Jörg Menno Harms, Vorsitzender von HP Deutschland, sagte gegenüber Pressevertretern: "Wir hoffen, dass wir im März die kontrollrechtlichen Fragen klären. Es könnte aber auch Anfang April werden."
Der Erwerb erfolgt vorbehaltlich der Fusions-Freigabe durch die EU-Kommission und der erforderlichen Aufsichtsratsbeschlüsse. Ekkehard Schulz, Vorstandsvorsitzender der ThyssenKrupp AG, zertstreute jedoch im Vorfeld Bedenken, sein Aufsichtsrat könne der Akquisition widersprechen: "Triaton und ThyssenKrupp werden von dem breiten Produkt- und Serviceangebot von Hewlett-Packard als Technologieführer und weltweit tätigem IT-Anbieter profitieren" so Schulz.
Die Akquisition durch HP ist für Triaton das Ende einer langen Suche nach einem geeigneten Dachunternehmen. Der IT-Dienstleister stand seit mehreren Monaten zum Verkauf. Als Käufer boten sich Unternehmen wie der indische Anbieter TCS an, das sich jedoch bald aus den Verhandlungen zurückzog.
Triaton ist mit einen Umsatz von etwa 370 Millionen Euro eines der größeren IT-Systemhäuser in Deutschland und entstand als ein Spin-off der ThyssenKrupp Gruppe. Trotz der engen Anbindung an die Gruppe gelang es dem Unternehmen einen externen Umsatz-Anteil von etwa 56 Prozent zu erzielen, was jetzt auch zum Verkauf beigetragen haben dürfte. Das Angebot des Dienstleisters umfasst Applikationen und Services, vom Consulting bis hin zum Outsourcing. Triaton hat eine führende Position beim Betrieb von SAP Systemen. Die Akquisition von Triaton ermöglicht HP einen erweiterten Zugang zu spezifischen vertikalen Industrien der Automobilbranche und der Fertigungsindustrie, wie Stahl, Metall, Chemie, Pharma und Gesundheitspflege. Neben der bisherigen Muttergesellschaft ThyssenKrupp zählt der Pharmakonzern Aventis zu den wichtigsten Triaton-Kunden.
"Durch diese Akquisition werden wir unser Wachstum am deutschen Markt und in Europa beschleunigen. Gemeinsam werden wir unseren Kunden helfen, messbare Werte aus ihren IT Investitionen zu erzielen", sagt Francesco Serafini, Senior Vice President und General Manager, HP Services Europa, Mittlerer Osten und Afrika. "Darüber hinaus freuen wir uns, dass wir unsere strategische Partnerschaft mit ThyssenKrupp als bevorzugter Anbieter von IT Dienstleistungen bestätigen können."
Auf der Cebit wird Triaton wie erwartet auftreten. "Der Name wird bis auf Weiteres erhalten bleiben", erklärte HP-Vorstand Harms. Die Aufsichtsräte und Wettbewerbsbehörden müssen die Transaktion noch genehmigen. Triaton soll zunächst eine selbstständige Einheit bleiben, dann jedoch in den HP-Konzern integriert werden. Zu einem möglichen Personalabbau wollte HP keine Angaben machen.
HP bietet weltweit Technologielösungen für Privatkunden, große, mittelständische und kleine Unternehmen sowie Institutionen. Das Angebot umfasst Lösungen für die IT-Infrastruktur, globale IT-Dienstleistungen, Personal Computing & Zugangsgeräte, Drucken und Bildbearbeitung. In den letzten vier Geschäftsquartalen erzielte HP einen Umsatz von 74,7 Milliarden US-Dollar. Der Konzern rangierte unter den IT-Dienstleistern in Deutschland bislang auf Platz vier. Wettbewerber sind unter anderem T-Systems, IBM und Siemens Business Services.