizministerin, Bildungs-Staatssekretär Knut Nevermann, die Präsidenten der Partnerinstitutionen Jan-Hendrik Olbertz, Martin Rennert, Jutta Allmendinger sowie Google-Vorstand David Drummond

Das gemeinsame Institut von Humboldt-Universität zu Berlin (HU), Universität der Künste Berlin (UdK) und Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) wurde nach dem Wissenschaftler und Naturforscher Alexander von Humboldt (1769-1859) benannt. Das Hamburger Hans-Bredow Institut (HBI) ist integrierter Kooperationspartner.

Wechselwirkungen zwischen Internet und Gesellschaft erforschen

Googleplex, der Unternehmenssitz von Google in Mountain View, Kalifornien.
Foto: Google

Ziel des neuen Instituts sei es, die Wechselwirkungen zwischen Internet und Gesellschaft besser zu verstehen und allen Gruppen die Mitgestaltung der digital vernetzten Zukunft zu ermöglichen. Dazu zählen die Macher insbesondere die Themen Innovation, Internet Policy, Medienpolitik sowie Rechtsphilosophie und Verfassungsrecht. Bei der Forschung werde großer Wert auf die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, politischen Entscheidungsträgern, Zivilgesellschaft und Privatwirtschaft gelegt.

Google fördert die Aufklärung in Deutschland über das Internet - nach dem Streetview-Debakel eine gute Idee.
Foto:

„Wir möchten die Wechselwirkungen zwischen Internet und Gesellschaft besser verstehen. Dabei wird das neue transdisziplinäre Institut in Berlin einen wertvollen Beitrag leisten. Die Forschung erfolgt unabhängig von Google und auch bei den Ergebnissen wird es keine Exklusivität geben: jeder darf sie nutzen", versprach Google-Vorstand David Drummond.

Zentrale zur Beobachtung, Analyse und Bewertung internet-basierter Innovationen

„Das neue Institut wird als zentrale Anlaufstelle zur Beobachtung, Analyse und Bewertung internet-basierter Innovationen dienen. Insbesondere die Rolle des Nutzers im Innovationsprozess soll untersucht werden“, sagte UdK-Professor Thomas Schildhauer. Jeanette Hofmann (WZB) ergänzte: „Mit unserer Forschung wollen wir einen Beitrag dazu leisten, das Zusammenspiel von gesellschaftlicher, technischer und staatlicher Regelsetzung besser zu verstehen.“ „Und nicht zuletzt muss die Eigenlogik der Internet-Kommunikation besser verstanden werden, um angemessene regulatorische Lösungen finden zu können“, erklärte Wolfgang Schulz vom Kooperationspartner Hans-Bredow-Institut.

Im Anschluss an die Eröffnung veranstaltete das das Institut sein erstes Berliner Symposium. Unter dem Titel „Exploring the Digital Future“ (Erforschung der digitalen Zukunft) trafen sich rund 250 nationale und internationale Wissenschaftler. Als Redner traten unter anderem der Direktor des Berkman Centers Urs Gasser (Harvard University), Oliver Gassmann (Universität St. Gallen) sowie Niva Elkin-Koren (University of Haifa) auf.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO.