HTC Tattoo: Testbericht
Mit dem HTC Tattoo kommt ein weiteres, günstiges Android-Smartphone in den Handel. Seine Besonderheit: Die Coverschale ist austauschbar. Zur Auswahl stehen die Farben Blau, Lila, Schwarz, Silber und Weiß. In einem Webshop kann der Käufer sie sogar nach eigenem Geschmack gestalten. Ein Standard-Design kostet 12 Euro pro Schale. Wer mit eigenen Bildern experimentiert, zahlt 15 Euro. Möglich ist das bei Tattoo You. Im Lieferumfang sind allerdings keine Cover zum Wechseln enthalten.
Das HTC Tattoo ist klein und handlich, die üblichen Android-Tasten "Home", "Menü" "Zurück" und "Suche" gut bedienbar. Alle weitere Tipparbeit erfolgt über den Touchscreen und die dort eingeblendete Tastatur. Standardmäßig ist eine Telefontastatur mit dreifach belegten Tasten voreingestellt ist. Alternativ stehen auch ein QWERTZ-Layout mit doppelt belegten Tasten sowie ein echtes QWERTZ-Layout zur Verfügung. Das Tippen ist hier schon ein bisschen mühsam, denn der kleine Touchscreen bietet nicht gerade viel Raum.
Der Touchscreen ist dabei übrigens der Knackpunkt des HTC Tattoo: Statt kapazitivem Touchscreen wie beim iPhone hat HTC eine resistiven Touchscreen verbaut. Das hat zur Folge, dass es manchmal etwas hakt bei der Bedienung, insbesondere wenn man den Finger falsch ansetzt, um durch eine Webseite oder das Adressbuch zu scrollen. Das Touchscreen-Display ist mit 2,8 Zoll Bilddiagonale eher bescheiden. Zudem bietet die Auflösung des HTC Tattoo nur 240 x 320 Pixel - das ist unterster Standard.
Ausstattung des HTC Tattoo: Navigations- und Office-Software fehlt
Bei der Hardware-Ausstattung bleiben wenig Wünsche offen: WLAN und HSDPA dienen zum Surfen im Web. Nur der Download von Dateien aus dem Internet dauert etwas länger. Hier schafft das HTC Tattoo nur 384 KBit/s. Die integrierte Kamera macht Fotos mit einer Auflösung von 3,2 Megapixeln. Der MP3-Player spielt alle gängigen Formate wie AAC, MP3, WAV, MIDI und Windows Media Audio 9 ab.
Per GPS besteht zwar die Möglichkeit zu navigieren, aber eine vollwertige Navigationslösung muss sich der Nutzer erst im Android Market herunterladen - vorinstalliert ist nur Google Maps. Der Prozessor, der von Qualcomm stammt, ist mit 528 MHz getaktet. Der interne Speicher beläuft sich auf 512 MByte ROM und 256 MByte RAM - genug, um flott mit dem HTC Tattoo zu arbeiten. Wer mehr Speicherplatz braucht, steckt einfach eine Micro-SD-Karte in den Schacht. HTC legt dem Tattoo eine 2 GByte-Speicherkarte ins Paket.
Was noch fehlt: Navigations-Software mit Sprachansage und eine Office Suite. So können E-Mail-Anhänge nicht auf dem Smartphone betrachtet werden. Nicht einmal ein PDF-Dokument lässt sich anzeigen. Lediglich JPG-Dateien kann der Anwender aus einer E-Mail herunterladen. Wer sein Handy gern über Sprachbefehle steuert, schaut ebenfalls in die Röhre: Entsprechende Software müssen Sie sich aus dem Android Market besorgen.
Erste Schritte mit dem HTC Tattoo
Das HTC Tattoo ist ganz einfach in Betrieb zu nehmen. Ein Einrichtungsassistent hilft dabei, alle E-Mail-Konten zu etablieren. Google steht dabei an erster Stelle. Ein Konto bei Google sollte man unbedingt anlegen, weil der Anwender ohne dieses Konto keine Software aus dem Android Market holen darf. Daneben hat der Nutzer die Möglichkeit, das HTC Tattoo auch an eine Firmen-E-Mail (Microsoft Exchange Server) zu koppeln oder die Mail eines Anbieters wie GMX, Yahoo der web.de einzubinden.
