Wenn es wirklich stimmt, dass drei Viertel aller existierenden Rechenzentren veraltet sind, wie die Experton Group in der Computerwoche 1/2-2009 behauptet, dann haben:
-
Hersteller in den vergangenen Jahren einen grottenschlechten Job gemacht,
-
CIOs ungeahnte Möglichkeiten, in der Krise ordentliche Preise mit den Herstellern zu verhandeln, und
-
Unternehmen die Chance, neue Architekturen zu etablieren, die zu besseren Prozessen nicht nur in der IT, sondern vor allem in den Fachbereichen führen.
Was das mit Green IT zu tun hat, ist mir allerdings schleierhaft. Gehört jetzt die IT zu den Grünen? Werden die ITler demnächst wieder in selbst gestrickten Strümpfen erscheinen - was einige sowieso tun, sonst müsste die CW nicht seitenweise Outfit-Beratung geben (Computerwoche 3–2009)?
Der Begriff Green IT ist völlig verfehlt, da muss ich Norbert Walter, dem Chefökonomen der Deutschen Bank, recht geben. Wie ungrün IT ist, belegt er anhand von drei Fakten:
-
Die IT-Branche ist weltweit für zwei Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Dies entspricht den Emissionen in der Luftfahrt.
-
In britischen Haushalten verbrauchen IT- und Kommunikationsgeräte mittlerweile doppelt so viel Strom wie noch vor fünf Jahren. Bis 2020 werden sie rund die Hälfte des gesamten Stroms in einem Privathaushalt benötigen.
-
Die Ausgaben für Energie steigen in Rechenzentren achtmal schneller als die Ausgaben für Hardware.
IT wird also nie grün. Das liegt in der Natur der Sache. Energiesparen sollte trotzdem selbstverständlich sein, auch wenn die IT-Abteilung nicht den Strom bezahlt - sonst bleiben 75 Prozent der Rechenzentren weiter veraltet, und die Fachbereiche hoffen weiterhin vergebens.