Als Auftraggeber fungiert die Mercoline GmbH, eine hundertprozentige Herlitz-Tochter. Der Vertrag sieht vor, dass Lufthansa Systems zentrale Infrastrukturdienste für Mercoline zur Verfügung stellt.
Dazu gehören beispielsweise Print-, Archivierungs-, Storage- und Backup-Services sowie alle zentralen Windows-, Solaris- und Linux-Server. Mercoline Geschäftsführer Jörg Berends nannte im Gespräch mit dem Magazin CIO zudem "alle operativen Systeme im SAP-Umfeld".
Lufthansa Systems werde darüber hinaus Services übernehmen, die bisher bei Mercoline selbst oder beim Hamburger Hardware-Spezialisten Comline angesiedelt waren. Auch Mercoline-Kunden im Hardware-Bereich sollen künftig von Lufthansa-Systems betreut werden. "Wir arbeiten zu 70 Prozent für Herlitz und zu 30 Prozent für andere Kunden", so Berends.
Arbeitsplätze seien durch die neue Vereinbarung nicht gefährdet, betonte er. Über das Vertragsvolumen sei "allerstrengstes Stillschweigen" vereinbart worden.
An der Ausschreibung hatten 14 internationale Dienstleister teilgenommen. Lufthansa Systems sei "die dritte Outsourcing-Generation" für Herlitz und Mercoline, sagte Berends. Der erste Dienstleistungsvertrag sei mit Debis, der zweite mit T-Systems abgeschlossen worden. Nach dreijähriger Laufzeit habe es nun eine internationale Ausschreibung gegeben.
"Wir wollten wissen, wie es mit den indischen Kapazitäten aussieht", sagte der Mercoline-Geschäftsführer, machte aber keine Angaben, ob sich tatsächlich indische Bewerber unter den 14 Interessenten befunden hatten. Das Lufthansa-Systems-Betriebsmodell komme seiner "Idealvorstellung von flexiblen IT-Services aus der Steckdose sehr nahe", begründete er die Entscheidung für den inländischen IT-Dienstleister.
Nach Lufthansa-Systems-Angaben kann Herlitz dadurch seine Betriebskosten für die IT-Infrastruktur nachhaltig senken.