Den Begriff "Grid“ kann man auf die komplizierte und auf die einfache Art erklären. Es handelt sich um eine Infrastruktur, die autonome Ressourcen integriert und für die gemeinsame Nutzung verfügbar macht. So weit, so kompliziert. Simpel gesagt kann mit Grid Rechenleistung aus dem Internet gezogen werden wie Strom aus der Steckdose.
Von der Möglichkeit, verteilt zu rechnen, profitierten bislang vor allem Wissenschaftler-Gruppen, die komplexe und große Daten-Mengen zu verarbeiten haben. Jetzt soll das von Ministerium auf den Namen "BIS-Grid“ getaufte Projekt dafür sorgen, dass sie auch mittelständische Unternehmen mit Gewinn einsetzen können.
BIS-Grid soll beweisen, dass die Technologie sicher, zuverlässig und leicht zu koordinieren ist. Vor allem aber wollen die Forscher den Mittelständlern aufzeigen, welches Anwendungspotenzial die Technologie hat - beispielsweise, wenn sie zusammen mit service-orientierten Architekturen (SOA) eingesetzt wird.
Grid entspreche auf der Ressourcen-Ebene in etwa dem, was SOA auf der Anwendungsebene darstelle, teilen die Experten von Offis mit: zwei Integrationstechnologien mit vielen Gemeinsamkeiten. Beide erfolgreich zusammen zu schnüren, lautet die Herausforderung.
Sowohl auf konzeptioneller als auch auf technischer Ebene erarbeitet das Projekt Erweiterungen: Neue Formen der Kooperation und Geschäftsmodelle fließen in die Infrastruktur ebenso ein wie die Sprache Business Process Execution Language (BPEL).
Ziel ist ein horizontales Service-Grid
Das Ziel ist ein horizontales Service-Grid, mit dem betriebliche Informationssysteme gut arbeiten können. Inwieweit das gelingt, evaluieren die Forscher mit Partnern aus der Wirtschaft.
Am Projekt sind neben Offis das Forschungszentrum Jülich, die Universität Paderborn, die Technische Universität Berlin sowie die Unternehmen Siemens, Kieselstein, Cadsys und Cewe Color beteiligt.