Foto: FICO
Kein Aufatmen beim Kartenbetrug: "Ab 2006 nahm Kartenbetrug in Europa deutlich zu", sagt Martin Warwick, Principal Consultant bei FICO. Zwar sei 2008 ein Wendepunkt erreicht worden. Seitdem gingen die Verluste insgesamt langsam wieder zurück. Dennoch waren sie 2011 immer noch immer um rund 121 Millionen Euro höher als 2006, so Warwick weiter.
Das Unternehmen FICO mit Sitz in Minneapolis (USA) bietet Software für prädiktive Analytik und Decision Management an. FICO hat jetzt eine interaktive Landkarte zu Kartenbetrug in Europa entworfen. Die Karte basiert auf Datenmaterial von Euromonitor International und zeigt für 21 Länder an, welche Verluste zwischen 2006 und 2011 entstanden sind beziehungsweise welche Betrugsmuster angewendet wurden.
Eine Ausnahme gibt es innerhalb Europas, und das ist Großbritannien. Dort ist es laut FICO gelungen, Verluste durch Einsatz moderner Technologien unter das Niveau von 2006 zu drücken.
Ein detaillierterer Blick auf die Europa-Karte zeigt, wie Kartenbetrug in Deutschland zugenommen hat. Im Jahr 2006 lag Deutschlands Anteil bei vier Prozent. 2011 gibt FICO ihn mit zehn Prozent an.
Bei einem Großteil der Fälle - 60 Prozent - handelt es sich um Betrügereien ohne Vorlegen der Karte. Diese Art des Betrugs nimmt weiter zu. Vorfälle mit gefälschten Karten nehmen dagegen seit 2010 ab. Sie machen etwa ein Drittel der Betrügereien aus.
Steigende Zahlen beim Identitätsbetrug
Seltener sind Fälle von Identitätsbetrug und Kartendiebstahl. Allerdings verzeichnet FICO beim Identitätsbetrug ebenfalls steigende Zahlen.
Die Entwicklung verläuft nicht in allen Staaten gleich. Rückläufig seit dem Jahr 2010 sind die Zahlen in folgenden Ländern: Belgien, Deutschland, Griechenland, Großbritannien, Italien, Niederlande, Portugal, Schweiz, Spanien, Türkei und Ukraine. Steigende Betrugszahlen berichtet FICO für Dänemark, Frankreich, Norwegen, Österreich, Polen, Rumänien, Russland, Schweden, Tschechien und Ungarn.