Ausprobiert

HTC One im Hands-On

22.02.2013 von Dennis Steimels
Das neueste HTC-Flaggschiff trägt den Namen HTC One. Die Taiwaner verpacken hochmoderne Hardware in einem Metall-Gehäuse und verbessern die eigene Nutzeroberfläche Sense mit über 300 Neuerungen.
Das Gehäuse des HTC One besteht komplett aus Metall, wiegt aber dennoch nur 143 Gramm. Das sind lediglich 6 Gramm mehr Gewicht, als beim Plastikbomber Samsung Galaxy S3.

Schon die One-Serie mit den beiden Highend-Geräten HTC One X und One X+ protzte mit bester Hardware und insgesamt außerordentlicher Leistung. Das HTC One, das auch unter dem Namen HTC M7 im Internet kursierte, setzt noch eins oben drauf. HTC verbaut nämlich die beste Hardware, die es derzeit zu kaufen gibt. Allerdings liegt der Fokus nicht auf der Hardware, denn "Highend-Hardware kann jeder verbauen", so das Unternehmen. Die Taiwaner möchten dem User ein ganz neues Smartphone-Erlebnis bieten und verpassen Sense 5 nicht nur ein komplett neues Design, sondern auch über 300 Neuerungen mit vielen nützlichen Features. Kurz gesagt: Es ist einfach mal etwas Neues!

Dank 18-monatiger Entwicklungszeit konnten Empfangsprobleme der Antennen, die durch reines Metall bislang entstanden, ausgemerzt werden.
Foto: HTC

HTC baut schon immer schöne Smartphones. Mit dem HTC One hat sich das Unternehmen selbst übertroffen. Das Unibody-Gehäuse besteht komplett aus Metall, was dank langer Entwicklungszeit und neuer Fertigungstechnik nun zu keinen Antennenproblemen mehr führt. An der dicksten Stelle misst das Gehäuse 9 Millimeter, an der dünnsten nur 4 Millimeter. Die Rückseite ist nämlich leicht gewölbt, wodurch eine sehr gute Haptik gegeben ist. Einziges Manko: Das Gehäuse ist ein Unibody, daher ist der Akku nicht wechselbar.

Beeindruckend ist die Bildschärfe des Displays. Auf einer Größe von 4,7 Zoll in der Bilddiagonale zeigt der Bildschirm 1080 x 1920 Pixel (Full-HD) an. Daraus ergibt sich eine Pixeldichte von aufgerundet 469 ppi. Zum Vergleich: Das hochgelobte Retina-Display des Apple iPhone 5 besitzt eine Punktdichte von 326. Große Unterschiede zu anderen HD-Bildschirmen sind mit bloßem Auge nicht erkennbar - einzelne Pixel sowieso nicht. Erst bei HD-Filmen wird die höhere Schärfe richtig erkennbar.

Geschwindigkeit: Kraft aus vier Kernen

Unter der Haube werkelt die neue Quad-Core-CPU Qualcomm Snapdragon 600 mit einer Taktung von 1,7 GHz. Im ersten Test zeigt sich das HTC One von seiner besten Seite, da wir nicht einen Ruckler feststellen. Das ganze System läuft überaus flüssig, was unter anderem an auch an der aktuellen Software Android Jelly Bean plus der neuen Oberfläche Sense 5 liegt.

Wie die Internet-Geschwindigkeit tatsächlich aussieht, können wir ebenfalls erst mit unseren Benchmarks im richtigen Test auswerten. Der Praxis-Eindruck stimmt uns aber zuversichtlich, da die Ladezeiten enorm kurz sind und Navigieren und Zoomen klappt ohne Probleme. Sie surfen übrigens mit dem derzeit schnellsten Mobilfunkstandard LTE unterwegs im Netz. Darüber hinaus unterstützt das HTC One den aktuellen WLAN-Standard IEEE 802.11ac, wodurch Sie mit Gigabit-Geschwindigkeit im Netz unterwegs sind.

Nutzeroberfläche Sense 5 mit über 300 Neuerungen

Die Startseite ist nun der BlinkFeed. Hier werden Ihnen alle Informationen zu Ihren gewählten Themen auf einen Blick angezeigt.

Neues Smartphone, neue Nutzeroberfläche! Beim HTC One kommt die aktuellste Oberfläche Sense 5 zum Einsatz, die über Android Jelly Bean liegt. Besonderes Merkmal: der HTC BlinkFeed. Eine Studie besagt, dass Smartphone-Nutzer im Durchschnitt alle 6 Minuten das Smartphone anschalten, also das Display aktivieren, um etwa die Uhrzeit zu checken oder zu sehen, ob eine Nachricht vorliegt.

Um dem Kunden gleich alles auf einen Blick zugänglich zu machen, läuft auf der Startseite der BlinkFeed. Dieser ist im Grunde ein News-Feed, der Ihnen alle Informationen zu Ihren gewählten Themen anzeigt. Der Aufbau ist dabei einer News gleich: Oben kommen die neuesten Nachrichten rein und alte rücken nach unten. Um den Akku zu schonen, bestimmten Sie den Aktualisierungsintervall selbst. Zudem lädt das Smartphone nur die Anzeigebilder und die Überschriften im Feed. Erst wenn Sie auf eine Nachricht tippen, lädt der ganze Artikel, den Sie angezeigt bekommen. Dadurch soll sich das neue Feature kaum auf die Akkulaufzeit auswirken. Wischen Sie den BlinkFeed nach links, sehen Sie die altbekannte Ansicht des Startbildschirms mit dem Wetter/Uhrzeit-Widget und den Apps.

