IBM Global Services übernimmt den Betrieb und Support der Informationssysteme von ABB in 13 europäischen und nordamerikanischen Ländern. Innerhalb des Vertrags managed IBM auch die Server, Betriebssysteme und Unternehmensnetzwerke sowie die PCs und den Help Desk. Rund 300 IT-Mitarbeiter von ABB sind allein in Deutschland zu IBM gewechselt.
ABB hatte im Juli vergangenen Jahres die Auslagerung von fast 90 Prozent ihrer Informationssystem-Infrastruktur an IBM beschlossen. Der weltweite Vertrag läuft über zehn Jahre und hat einen Wert von 1,1 Milliarden US-Dollar.
Im September letzten Jahres hatte ABB begonnen, die Inhalte der verschiedenen ERP-Systeme aus den rund 30 deutschen ABB-Gesellschaften in das Rechenzentrum in Ehningen zu verlagern. Bislang laufen dort die ERP-Anwendungen von 2500 SAP-Anwendern, bis Ende dieses Jahres sollen die restlichen 3500 SAP-Arbeitsplätze hinzukommen.
On demand beschleunigt SAP-Betrieb bei ABB
"Die Antwortzeiten der ERP-Systeme haben sich extrem verbessert", sagt Harald Weickert, Deutschland-CIO bei ABB in Mannheim. Auch die Batchläufe haben sich deutlich verkürzt. "Früher dauerten einige der nächtlichen Batchjobs gut zehn Stunden, heute brauchen wir eine halbe Stunde", so Weickert. "So kommen wir dem On-Demand-Gedanken, sprich der Leistungsabnahme nach Bedarf, immer näher."
Mit dieser flexiblen Rechnerleistung öffnen sich weitere Möglichkeiten. "So können verschiedene SAP-Mandanten als auch deren Buchungskreise auf einer dynamischen Hardware-Plattform zusammengefasst werden, um sie dann zu einer gemeinsamen SAP-Instanz zu konzentrieren. Erste ERP-Konzentrationen wurden mittlerweile durchgeführt und haben sofort positive Synergiepotenziale aufgewiesen" so Weickert.
Nicht nur der Routinebetrieb hat sich beschleunigt. Bei Sonderaktionen oder Projekten fordert ABB beispielsweise kurzfristig weitere Rechenleistung an. "Wir werden immer flexibler, ohne uns Gedanken über Ressourcen machen zu müssen," so Weickert. "So kommen wir weg von hohen Fixkosten, hin zu flexiblen Kosten und verbrauchsabhängigen Zahlungen."
Weltweiter IT-Pool aus neuen On-Demand-Centern
Mit der ersten Stufe der Universal Management Infrastructure (UMI) hat IBM einen wichtigen Schritt zu einem global vernetzten IT-Pool gemacht. Aus ihm können Unternehmen weltweit Rechen- und Netzwerkleistung, Speicherkapazität sowie Anwendungen und Dienstleistungen nach Bedarf beziehen. Wann diese On-Demand-Struktur endgültig fertig sein wird, darauf will sich Big Blue nicht festlegen. Zurzeit arbeite man mit der Version 2.1., sagte eine Sprecherin.
Gleichzeitig kündigte IBM an, dass weltweit neue On-Demand-Center ihren Betrieb aufgenommen haben: Neben dem bereits länger bestehenden Rechenzentrum in Boulder (Colorado) sind das die Standorte Ehningen, Southbury (Connecticut), Raleigh (North Carolina), Boston (Massachusetts), Mailand, Portsmouth (Großbritannien), Stockholm, Singapur, Sydney, Melbourne und Tokio. Bis Mitte 2005 sollen Rechenzentren in Toronto, Pougkeepsie (US-Bundesstaat New York) und Seoul hinzukommen. "Ehningen fungiert dabei als Schaltstelle für Europa", sagt Rudolf Bauer, IBM-Geschäftsführer und General Manager von IBM Global Services Central Region.
Mit der Meldung reagierte IBM auch auf die Einstellung des Utility Data Centers (UDC) von HP im September. HP will die Tools für verteiltes Rechnen und für die Administration von Servern aus dem UDC künftig als Module anbieten und in andere Produkte einbinden.
IBM bietet UMI als plattformunabhängige Technik an. Mit ihr können Kunden sowohl Software als Service, Web-Hosting- und Outsourcing-Leistungen beziehen als auch in lizensierter Form für das Management ihrer eigenen Ressourcen nutzen. Dafür hält UMI IT- und Workflow-Prozesse für die automatische Provisionierung bereit. Unternehmen sollen damit beispielsweise Server, die an verschiedenen Orten arbeiten, schneller als bisher mit Software-Komponenten ihrer Wahl konfigurieren können.
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