Schon im ersten Quartal herrschte alles andere als klirrende Kälte:
Anfang Januar konnte Siemens Business Services (SBS) einen Großauftrag von der Deutschen Bank einfahren. Für fünf Jahre übernimmt der Dienstleister die IT-Infrastruktur zentraler Konzernbereiche und aller deutschen Filialen sowie von Standorten in Spanien und Italien.
Ebenfalls einen Fünf-Jahres-Vertrag schlossen Anfang Februar der IT-Dienstleister Sparkassen Informatik und IBM ab. Die Partnerschaft, die Hardware, Software, Infrastruktur und Services umfasst, ist 600 Millionen Euro schwer.
Ende Februar vergab die Deutsche Post einen Großauftrag an Wincor Nixdorf. Der Lösungsanbieter soll als Generalunternehmer 20.000 Schalterarbeitsplätze in den Filialen von Postbank und Post mit neuen IT-Systemen ausstatten.
Einen wahren Frühling brachte das zweite Quartal mit sich:
Die Allianz entschloss sich zu einer strategischen Partnerschaft mit Fujitsu Services, die bis 2012 laufen soll. Das Auslagern von Desktop-, Netz- und Telekommunikations-Services lässt sich der Konzern rund 400 Millionen Euro kosten.
Fusion von Sparkassen Informatik und FinanzIT
Unter den wachsamen Augen der Branchenöffentlichkeit wurde Ende Mai die Fusion von Sparkassen Informatik und FinanzIT zu Europas größtem IT-Dienstleister beschlossen. Insider schätzen die Gewichtsklasse des neuen Unternehmens auf 1,7 Milliarden Euro Umsatz und mehr als 6.000 Mitarbeiter. Der Schritt war die logische Konsequenz einer seit Jahren laufenden Konsolidierung.
Und unter den wachsamen Augen der Avatare hat die Wirecard Bank als erste deutsche Bank eine Filiale in der Internet-Welt von "Second Life" eröffnet.
Heiße Nachrichten gab es Anfang Juni aus Indien: Der Mischkonzern Tata gründete einen Geschäftsbereich für Finanzdienstleistungen. Die TCS Financial Solutions hat gute Startbedingungen, war doch der Finanzbereich des Konzerns im Abrechnungszyklus 2006/2007 um 66 Prozent auf 170 Millionen US-Dollar gewachsen.
Für Klaus-Michael Geiger dagegen dürfte es eher ein verregneter Sommer gewesen sein: Der IT-Vorstand der WestLB ist Ende Juni vom Aufsichtsrat der Bank nicht wiederbestellt worden. Sein Vertrag läuft zum 31.12.2007 aus.
Das dritte Quartal bescherte der Branche einen stürmischen Herbst: Konica Minolta Österreich ergatterte - bezogen auf die Alpenrepublik - den größten Auftrag in seiner Geschichte. Fünf Jahre lang wird die Tochter des japanischen Unternehmens die Drucker- und Kopierer-Infrastruktur der Erste Bank überarbeiten.
Commerzbank: Mega-Deal mit Hewlett Packard
Anfang Oktober gab die Commerzbank einen Mega-Deal mit Hewlett Packard bekannt: Der Dienstleister übernimmt Aufgaben von Infrastruktur-Services bis zum Management des kompletten Lebenszyklus der Desktop-Umgebung. Das Volumen liege im "unteren dreitstelligen Millionenbereich", so die Bank. Es handelt sich dabei um das bisher größte IT-Outsourcing des Unternehmens.
Auslagern war auch das Stichwort für die Dresdner Bank Mitte Oktober: Das Geldinstitut hat die Betreuung des Core-Banking-Systems in die Hände von Atos Origin gelegt. Der Vertrag läuft über sieben Jahre.
Ein guter Jahreswechsel 07/08 wird es zumindest für Frank Annuscheit: Der COO der Commerzbank beginnt das neue Jahr als Vorstandsmitglied des Unternehmens. Er übernimmt die IT-Bereiche von Martin Blessing, der den Vorstandsvorsitz innehaben wird.
(Dieser Rückblick erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.)