Die untere Zeile mit dem Anruf-Button bleibt sowohl im BlinkFeed als auch in der App-Ansicht und den anderen Startbildschirmen stehen. Die Besonderheit: Sie können darauf Ordner mit wichtigen Apps erstellen. Theoretisch müssten Sie dann die Startseite mit dem BlinkFeed nie wieder verlassen, da Sie alles auf der Startseite haben.

Tippen Sie auf den Würfel, den Sie von früheren Sense-Versionen kennen, gelangen Sie ins App-Menü. Dieses bietet jetzt ähnliche Funktionen wie ein Homescreen, denn Sie können Apps einfach verschieben und Ordner erstellen, indem Sie eine App auf eine andere legen.

Smartphone / Ausstattung

HTC One

Display (Größe, Auflösung)

4,7 Zoll, 1080 x 1920 Pixel

Display (Punkdichte)

469 ppi

Prozessor

Qualcomm Snapdragon 600, Quad-Core, 1,7 GHz

Arbeitsspeicher

2 GB RAM

Akku

2300 mAh

Speicher (Intern, Erweiterung)

32 GB, nicht erweiterbar

Kamera (Foto, Video)

Ultrapixel, HTC Zoe, Full-HD-Camcorder

Datenübertragung (Download)

LTE (100 Mbit/s), WLAN IEEE 802.11ac

Bluetooth

4.0

NFC, DLNA, MHL

ja, ja, ja

SIM-Karten-Art

Micro-SIM

Gewicht

143 Gramm

Abmessung

137,4 x 68,2 x 9,3 mm

Preis (UVP)

679 Euro

Ultrapixel-Kamera plus Full-HD-Camcorder

Smartphone-User nutzen vermehrt die Kamera, da sie mittlerweile genau so gute Bilder wie eine handelsübliche Digicam knipsen. Darüber hinaus hat die Kamera durch die sozialen Netzwerke an Bedeutung gewonnen, denn heutzutage lädt jeder sofort Fotos auf Facebook oder Twitter hoch. Genau das hat HTC verstanden und gut umgesetzt.

Die Ultrapixel-Kamera knipst Fotos mit 4 Megapixel. Die Qualität der Fotos überzeugt uns im ersten Test. Die Bilder sind farbecht, scharf und lichtstark. HTC verbaut nämlich einen 1/3 Zoll großen BSI-Sensor, auf den durch die f2.0-Blende sehr viel Licht fällt. Zudem ist es keine gewöhnliche Kamera. Die Ultrapixel bezeichnen im Grunde die vergleichsweise großen Pixel auf dem Bildsensor, die mehr Licht enthalten. Dadurch werden Motive bei schlechten Lichtverhältnissen deutlicher heller. Zudem sorgt der eigene ImageChip der 2. Generation für ein qualitativ hochwertiges Endergebnis.

Der Camcorder filmt in Full-HD (1080 x 1920 Pixel) und kann HDR-Videos aufnehmen. Im ersten Test laufen die aufgenommenen Filmaufnahmen bei der Wiedergabe scharf und vor allem flüssig ab. Darüber hinaus sind Slow-Motion-Aufnahmen möglich.

HTC Zoe und verbesserte Bildbearbeitung

Mit HTC Zoe sind kleine Clips aus einer Ansammlung von Fotos und kurzen Videos schnell und einfach möglich. Sie suchen das Bildmaterial und den Bearbeitungsmodus aus und die Software erledigt den Rest - fertig ist ein schöner Clip Ihrer letzten Urlaubsreise oder sonstigem Ereignis. Das fertige Produkt können Sie direkt mit Ihren Freunden, den Bekannten und Ihrer Familie über soziale Netzwerke oder per E-Mail teilen. Dazu erhalten die Personen einen Link, über den sie auf das Online-Portal von HTC Zoe gelangen und den Clip ansehen können.

Das HTC One besitzt auf der Ober- und Unterseite je einen Lautsprecher mit eigenem Verstärker für sehr guten Stereo-Sound.

Zudem verbessert HTC die Bildbearbeitung. Beispielsweise können Sie ein Gesicht mit geschlossenen Augen einfach ausbessern, denn die Kamera nimmt schon Bilder auf, bevor Sie den Auslöser drücken. Wählen Sie das Gesicht aus, gehen die letzten Sekunden vor dem Auslösen durch und erhalten mit das Motiv mit offenen Augen. Möchten Sie 10 Jahre jünger aussehen, ist das ebenfalls kein Problem. Denn mit der Bildbearbeitung lassen sich Falten retuschieren, die Hautfarbe anpassen und das Doppelkinn entfernen.

Neben der Foto- und Videoaufnahmen ist auch der Sound sehr wichtig. Daher verbaut HTC oben und unten je einen Lautsprecher mit eigenem Verstärker für lauten Stereo-Klang. Selbst bei voller Lautstärke stellen wir kein Scheppern und keine verzerrten Töne fest. (PC-Welt)