HP und Xerox führen in Europa den Markt für Managed Print Services (MPS) an. Die beiden Unternehmen haben laut einer Untersuchung des britischen Marktforschers Quocirca die umfassendsten Angebote für Druckdienste und durchdringen den Markt am stärksten.
HP ist laut dem Quocirca-Bericht "The evolving MPS landscape" in der Lage, auf der ganzen Welt Druckdienstleistungen für Firmen zu erbringen, und zwar auch über mehrere Regionen hinweg. Im Wettbewerb mit anderen MPS-Anbietern kann HP den Marktbeobachtern zufolge mit Angeboten wie seiner "Payback Guarantee" punkten, die den Kunden bestimmte Einsparungen garantiert. Positiv beurteilt Quocirca außerdem HPs Lösungen für bessere Abläufe bei der Dokumentenverarbeitung. Als Minuspunkt werten sie hingegen die geringen Kapazitäten für die Auslagerung der gesamten Dokumentenverarbeitung durch Firmen.
Härtester Konkurrent von HP ist Xerox. Das Unternehmen bedient mit seinen vielfältigen Angeboten sowohl kleine als auch große Firmen. Der Quocirca-Bericht hebt den guten Kundendienst von Xerox hervor. Als MPS-Partner bietet das Unternehmen Strategien an, mit denen die Kunden zwischen zehn und 30 Prozent Druckkosten sparen können. Großen Firmen bietet Xerox die Möglichkeit, ihre Dokumentenverarbeitung komplett auszulagern.
Herausforderer: Ricoh, Canon und Lexmark
Als Herausforderer sieht der Quocirca-Report Canon, Lexmark und Ricoh. Alle drei bieten demnach umfassende Leistungen, eine verlässliche Fernüberwachung und solides Projekt-Management. Canon biete ein flexibles Modell an, das sich auf die Bedürfnisse einzelner Kunden zuschneiden lasse. Der modular aufgebaute Leistungskatalog reiche von Beratung bis zur Betreuung von Druckerräumen. Nachholbedarf sieht die Untersuchung beim Ausbau der Vertriebswege.
Lexmark verfolgt bei seinem MPS-Angebot die Strategie "Weniger drucken". Gemäß ihr sollen Firmen ihre Geschäftsprozesse verbessern und dadurch die Menge an Ausdrucken verringern. Insgesamt bewertet Quocirca das Angebot von Lexmark als stark, allerdings müsse das Unternehmen sich noch stärker in die Köpfe potenzieller Kunden bringen.
Ricoh, Minolta, Samsung und Toshiba
Ricoh betreut schon heute einige weltweit vertretene Firmen und baut derzeit sein internationales Netz aus. Mit Firmen wie IBM hat Ricoh Partnerschaften geschlossen, um die Steuerung seiner Geräte mit der von Informationstechnik anderer Hersteller zu verbinden. Allerdings ist der Hersteller mit seiner Palette auch in der Lage, umfassende Managed Print Services aus einem Guss zu erbringen. Als Minuspunkt wertet Quocirca die gelegentlich mangelhafte Verständigung bei Ricoh zwischen Europa und den USA.
Eine weitaus geringere Bedeutung auf dem MPS-Markt haben Konica Minolta, Samsung und Toshiba, die in der Marktübersicht ebenfalls aufgeführt werden. Konica Minolta fokussiere sich bei seinen Diensten vor allem auf Geräte aus dem eigenen Haus. Einige Angebote funktionierten nur in einer Umgebung von Konica Minolta. Samsung bietet laut Quocirca derzeit nur wenige MPS-Leistungen und muss erst unter Beweis stellen, dass es zu einem ernsthaften Spieler auf dem Markt werden kann. Toshiba ist als Druckdienstleister auf dem US-amerikanischen Markt schon erfolgreich und stellt sich derzeit erst in Europa auf.
MPS als Dienst aus der Wolke
Die Marktbeobachter von Quocirca gehen davon aus, dass MPS-Anbieter für ihre Dienste auch neue Vertriebswege nutzen werden. Druckerdienste aus der Wolke würden Managed Print Services für noch weit mehr Firmen interessant machen.
Generell rechnen die Herausgeber des Berichts damit, dass die Betreuung von Druckdiensten in den kommenden zwei Jahren deutlich wichtiger werden wird. Firmen könnten es sich nicht mehr leisten, ihre Druckerumgebung wild vor sich hinwuchern zu lassen. Neben Toner- und Papierverschwendung drohten in einer nicht gesteuerten Druckerlandschaft zunehmend auch rechtliche Probleme. Firmenintern lasse sich die Druckverwaltung nicht so gut in den Griff bekommen wie durch Dritte. Quocirca schätzt, dass trotzdem bisher nur jedes fünfte Großunternehmen auf MPS setzt.