Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nehmen immer mehr die Dienste von IT-Service-Dienstleistern in Anspruch. Schon jetzt verschlingen die Ausgaben für aushäusige IT-Services die Hälfte der IT-Budgets, wie aus einer Studie von Pierre Audoin Consultants (PAC) hervorgeht.
Der Anteil werde kurzfristig noch anwachsen, prognostiziert PAC. Vor allem Banken und Versicherungen sowie Firmen aus der Dienstleistungs- und Medienbranche treiben nach Einschätzung der Analysten den Trend voran, der in kleinen Unternehmen besonders augenfällig ist.
29 Prozent der befragten Unternehmen rechnen mit steigenden Ausgaben für externe IT-Dienstleistungen. 54 Prozent gehen von stabilen Ausgaben in diesem Bereich aus, während lediglich 14 Prozent mit einem Rückgang rechnen.
Relativ betrachtet wiegt die Entwicklung zum Outsourcing offenbar schwerer als das Ansteigen der IT-Budgets insgesamt. Zwar prophezeit PAC auch für das kommende Jahr Wachstum. Aber dies fällt keineswegs kräftiger aus als die nachgeholten Investitionen in diesem Jahr.
Ein Zehntel der Firmen berichtet für 2010 von einem stark steigenden IT-Budget, 29 Prozent bezeichnen den Anstieg als leicht. Die Vergleichszahlen für 2011 sind 6 beziehungsweise 31 Prozent. Ein eher moderater Zuwachs also, und dies keineswegs flächendeckend. „Im Durchschnitt werden die steigenden Budgets aufgewogen durch die Zahl von Unternehmen, die fallende Budgets erwarten“, heißt es in der Studie.
SaaS-Akzeptanz höher als erwartet
In diesem Jahr sind dies 24 Prozent, im kommenden Jahr 18 Prozent der Unternehmen. Besonders in der Transport- und Logistik-Branche ist noch kaum Dynamik bei den IT-Investitionen festzustellen. Der ökonomische Druck bleibt in diesem Wirtschaftszweig besonders hoch.
PAC beobachtet signifikante Unterschiede in den Ländern. Im laufenden Jahr herrscht insbesondere in Österreich Bewegung. Die IT-Entscheider müssen sich stärker als etwa in Deutschland mit steigenden oder fallenden Budgets auseinandersetzen. „Dem kommenden Jahr scheinen insbesondere die befragten Schweizer Unternehmen optimistisch entgegen zu sehen“, sagt Eike Bieber, PAC-Analystin für den eidgenössischen IT-Markt. 40 Prozent der Unternehmen aus der Schweiz kalkulieren mit steigenden, nur 10 Prozent mit sinkenden Budgets für 2011.
Überraschend hoch sei in der Schweiz die Akzeptanz für Software-as-a-Service (SaaS), berichtet Analystin Bieber. Auch im Near- und Offshoring ist das Alpenland Vorreiter. Ein Viertel der Unternehmen dort sei in diesem Bereich aktiv, so PAC-Director Klaus Holzhauser. In Deutschland und Österreich treffe dies nur für ein Zehntel zu.
Große Bedeutung für die Anwender haben derzeit prozess- und anwendungsbezogene IT-Projekte. Laut PAC-Studie gilt das – mit einem Schwerpunkt in größeren Unternehmen mit mindestens 250 Mitarbeitern – querbeet durch alle Branchen. Spitzenreiter sind Banken und Versicherungen, die zu 87 Prozent derartige Projekte gerade abgeschlossen, am Laufen oder in Planung haben. Aber sogar im Sektor der Dienstleistungen und Medien beträgt der Anteil immerhin 76 Prozent.
Die wichtigsten Ziel in diesem Bereich sind Erneuerung oder Modernisierung von Software, Harmonisierung von Prozessen und Verbesserungen bei Risikomanagement und Compliance. Zumeist handelt es sich um Projekte größeren Umfangs.
Vor allem Konzerne konsolidieren
Priorität haben derzeit ebenfalls Projekte zu IT-Sicherheit. Security sei ein Thema in Unternehmen aus allen Branchen und unabhängig von der Firmengröße, heißt es in der Studie.
Bei der IT-Organisation stehen Konsolidierungs-Projekte häufig ganz oben auf der Agenda – insbesondere in großen Unternehmen. 88 Prozent der Firmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern berichten von aktuellen Vorhaben. „Aber Konsolidierung wird auch in kleineren Unternehmen keineswegs vernachlässigt, wenngleich die Infrastrukturlandschaften dort weniger komplex sind“, so PAC.
Die Studie "PAC User Survey 2010" ist bei PAC erhältlich.