Neue Innovationsreporte

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14.01.2010 von Hartmut  Wiehr
Der Verband der Hersteller von IT-Lösungen für das Gesundheitswesen (VHitG) startet eine Publikationsreihe mit "Innovationsreporten". Die ersten PDF-Broschüren widmen sich der Arzneimitteltherapiesicherheit, digitaler Sprachverarbeitung und dem Dokumentenmanagement sowie MDK-Management und regionale Versorgungsstrukturen.

Alle Broschüren vereinen Texte von Fachleuten aus Wissenschaft und Forschung sowie von Herstellerseite. Insgesamt möchte man die jeweils aktuellen technologischen Entwicklungen und deren Innovationspotenzial vorstellen sowie auf kommende Trends hinweisen.

Andreas Lange, Vorstandsvorsitzender des VHitG, beschreibt die Aufgabe der Reporte: "Durch die gemeinsame Darstellung der einzelnen Themen möchten wir auch dazu beitragen, den Austausch aller in diesem Umfeld beteiligten Gremien anzuregen und mögliche gemeinsame Projekte zu realisieren."

So sind MDK-Prüfungen nach Einschätzung des VHitG auch zukünftig Bestandteil des Krankenhaus-Alltags. Eine umfassende IT-Abbildung des Workflows sei deshalb unverzichtbar. Die Anforderungen durch Prüfungen des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK) und Anfragen von Krankenkassen zur Abrechnungsprüfung in den Krankenhäusern werden immer höher werden.

Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Price-Waterhouse-Coopers kam bereits im Juli 2007 zu diesem Urteil: "Die steigende Zahl an MDK-Anfragen erfordert ein effektives MDK-Controlling, das bisher in der überwiegenden Zahl der Krankenhäuser nur rudimentär vorhanden ist." Empfehlenswert seien deshalb IT-gestützte Kontrollmechanismen.

Eine andere Broschüre widmet sich dem technologischen Potenzial im Bereich des Dokumentenmanagements. Team-Arbeit zwischen allen Beteiligten ist ein wesentlicher Baustein für erfolgreiche Projekte. In dem Report heißt es: "Dokumentenmanagement wird erfolgreich, wenn es tief in die Arbeitsprozesse der Mitarbeiter verzahnt wird und einfach zu bedienen ist. Die Visualisierung ist dabei immer eine besondere Herausforderung, da Bildschirme begrenzt oder im Falle von mobile Computing schlichtweg klein sind. Aber die IT-Akzeptanz der Gesellschaft schreitet voran, auch in der Medizin. Medizinisches Personal empfindet IT immer stärker als vollkommen selbstverständliche Unterstützung der täglichen Arbeitsprozesse. Somit sollte auch die Nutzung digitaler Akten nicht nur akzeptiert oder innovativ, sondern Alltag sein."

IT-Technologie für die Versorgung zu Hause

Dezentralisierung, gemeindenahe Versorgung und Versorgung zu Hause sind Themen in dem Report zu regionalen Versorgungsstrukturen. Die Kostensituation könnte hier entscheidend durch IT-Technologie verbessert werden: "Neben steigenden Behandlungskosten, sinkenden Erlösen und hohen stationären Liegezeiten wird sich auch die aktuelle Wirtschaftskrise ab 2010 auf die Entwicklung des Krankenhausmarktes negativ auswirken. Bei konservativer Einschätzung müssten in Deutschland bis 2020 etwa 15 Prozent der Krankenhäuser schließen.

Auch in anderen europäischen Ländern steht es nicht viel besser. Daher müssen geeignete Maßnahmen zur Senkung der Behandlungskosten jetzt getroffen werden. Die Rolle des transsektoralen Datenaustauschs über kollaborative Strukturen und fortschrittliche IT-Technologien wird für die kostengünstige Erbringung von Gesundheitsdienstleistungen an Wichtigkeit zunehmen. Lokale und regionale Gesundheitsnetze mit einheitlichen Telematik-Plattformen, wie sie in ganz Europa derzeit entstehen, werden weiter an Bedeutung gewinnen."

Der Report über digitale Sprachverarbeitung resümiert: "Integrierte Versorgungsszenarien, bei denen ein Patient von mehreren Einrichtungen gleichzeitig oder sukzessive betreut wird, werden zunehmend zum Standard. Übergreifende elektronische Patientenakten dienen in solchen Kontexten der Information der beteiligten Ärzte. Aber diese Akten funktionieren nur dann sinnvoll, wenn sie zeitnah gefüllt werden. Digitale Sprachverarbeitung kann genau das leisten: Sie reduziert Leerlaufzeiten und sorgt so dafür, dass Dokumente rasch verfügbar sind."

Der Verband der Hersteller von IT-Lösungen für das Gesundheitswesen (VHitG) repräsentiert nach eigenen Angaben in Deutschland 90 Prozent des stationären sowie über 70 Prozent des niedergelassenen IT-Marktes im Gesundheitswesen.

Die Broschüren stehen zum Download bereit http://www.vhitg.de/vhitg/int/06_Ergebnisse_u_Publikationen/Innovationsreporte