Wie IBM am Donnerstag, den 8. Oktober 2020, mitteilte, soll das IT-Infrastruktur-Geschäft abgetrennt und eigenständig an die Börse gebracht werden. Zur Bewertung machte IBM keine Angaben, das neue Unternehmen solle aber mit etwa 4.600 Kunden und Aufträgen im Volumen von 60 Milliarden Dollar in den Büchern an den Start gehen.
Die bestehenden Aktionäre von IBM sollen die Anteile an der neuen Aktiengesellschaft erhalten, für die bislang noch kein Name gefunden ist. Die Abtrennung soll bis Ende 2021 abgeschlossen sein. Mit dem Schritt will sich IBM noch mehr auf das boomende Cloud-Geschäft mit IT-Diensten im Internet fokussieren. Die Aktien von IBM legten im vorbörslichen US-Handel zeitweise um mehr als zehn Prozent zu.
Wandel bei IBM geht langsam voran
Der Computer-Dino versucht schon seit Jahren, sich durch einen tiefgreifenden Konzernumbau hin zu neuen Geschäftsfeldern wachstumsstärker aufzustellen. Neben den Cloud-Services zählen dazu beispielsweise Datenanalyse und künstliche Intelligenz. Im traditionellen Hardware-Kerngeschäft mit Servern und Großrechnern schwächelt IBM. Bislang lief der Wandel aber nicht wie erhofft.
Mit der Spartenaufspaltung will Konzernchef Arvind Krishna die Neuaufstellung beschleunigen. Er hatte den Spitzenposten im April 2020 erst übernommen und zuvor die Cloud-Sparte geleitet. IBM legte auch vorläufige Zahlen für das dritte Quartal 2020 vor. Demnach geht das Unternehmen von einem Umsatz von 17,6 Milliarden US-Dollar und einem Gewinn je Aktie von 2,58 Dollar aus. Der Gewinn liegt damit leicht über der durchschnittlichen Analystenschätzung. (dpa/rs)