Neue Service Management-Lösungen sollen Unternehmen auf dem Weg zur IT-Industrialisierung helfen. Demnach beinhaltet die Industrialisierung des Betriebs von IT-Systemen einen Prozess kontinuierlicher Innovationen. Diese sollen mittels Automatisierung und unter Verwendung von Best Practises die Design-, Umsetzungs- und Verwaltungs-Phasen von IT-Systemen stärker miteinander verschränken.
IBM verspricht, mit diesem Prozess die IT-Management-Kosten zu senken und Türen von neuen Geschäftsmöglichkeiten zu öffnen. "Bei der Industrialisierung von Prozessen werden bisher kaum Automatisierungen angewendet", sagt Al Zollar von IBM Tivoli.
Jetzt aber ist der Betrieb von IT-Anlagen reif für die Industrialisierung, so Zollar. Die Umstände seien vergleichbar mit der Zeit Anfang des 20. Jahrhunderts, als Fließband und Automatisierung in der Automobilbranche Einzug hielten. Die Strategie von IBM lautet deshalb, mit Software-Tools, Hardware und Services aus einer Hand Unternehmen vom Silo-Management hin zu industrialisierten Prozessen zu führen.
Alles nicht neu findet Rüdiger Spies von IDC: "Industrialisierung höre ich regelmäßig." Schon vor 20 Jahren sei in diesem Zusammenhang über Automatisierung gesprochen worden. Die Ankündigung von IBM gebe es schon länger.
Automatisierung versus Kündigungsschutz
Das Problem ist laut dem IDC-Analyst, dass die Anwender noch nicht so weit sind, die Automatisierung so voran zu treiben, wie sich IBM das vorstellt. Einem hohen Automatisierungsgrad steht vor allem der deutsche Kündigungsschutz im Weg.
Zweifel gibt es ausreichend unter den Marktbeobachtern. Demnach versteht es IBM noch nicht, seine IT-Automatisierung den Kunden ausreichend schmackhaft zu machen und deren Zurückhaltung aufzuweichen. IBM will an sich arbeiten und an der Transparenz der Lösungen arbeiten.
HP setzt IBM unter Druck
IBM musste in letzter Zeit einige Rückschläge verkraften: Zuerst übernahm HP den IT-Berater EDS und stieg im Markt für IT-Dienstleistungen hinter IBM auf den zweiten Rang auf. Dann überholte der Hardware-Spezialist auch noch Big Blue bei der Zahl der verkauften Server.
Alles kein Problem beruhigt Spies: "IBM steht nicht unter Zugzwang." Trotz der Geschichte mit HP sei IBM besser im Markt positioniert als je zuvor, vor allem durch den Verkauf der PC-Sparte. Also alles Business as usual.