Fabrizio Biscotti, Research Director beim US-Marktforscher Gartner, bezeichnet AIM-Software (Application Infrastructure und Middleware) als Schlüssel zur Verbindung von Infrastruktur-Modernisierung und innovativen Anwendungen. Daran gab es im vergangenen Jahr offenbar Bedarf, denn der globale AIM-Markt wuchs um 7,3 Prozent. Weltweit setzten die Anbieter 17,6 Milliarden US-Dollar in diesem Segment um, 2009 waren es noch 16,4 Milliarden.
Der Löwenanteil davon geht an zwei große Firmen: IBM und Oracle. IBM erwirtschaftete 2010 knapp 5,8 Milliarden US-Dollar mit AIM-Lösungen (2009: fünf Milliarden). Das entspricht einem Marktanteil von jetzt knapp 33 Prozent (2009: knapp 31 Prozent).
Oracle auf Rang zwei hinter IBM
Oracle setzte im vergangenen Jahr fast drei Milliarden US-Dollar mit AIM-Software um (2009: knapp 2,7 Milliarden). Auch Oracle steigerte den Marktanteil und liegt jetzt bei 17 Prozent (2009: rund 16 Prozent).
Im Kielwasser der beiden Dickschiffe segeln Microsoft, die Software AG und Tibco. Microsoft erlöste im AIM-Segment rund 875 Millionen US-Dollar, was für einen Marktanteil von fünf Prozent steht (2009: knapp 769 US-Dollar Umsatz, Marktanteil: 4,7 Prozent). Die Software AG aus Darmstadt setzte 601 Millionen US-Dollar um (2009: 472 Millionen US-Dollar) und Tibco brachten AIM-Lösungen 502 Millionen US-Dollar ein (2009: fast 418 Millionen US-Dollar).
Der AIM-Markt war im vergangenen Jahr von Akquisitionen geprägt, so Marktforscher Biscotti. So kaufte IBM die Firma Sterling Commerce, die 2009 fast 400 Millionen US-Dollar mit AIM-Software erlöst hatte. Weitere Akquisitionen waren Cast Iron und Lombardi. Oracle erwarb Amberpoint und Sun Microsystems.
Die Software AG akquirierte Data Foundations und IDS Scheer. Biscotti hält das für strategisch wichtige Zukäufe, mit denen sich das Unternehmen gut aufstellt.
Ohne Cloud-Strategie geht es nicht mehr
Doch egal, wie groß ein AIM-Anbieter ist: Alle Unternehmen auf diesem Markt müssen Strategien für das Thema Cloud Computing entwickeln, so der Gartner-Analyst. Zumindest die Top Five hätten das auch begriffen.