In einem Brief an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) drang der Präsident des Handelsverbandes Deutschland (HDE), Josef Sanktjohanser, auf eine klare Aussage von Bund und Ländern, "unter welchen Voraussetzungen basierend auf realistischen und fundierten Indikatoren der Einzelhandel wieder öffnen kann".
Der HDE reagierte mit dem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Brief auf Äußerungen Altmaiers, der nicht ausgeschlossen hatte, das der aktuelle Lockdown wegen der neuen Mutationen des Coronavirus möglicherweise selbst bei einem Inzidenzwert von unter 50 noch einmal über den 14. Februar hinaus verlängert werden könnte.
Viele Einzelhandelsunternehmen vor dem Auß
Diese Äußerungen des CDU-Politikers hätten die Kaufleute "weiter tief verunsichert und deren Existenzsorgen dramatisch verstärkt", schrieb Sanktjohanser. Schon der gegenwärtige Lockdown werde für Tausende von Einzelhandelsunternehmen in den Innenstädten und besonders im Modehandel das Aus bedeuten.
Der HDE-Präsident plädierte dafür, dem Handel möglichst rasch die schrittweise Rückkehr zu einem geordneten Geschäftsbetrieb zu ermöglichen. "Dies ist umso notwendiger, je länger der pauschale Lockdown andauert und sich die eklatanten Wettbewerbsverzerrungen zwischen stationärem und Online-Handel sowie innerhalb des Handels mit gemischten Sortimenten zunehmend verschärfen", schrieb Sanktjohanser. Das Fahren auf Sicht der vergangenen Monate müsse dringend durch ein auch mittel- und langfristig tragfähiges Konzept ersetzt werden.
Der HDE-Präsident sprach sich in dem Brief an Altmaier dafür aus, kurzfristig einen Wirtschaftsgipfel zu organisieren, an dem nach den Vorstellungen des HDE auch die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft und die Verbände der besonders von Corona betroffenen Branchen teilnehmen sollten. Dort könne dann nicht nur über die Öffnungsperspektiven für den Handel gesprochen, sondern auch mehr Klarheit und Verbindlichkeit beim Thema Wirtschaftshilfen erreicht werden. (dpa/rs/rw)