Nach frühen Vorbildern wie dem ehemaligen Siemens-Chef Joe Kaeser positionieren sich zunehmend mehr Topmanager gegen Rechtsradikalismus, Rassismus und Diskriminierung. Oder machen sich öffentlich für Themen wie Diversität, Inklusion und Umweltschutz stark. Doch wie kommunizieren und leben Führungskräfte diese Haltung im Unternehmen richtig?
"Zunächst einmal sollte sich jeder Unternehmer, jede Unternehmerin über die eigene Haltung zu einem bestimmten Thema klar werden", erklärt Ursula Vranken, Leadership-Expertin und Geschäftsführerin von IPA Consulting, in der aktuellen Episode von TechTalk, dem Podcast von Computerwoche, CIO und CSO. Sich populistisch auf jedes kontroverse Thema zu stürzen, würde auch bei Mitarbeitern eher zu Desorientierung als zur Orientierung führen.
Vranken ist jedoch davon überzeugt, dass es in solch grundsätzlichen Themen wie einer freien Meinungsäußerung gegen rechte Hetze und Hass sehr richtig und wichtig ist, aufzustehen - nicht nur auf der Straße, sondern auch in den Betrieben. Letztendlich würde gerade auch die junge Generation, also Gen Z oder Gen Y, erwarten, dass die Unternehmen, in denen sie arbeiten, Haltung beziehen, erklärt sie.
Um diese Position auch intern zu vermitteln, hätten etliche Unternehmen dazu ja auch schon in den letzten Jahren an so etwas wie einem Unternehmensleitbild oder einer Unternehmenskultur gearbeitet, berichtet sie. In diesen Niederschriften oder in diesen Erarbeitungen werde in der Regel das Thema Diversity & Inclusion auch ganz großgeschrieben.
"Denn - sagen wir es doch ganz ehrlich", so Vranken: "Die deutsche Wirtschaft lebt von Export. Viele auch inzwischen kleine und mittelständische Unternehmen arbeiten nicht nur lokal, sondern auch global und es ist selbstverständlich, dass wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus allen Nationen haben. Also insofern ist in den Betrieben häufig tatsächlich schon sehr viel Vielfalt unterwegs." Aber hören Sie mehr.