Die gute Nachricht zuerst: Jeder Zweite behauptet, der Drucker funktioniere eigentlich immer. Die schlechte Nachricht: Zoff am Drucker gibt es trotzdem. Das liegt aber nicht an den Geräten, sondern an den Menschen. Auf das Stichwort "Probleme mit Druckgeräten" fällt denn auch immer wieder die Assoziation "Kollegen". Knapp drei von vier Angestellten (74 Prozent) nennen "Papier leer" als häufigsten Grund, warum sie ihren Ausdruck nicht bekommen. Wieder einmal habe niemand Nachschub geholt.
Das geht aus der "Printerumfrage10" hervor, für die der Münchener Marktforscher Dokulife Angaben von rund 5.000 Befragten ausgewertet hat. Sponsor der Studie ist der Hersteller Brother.
Zweithäufigstes Problem bei gemeinsam genutzten Geräten ist das Fehlen von Tinte oder Toner. Das geben 29 Prozent der Umfrage-Teilnehmer an. 26 Prozent beklagen Papierstau, 15 Prozent Kommunikationsprobleme zwischen PC und Drucker.
Das mit Papier und Toner wollten die Marktforscher genauer wissen. Sie haben gefragt, wer dafür in den Unternehmen zuständig ist. Ergebnis: Die Verantwortlichkeiten rund um den Drucker sind nicht stringent geregelt. Beispiel Großunternehmen (mit mehr als 1.000 Mitarbeitern): Die Beschaffung von Papier läuft entweder über einen Büromaterialverantwortlichen (51 Prozent) oder über Einkauf/Zentraleinkauf (19 Prozent). Bei 15 Prozent ist schlicht "jeder" zuständig, in sechs Prozent ist es die IT-Abteilung. Die muss in gut jedem fünften Großkonzern (21 Prozent) auch Tinte beziehungsweise Toner beschaffen.
Neudeutsche Schlagworte von Managed Print Services (MPS) hin oder her - dass sowohl Geräte, als auch Tinte/Toner und Papier aus einer Hand beschafft und gewartet werden, gibt es laut den Angaben der Befragten offenbar so gut wie gar nicht. Joel Trummheller, Business Unit Manager Laser bei Brother, rät daher zur Ernennung eines "Druckerpaten", der in bestimmten Zeitabständen prüft, ob noch alles da ist und alles funktioniert.
Ein weiteres Ergebnis der Studie: Je größer das Unternehmen, umso länger müssen die Angestellten warten, bis ein Fehler behoben ist. Nur 56 Prozent der Befragten aus Großkonzernen gibt an, binnen einer Stunde würden Mängel behoben. In Firmen mit 51 bis 250 Mitarbeitern sagen das 69 Prozent der Teilnehmer, in Betrieben mit elf bis 50 Mitarbeitern 72 Prozent.
In einem anderen Punkt herrscht dagegen weitgehend Einigkeit: Firmen von 51 bis mehr als 1.000 Mitarbeitern arbeiten vor allem mit Schwarzweiß-Lasergeräten. Diese dominieren mit 57 Prozent der Nennungen über die verschiedenen Firmengrößen hinweg. Wenig Unterschiede auch beim Einsatz von Farblasern: Diese stehen in 22 Prozent der Firmen mit 51 bis 250 Mitarbeitern und in 24 Prozent der Firmen mit 251 bis 1.000 Mitarbeitern. Unter den großen Konzernen nutzen sie 26 Prozent.
Das Verbot von Farbdruck soll Kosten senken
Das Einschränken vom Farbdrucken ist denn auch die erste Wahl, wenn ein Unternehmen Kosten senken will, wie 41 Prozent der Studienteilnehmer aus allen Firmengrößen bestätigen. Außerdem werden Tintenstrahler verbannt und Geräte konsolidiert. Knapp jeder vierte Befragte (24 Prozent) wird über Druckkosten aufgeklärt. Dass man bei Multifunktionsgeräten zum Beispiel über Scan-Funktionen sparen kann, erfahren allerdings nur fünf Prozent der Befragten von ihrem Arbeitgeber.
Ein Blick auf die Hersteller zeigt, dass Großkonzerne ihre Drucker vor allem bei HP kaufen (36 Prozent der Nennungen). Mit deutlichem Abstand folgen Kyocera und Lexmark (je dreizehn Prozent) und Brother (zehn Prozent).
Nach wie vor haben viele Angestellte "ihren" Drucker direkt am Arbeitsplatz, auch in den großen Firmen. Das geben jedenfalls 47 Prozent der Befragten an. Etwa die eine Hälfte davon nutzt das Gerät sogar allein, die andere Hälfte teilt es mit Kollegen. Bei weiteren 28 Prozent steht der - gemeinsam genutzte - Drucker ein paar Schritte vom Schreibtisch entfernt, 24 Prozent müssen sich auf den Flur oder in einen Kopierraum bemühen.
Fast immer werden nur zwei bis fünf Seiten ausgedruckt
Interessant dabei: 93 bis 94 Prozent der Befragten drucken "sehr häufig" nur zwei bis fünf Seiten aus, und zwar vollkommen unabhängig davon, ob das Gerät am Arbeitsplatz oder im Flur steht.