"Google hat den Rock gelüftet", titelt Autor Nicholas Carr (“IT doesn’t matter“) in seinem Blog.
Denn der Suchmaschinen-Gigant hat Anfang April auf der Konferenz "Data Center Efficiency Summit" erstmals die Hosen heruntergelassen. Das Unternehmen präsentierte einen aufgeschraubten Server der Marke Eigenbau und veröffentlichte ein Video mit Bildern aus dem Inneren eines seiner Rechenzentren.
Das war bislang undenkbar. Es gibt Außenaufnahmen von den Google-Rechenzentren, aber über das Innenleben dieser Komplexe ist wenig bekannt. Carr beschreibt seine bisherigen Erfahrungen mit den Google-Rechenzentren so: "Um jede der Server-Farmen zieht sich ein meterhoher Metallzaun, an dem Sicherheitsleute patrouillieren. Das einzige was uns Bewunderern übrig blieb, war, die dicken Rauchwolken zu beobachten, die aus den Kühltürmen aufstiegen."
Wie unsere amerikanische Schwesterpublikation Computerworld schreibt, lagert Google seine Server in wassergekühlten Containern, im gezeigten Rechenzentrum sind es 45. In jeden dieser Container passen 1.000 Server. Google gestaltet seine Rechenzentren dadurch sehr flexibel. Denn die einzelnen Container können bei Bedarf auf einen Lastwagen verladen und zu einem anderen Rechenzentrum gebracht werden.
Computerworld-Kolumnist Seth Weintraub spekuliert, dass Google mit seinen Veröffentlichungen für mehr Umweltbewusstsein werben möchte. Kühlung in Rechenzentren verbrauche sehr viel Energie. Wie bei Google mit Wasser zu kühlen, wäre eine sinnige Lösung. "Es scheint so, als wolle Google anderen helfen, Kosten zu senken und effizienter zu werden", mutmaßt Weintraub.
Google-Rechenzentren bleiben mysteriös
Nicolas Carr hat seinem euphorischen Eintrag zur Google-Enthüllung einen Nachklapp hinzugefügt. Laut eines Experten seien sowohl der gezeigte Server als auch das Rechenzentrum Generationen hinter dem, was Google heute täte. Also wird wohl auch weiterhin eine Wolke Mystik die Google-Rechenzentren umwehen.