Hohe Ladenmieten und eine oft übermächtige Konkurrenz mit anderen Läden treibt einer Studie zufolge immer mehr Einzelhändler wieder in kleinere Standorte. Gerade in Mittelstädten mit einer Versorgungsfunktion erreichten die rechnerischen Umsätze pro Kopf oft hohe Werte, so dass diese Regionen vor allem für expandierende Einzelhändler von immer größerer Bedeutung seien, heißt es in einer am Mittwoch vorgelegten Studie der GfK Geomarketing GmbH.
So führten Würzburg, Passau und Straubing das bundesweite Kreisranking an. Unter den Top 20 der Liste seien aber auch etwa Trier, Koblenz oder Flensburg zu finden. Wichtigste Einzelhandelsstandorte bleiben nach den Ergebnissen aber die großen Ballungszentren wie Berlin, Hamburg und München. Ein Viertel des deutschen stationären Einzelhandelsumsatzes werde dabei in den 20 umsatzstärksten Städten und Landkreisen erwirtschaftet.
Allein Berlin erreiche mit einem Handelsvolumen von mehr als 18,9 Milliarden Euro einen Anteil von rund 4,48 Prozent des gesamtdeutschen Umsatzes und belegt damit unangefochten den Spitzenplatz. Erst mit einigem Abstand folgen Hamburg und München mit 11,5 beziehungsweise 11,1 Milliarden Euro sowie Köln mit 7,2 Milliarden Euro.
Gemessen am rechnerischen Umsatz im stationären Einzelhandel je Jahr und Einwohner belegt dagegen München mit 7628 Euro den bundesdeutschen Spitzenplatz. Mit einigem Abstand folgen Nürnberg (6918 Euro), Stuttgart (6690 Euro), Köln (6666 Euro) und Hamburg (6266 Euro). Die deutsche Hauptstadt Berlin liegt bei der Pro-Kopf-Auswertung dagegen mit 5241 Euro eher im unteren Mittelfeld und wird etwa von der Ruhrgebietskommune Essen (5799 Euro) geschlagen. Die Konsumforscher weisen bei diesen Daten jedoch darauf hin, dass der Einzelhandel in den jeweiligen Regionen nicht nur von den Anwohnern bestritten wird.
Für das laufende Jahr rechnen die Konsumforscher der GfK insgesamt mit einem leichten Wachstum des stationären Einzelhandelsumsatzes in Deutschland um 3,4 Milliarden Euro oder 0,8 Prozent auf 423,1 Milliarden Euro. Die Umsätze des Online- und Versandhandels sind in diesen Daten nicht enthalten. (dpa/ad)