Um Kontakte vom PC aufs HTC Tattoo zu schieben, benötigt der Nutzer HTC Sync für Android, das er sich auf dem Rechner installieren muss. Der Datenabgleich fordert anschließend etwas Geduld: Bis die Synchronisation per USB überhaupt startet, dauert es bereits eine halbe Minute. Gute drei Minuten brauchte das HTC Tattoo im Test, bis alle Daten vom PC auf dem Handy gelandet waren. Die Kontakt-Ansicht entspricht übrigens nicht dem Android-Einerlei anderer Android-Handys, sondern bietet die HTC Oberfläche "Sense", die auch Nachrichten, E-Mails oder Ereignisse zu jedem Kontakt anzeigt.
Im nächsten Schritt kann der Nutzer seinen Zugang zu Facebook, Flickr und Twitter einrichten. Dazu gibt er Nutzername und Passwort an, der Browser speichert die Daten, so dass das HTC Tattoo nicht jedes Mal neu nachfragt. Sehr praktisch. Allerdings nicht, wenn das Handy verloren geht. Der Nutzer kann das HTC Tattoo jedoch vor fremden Händen schützen, indem er in den Einstellungen unter "Sicherheit" ein Malmuster festlegt, um das Display zu entsperren. Wenn nicht das richtige Zeichen mit dem Finger auf den Bildschirm gezeichnet wird, bleibt das Display dunkel und der Zugriff auf die Inhalte verwehrt.
Einrichtung des Startbildschirms auf dem HTC Tattoo
Kaum sind die wichtigsten Social-Networking-Funktionen etabliert, hilft das Android-Handy von HTC beim Anlegen des Startbildschirms. Sie müssen dazu nur überlegen, welche Funktionen Ihnen am wichtigsten sind. Wer gern twittert, chattet oder SMS schreibt, legt die entsprechenden Anwendung in Form eines kleinen Symbols (Widget) direkt auf den Homescreen. Ein Spielefan sollte gleich mal einen Besuch im Android Market vornehmen. Dort besteht unter knapp 15.000 Apps eine große Auswahl an Spielen gegen jede Art von Langeweile, die sich der Nutzer herunterladen und ebenfalls auf dem Desktop des HTC Tattoo ablegen kann.
Es lässt sich einstellen, dass das Handy blinkt, wenn eine neue E-Mail oder SMS eintrifft, ein Anruf entgangen ist, jemand auf den AB gesprochen hat oder Erinnerungen aufpoppen - sehr nützlich. Statusänderungen bei Facebook werden beim HTC Tattoo nicht jedoch nicht mit Blinken angezeigt.
Multimedia auf dem HTC Tattoo
Die Kamera im HTC Tattoo macht Bilder mit 3,2 Megapixeln Auflösung. Auf eine LED-Leuchte müssen Sie aber verzichten. Damit ist die Kamera weit entfernt vom Foto-Olymp. Zwar stimmt die Farbechtheit der Aufnahmen. Doch feine Details sind praktisch nicht erkennbar. Für einen schnellen Schnappschuss oder eine Aufnahme von einem Autounfall reicht das Handy jedoch allemal.
Musikfans können Radio hören oder den MP3-Player anschalten. Songs lassen sich komfortabel nach Alben, Interpreten oder in selbst erstellten Playlisten organisieren. Der Sound über das mitgelieferte Headset ist nicht unbedingt operntauglich, aber für Alltags-Songs gut geeignet. Möchten Sie Radio hören, steckt er das mitgelieferte Stereo-Headset an und öffnet die FM-Applikation, dann startet automatisch der Sendersuchlauf - sehr schön.
Zusatz-Software auf dem HTC Tattoo: Footprints
Zusätzlich zur Standardausstattung eines Android-Smartphones hat HTC dem Tattoo das Twitter-Programm Peep und die Foto-Software Footprints aufgespielt. Footsprints sorgt dafür, dass man eine tolle Disco oder eine coole Bar nie mehr vergisst. Wenn man sie fotografiert, zeichnet die Kamera automatisch die Geodaten mit auf, so dass Sie den Ort jederzeit wiederfinden. Mit Footprints ist auch der Rückweg zum Hotel in einer fremden Stadt ein Kinderspiel. Wer binnen kurzer Zeit jede Bar fotografiert, die er besucht, kann sich wahrscheinlich schon bald an keine Details mehr erinnern. Daher bietet Footprints die Möglichkeit, jedem Foto eine Notiz beizufügen. Insgesamt eine sehr hilfreiche und einfach zu handhabende Anwendung, die vor allem Entdeckern und reiselustigen Personen das Leben auf ihren Expeditionen leichter macht.
