Recyclingpapierfreundlichste Stadt

Große Energie-Einsparungen durch Recyclingpapier

13.10.2022
Seit 2008 erfasst die Initiative Pro Recyclingpapier den Verbrauch von umweltfreundlichem Papier in Stadtverwaltungen. Nun ziehen die Organisatoren eine Bilanz der vergangenen 15 Jahre.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Ulrich Feuersinger, Sprecher der Initiative Pro Recyclingpapier, bei der Verleihung der Auszeichnung "Recyclingpapierfreundlichste Stadt" an Julia Lehner, Bürgermeisterin der Stadt Nürnberg.
Foto: Christoph Wehrer / BMUV

Mehr als 100 Städte in Deutschland haben durch den Einsatz von Recyclingpapier in den vergangenen Jahren zusammen etwa 1.600 Gigawattstunden Energie gespart. Das geht aus dem aktuellen "Papieratlas" der Initiative Pro Recyclingpapier hervor. Der Auswertung zufolge haben die erfassten Städte, darunter die Großstädte Berlin, Hamburg und München, seit 2008 ihren Recyclingpapier-Anteil um mehr als 25 Prozent gesteigert - von 68 Prozent vor 15 Jahren auf durchschnittliche 93,7 Prozent im Jahr 2021.

Wie ein Sprecher der Initiative erläuterte, entsprechen die eingesparten 1.600 Gigawattstunden ungefähr der Energiemenge, die ausreicht, um die Einwohner Münchens ein Jahr lang mit Strom zu versorgen. Auch die Wasserersparnis sei beachtlich. Sie liege durch den Einsatz von Recyclingpapier seit 2008 bei mehr als 7,4 Milliarden Liter Wasser, erklärte der Sprecher weiter.

Deutschlands recyclingpapierfreundlichste Städte

Den Titel "recyclingpapierfreundlichste Stadt" sicherte sich in diesem Jahr die Stadt Nürnberg. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) verlieh ihr am Dienstag in Berlin die gleichnamige Auszeichnung "Papieratlas". Den Organisatoren zufolge erreichte Nürnberg die höchste Gesamtpunktzahl bei der Verwendung von Recyclingpapier in öffentlichen Einrichtungen. 100 Prozent des von der Stadtverwaltung genutzten Papiers war im vergangenen Jahr 2021 demnach Recyclingpapier mit dem Umwelt-Siegel Blauer Engel.

Die zehn deutschen Städte mit dem höchsten Anteil bei der Verwendung von Recyclingpapier in öffentlichen Einrichtungen.
Foto: Initiative Pro Recyclingpapier

Nürnberg erhielt auch Sonderpunkte für den Einsatz von Recyclingpapier jenseits der Stadtverwaltung, zum Beispiel an öffentlichen Schulen. Platz zwei belegten die Stadt Hameln (Niedersachsen) und Mönchengladbach (Nordrhein-Westfalen). Berlin erreichte Platz fünf. In den Kategorien Landkreis und Hochschule sicherten sich der Unstrut-Hainich-Kreis in Thüringen und die niedersächsische Universität Vechta jeweils den ersten Platz. Sonderauszeichnungen für langjähriges herausragendes Engagement erhielten die Städte Freiburg und Siegen sowie die Universität Tübingen.

Der "Papieratlas" dokumentiert seit 2008 jährlich die Recyclingpapierquoten in deutschen Städten, seit einigen Jahren auch in Hochschulen und Landkreisen. Für die Städteauswertung reichten im vergangenen Jahr 102 große und mittelgroße Städte ihre Daten ein. Seit 2008 sei die Zahl der erfassten mittelgroßen Städte stetig gewachsen, hieß es. Konstant übermittelt worden sind den Angaben zufolge seit 15 Jahren aber die Daten aus etwa 60 Großstädten. (dpa/pma)