Syngo steuert den Workflow bei Bildakquisition, -nachverarbeitung und -befundung. Dabei besteht das System aus verschiedenen Modulen: Es stellt dem Nutzer zum einen eine grafische, intuitiv zu bedienende Benutzeroberfläche für alle bildgebenden Systeme von Siemens – etwa Computer- (CT) oder Magnetresonanztomographen (MRT), Röntgen- oder Therapiesysteme – zur Verfügung. Außerdem ist für das medizinische Personal der Wechsel zwischen unterschiedlichen Modalitäten ohne aufwändige Schulungsmaßnahmen möglich.
Außerdem bietet Siemens dem Kunden für das IT-Netzwerk mit der Syngo Suite eine integrierte RIS/PACS- und Postprocessing-Lösung, die den kompletten Ablauf von der Terminplanung beim Zuweiser über die Untersuchungsplanung bis zum Befund verbessere. Die Bilder der unterschiedlichen Systeme sowie aus den verschiedenen Abteilungen wie Radiologie oder Kardiologie können – unterstützt durch spezifische Applikationen und so genannte Clinical Engines – in kurzer Zeit aufbereitet, befundet und im Netzwerk zur Verfügung gestellt werden. Auf diese Weise sollen allen mit der Behandlung des Patienten betrauten Personen jederzeit und an jedem Ort alle relevanten Patientendaten zur Verfügung stehen.
Der Zugang des jeweiligen klinischen Mitarbeiters findet über speziell auf seine Rolle zugeschnittene Portale statt, so dass genau die Funktionen aus der Syngo Suite zur Verfügung stehen, die er für seine Arbeit braucht. So kann z.B. der überweisende Arzt per „Syngo Portal Referring Physician“ für seinen Patienten vom Computer aus einen Untersuchungstermin in einer Klinik oder Radiologiepraxis vereinbaren. Die Ergebnisse erhält er unmittelbar nach der Befundung durch den Radiologen auf digitalem Wege im gleichen Portal. Am Klinikum Ingolstadt etwa seien mittels Einsatz von Siemens-Software 98 Prozent aller radiologischen Untersuchung noch vor 18 Uhr abends befundet, so der Hersteller.
„Durch syngo reduziert sich – im Vergleich zu Radiologien ohne IT – die Zahl der Prozessschritte von 59 auf 33“, erklärt Prof. Dr. Erich R. Reinhardt, Mitglied des Vorstandes der Siemens AG und Vorsitzender des Bereichsvorstandes von Siemens Medical Solutions. „Viele Schritte werden mithilfe von IT automatisiert und optimiert. Das reduziert Fehler, spart Zeit und Kosten.“
Das Potenzial, mithilfe von Informationstechnologie den Workflow nicht nur in der Radiologie, sondern in kompletten Kliniken oder gar ganzen Bereichen des Gesundheitswesens zu optimieren, ist natürlich entsprechend größer. So haben Studien bei Siemens-Kunden ergeben, dass sich in einem komplett digitalisierten Hospital rund 30 Prozent aller Kosten einsparen lassen. Für eine solch umfassende Vernetzung und Integration hat Siemens das Klinik-Management-System Soarian entwickelt, das sämtliche klinischen und administrativen Abläufe in Kliniken steuert, automatisiert und effektiver gestalten soll. Schon bei der Einlieferung eines Patienten wird im System – falls nicht bereits bei einer früheren Untersuchung geschehen – eine digitale Patientenakte angelegt, in der fortan alle Daten, Bilder, Laborwerte und Befunde gespeichert werden.