IDC: Server-Markt schrumpft

HP und IBM lassen Federn

18.06.2012 von Michael Kallus
Die Server-Anbieter in EMEA bekamen im ersten Quartal 2012 die verhaltene wirtschaftliche Entwicklung zu spüren. Unter den größten fünf legte nur Dell zu.
Nur Dell profitiert von der starken Nachfrage nach Highend-x86-Servern. Die anderen vier führenden Anbieter verzeichneten niedrigere Umsätze als im Vorjahresquartal.
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Der Servermarkt der EMEA-Region (Europa, Naher Osten und Afrika) ist zum zweiten Mal in Folge geschrumpft. Laut dem US-Marktforschungsinstitut IDC fiel der Umsatz im ersten Quartal gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr um 11,9 Prozent auf 3,1 Milliarden Dollar. Einen solchen Rückgang in zweistelliger Höhe gab es zuletzt im dritten Quartal 2009.

Verkauft wurden rund 560.000 Maschinen, das sind 3,8 Prozent weniger als im ersten Vierteljahr 2011. Die Zahlen stammen aus dem Worldwide Quarterly Server Tracker von IDC.

Umsatz mit Nicht-x86-Servern eingebrochen

Vor allem brach der Umsatz mit Nicht-x86-Servern ein. Anbieter in diesem Segment konnten nur mehr 840 Millionen Dollar einnehmen. Im ersten Quartal 2011 waren es noch über eine Milliarde Dollar. Das bedeutet einen Rückgang um 28,7 Prozent.

Stabil blieb der Umsatz bei Standard-Servern auf Basis von x86-Architekturen. Die Einnahmen lagen bei 2,2 Milliarden Dollar, das sind nur 3,4 Prozent weniger als den ersten drei Monaten des Vorjahrs. Damit steigt der Marktanteil der x86-Maschinen auf 73 Prozent. Deren Anteil überwiegt seit über zwei Jahren - laut IDC ein klarer Hinweis, wie stark der Markt in Richtung Standardisierung tendiert.

EPIC-Server haben bei den Nicht-x86-Systemen am stärksten verloren, ihr Umsatz ging um 46,5 Prozent zurück. Gefolgt von CISC und RISC-Systemen, deren Umsatz um 34,3 Prozent beziehungsweise 16,8 Prozent sank.

Der Umsatz mit RISC-Systemen erreichte 450 Millionen Dollar, das macht 14,5 Prozent des Markts. Mainframe-Systeme machen für 260 Millionen Dollar etwa 8,4 Prozent des EMEA-Markts aus. Einen Marktanteil von 18,9 Prozent erreichten Highend-Server. Insgesamt konnten deren Anbieter jedoch nur mehr 590 Millionen Dollar umsetzen, was vor allem einem Rückgang bei Mainframe-Systemen geschuldet ist.

Unter den Top 5 steigert nur Dell den Umsatz

Unter den Anbietern konnte einzig Dell seinen Umsatz steigern, und zwar um 6,3 Prozent. Das Unternehmen profitiert vor allem von der starken Nachfrage nach Hhighend-x86-Servern. Alle anderen Top-5-Unternehmen mussten Federn lassen, besonders HP, dessen Umsatz zwischen Januar und März um 19,1 Prozent zurückging.

Dell behauptete seinen dritten Rang vor Oracle und Fujitsu
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Dennoch dominiert HP weiterhin den Markt mit einem Anteil von 38,2 Prozent. Das verdankt HP seiner ProLiant-Linie, mit der das Unternehmen rund eine Milliarde Umsatz erzielte und rund 46,8 des x86-Markts in EMEA abdeckt. Auf dem zweiten Platz liegt IBM, das einen Rückgang um 17,8 Prozent hinnehmen musste.

Bei den Betriebssystemen erreichte einzig Linux ein Umsatzplus und sichert sich nun 20,7 Prozent des Markts. Führend bleibt Windows mit 1,6 Milliarden Umsatz und einem Marktanteil von 52 Prozent. Der Umsatz mit Windows-Servern fiel nur minimal um 0,6 Prozent. Verlierer sind hier Anbieter von Unix- und z/OS-Systemen, deren Einnahmen um 27,6 und sogar 39,3 Prozent geschmolzen sind.