ESG

Heineken senkt CO2-Ausstoß mit Digital Twin

31.01.2024 von Bernd Reder
Bis 2025 will der Getränkekonzern Heineken die CO2-Emissionen halbieren. Die Basis dafür liefern Daten eines digitalen "Energie-Zwillings" von Siemens.
Heineken betreibt in mehr als 70 Ländern Brauereien, Mälzereien, Cider-Anlagen und weitere Produktionsstätten. Bis 2040 will der Konzern beim CO2-Ausstoß "Netto-Null" in der gesamten Wertschöpfungskette erreichen.
Foto: Heineken

Heineken ist nach AB Inbev der zweitgrößte Brauereikonzern der Welt. In Deutschland hält der Konzern mit Hauptsitz in Amsterdam unter anderem eine Beteiligung an der Paulaner Brauerei Gruppe.

Im Rahmen seiner ESG-Strategie (Environmental, Social, Governance) hat Heineken das Ziel ausgegeben, bis 2025 die CO2-Emissionen seiner Brauereien und Mälzereien um 50 Prozent zu senken. Die weltweite "Net Zero Production Roadmap" des Konzerns sieht vor, bis 2030 den Ausstoß in den Bereichen Scope 1 (direkte Emissionen, etwa von Produktionsanlagen) und Scope 2 (Emissionen aus Energie) auf null zu reduzieren.

Einsatz von digitaler Plattform

Um dies umzusetzen, hat Heineken einen Servicevertrag mit Siemens geschlossen. Die Basis bildet die digitale Business-Plattform Xcelerator von Siemens. Sie umfasst Hard- und Software für IoT-Systeme (Internet of Things), standardisierte Schnittstellen sowie Angebote von Partnern.

Bei der Dekarbonisierung setzt Heineken auf die Digitalisierungsplattform Siemens Xcelerator. Mit ihr werden derzeit die Heiz- und Kühlsysteme von 15 Produktionsstätten des Getränkeherstellers optimiert.
Foto: Siemens AG

In der ersten Phase will Heineken mithilfe der Plattform den Energieverbrauch von 15 Brauereien und Mälzereien senken. In welchen Bereichen Einsparungen möglich sind, ermitteln die Fachleute mit einem digitalen Energiezwilling. Er simuliert eine typische Brauerei von Heineken.

Simulationen mit digitalem Zwilling

Ein Ergebnis der Simulationen: Etwa 70 Prozent des Energieverbrauchs hängt mit der Erzeugung der Wärme und Kälte zusammen, die beim Brauprozess erforderlich sind. Durch die Optimierung und das Monitoring der Kühl- und Heizsysteme sind nach Schätzung von Siemens an jedem Standort von Heineken Energieeinsparungen von 15 bis 20 Prozent und eine CO2-Reduzierung von etwa 50 Prozent möglich.

Auf Basis der Informationen des digitalen Zwillings und der Betriebsdaten des jeweiligen Standorts will Siemens ein System entwickeln, bei dem zum Erzeugen von Wärme, Kälte und Dampf Wärmepumpen eingesetzt werden. Diese nutzen erneuerbare Energien. Gesteuert und optimiert wird die Anlage durch eine Software, die über Siemens Cooling Plant Optimization bereitgestellt wird.

Dolf van den Brink, CEO und Vorstandsvorsitzender von Heineken: "Uns ist klar, dass viele kühne und ambitionierte Schritte erforderlich sind, um unseren Betrieb global zu dekarbonisieren."
Foto: Heineken

Um sicherzustellen, dass alle Produktionsstätten von Heineken das optimale Ergebnis erzielen, werden sie an Datenservices von Siemens angebunden.

Ambitionierte Schritte nötig

"Uns ist klar, dass viele kühne und ambitionierte Schritte erforderlich sind, um unseren Betrieb global zu dekarbonisieren", sagt Dolf van den Brink, CEO und Vorstandsvorsitzender von Heineken. "Wir freuen uns darauf, diesen Weg mit Partnern fortzusetzen, die der Entwicklung und Lokalisierung von Lösungen der nächsten Generation verpflichtet sind und uns bei der Erreichung unserer Netto-Null-Ziele unterstützen."

Heineken | Dekarbonisierung
Branche: Nahrungsmittel
Use Case: Reduzierung des CO2-Ausstoßes von Produktionsstätten
Lösung: Simulationen mit digitalem Zwilling und Services der Xcelerator-Plattform
Partner: Siemens