Weiter bietet das HTC Tattoo einen Lage-Sensor und einen digitalen Kompass. Der Kompass sorgt dafür, dass Google Maps automatisch in die geografisch korrekte Lage gebracht wird. Damit entfällt das lästige Rätselraten, in welcher Richtung denn das gesuchte Ziel liegt.
Sprachqualität auf dem HTC Tattoo
Akustisch gesehen bietet das HTC Tattoo keine Meisterleistungen. Gespräche tönen dumpf, der Freisprecher tendiert zu unüberhörbarem Rauschen.
Fazit
Das HTC Tattoo ist von den technischen Daten her baugleich mit dem HTC Touch 2, das unter Windows Mobile 6.5 läuft. Beide Handys richten sich an Nutzer, die unterwegs in ihren sozialen Netzwerken aktiv sein wollen. Der Tattoo-Käufer hat dabei gegenüber dem Windows Mobile-Nutzer einen Vorteil: Er kann sich sein ganz persönliches Cover gestalten. Dem Käufer des HTC Tattoo steht der Software-Shop Android Market zur Verfügung, wo er das Handy um all die Programme ergänzen kann, die ab Werk nicht installiert sind. Dazu gehören beispielsweise ein Datei-Explorer und Office-Software. Abstriche muss der Nutzer bei dem extrem kleinen, grobpixelig auflösendem Display machen. Und der Touchscreen könnte ebenfalls sensibler reagieren.
HTC Tattoo: alle Testergebnisse und technische Daten
ALLGEMEINE DATEN: HTC Tattoo (Handy) | |
---|---|
Gesamtnote |
befriedigend (2,76) |
Testkategorie |
Handy |
Handy-Hersteller |
HTC |
HTCs Internetadresse |
|
Preis (Hersteller-UVP) |
339 Euro |
BEWERTUNG (0-100 Punkte): HTC Tattoo (Handy) | |
---|---|
Handy-Basics (30%) |
61 |
Handhabung (25%) |
35 |
Ausstattung (20%) |
57 |
Multimedia (15%) |
61 |
Connectivity (10%) |
96 |
Gesamtwertung |
56 von 100 |
DIE TECHNISCHEN DATEN: HTC Tattoo (Handy) | |
---|---|
Handy-Basics |
|
Größe |
101 x 55 x 12,7 |
Gewicht |
113 Gramm |
Formfaktor |
Riegel |
Betriebssystem |
Android 1.6 |
Prozessor |
528 MHz |
Besonderheiten |
|
Akku-Laufzeit |
|
Stand-by-Zeit im GSM-Netz in Stunden |
340 Stunden |
Gesprächszeit im GSM-Netz in Minuten |
390 Minuten |
Stand-by-Zeit im UMTS-Netz in Stunden |
520 Stunden |
Gesprächszeit im UMTS-Netz in Minuten |
342 Minuten |
Netze |
|
GSM 900 |
ja |
GSM 1800 |
ja |
GSM 1900 |
ja |
GSM 850 |
ja |
EDGE |
ja |
UMTS |
ja |
HSDPA |
ja |
Display |
|
Größe |
43 x 56 Millimeter |
Auflösung |
240 x 320 Pixel |
Touchscreen |
ja |
Handhabung |
|
Mechanische QWERTZ-Tastatur |
nein |
Ruftonzuordnung pro Kontakt oder Kontaktgruppe |
ja |
Profile |
nein |
Flugzeug-Modus |
ja |
Ausstattung |
|
Schnittstellen |
|
Bluetooth |
ja |
USB |
ja |
WLAN |
ja |
3,5-Millimeter-Klinkenstecker |
ja |
Speicher |
|
RAM |
256 MB |
ROM |
512 MB |
Speichererweiterung |
ja |
Speicherkarte im Lieferumfang |
ja |
GPS |
|
GPS-Chip |
ja |
Navigationssoftware |
nein |
Multimedia |
|
Fotos |
|
Auflösung |
2048 x 1536 Pixel |
Autofokus |
nein |
Makro |
nein |
Motivprogramme |
nein |
Bildstabilisator |
nein |
Optischer Zoom |
nein |
Videos |
|
Auflösung |
352 x 288 Pixel |
Bildstabilisator |
nein |
Musik |
|
Anzahl Formate |
7 |
Headset im Lieferumfang |
ja |
UKW-Radio |
ja |
Connectivity |
|
Browser |
ja |
Push-E-Mail |
ja |
E-Mail-Anhänge |
ja |
Instant Messaging |
ja |
Dieser Artikel erschien bei PC-Welt