"Die Standardisierung des Informationsaustausches ist die einzige Lösung, um den komplexen Herausforderungen eines vernetzten Gesundheitssystems zu begegnen“ sagt Martin Tiani. Nur der freie Fluss von Informationen, auf den alle Akteure und Systeme Zugriff haben, gebiete der Kostenexplosion im Gesundheitswesen Einhalt. Nach Untersuchungen von Tiani könnten allein in Deutschland durch eine effiziente Vernetzung des Gesundheitswesens jährlich bis zu 10 Milliarden Euro eingespart werden.
Die Anerkennung als ISO-Norm sei für die IHE-Initiative ein entscheidender Durchbruch, so Tiani. ISO-Normen werden weltweit wahrgenommen, akzeptiert und umgesetzt, weil der ISO nationale Normierungsorganisationen aus 150 Ländern angehören und in den Normungsprozess Vertreter aller beteiligten Interessengruppen eingebunden sind. Dabei passieren die Normen unzählige Arbeitsgruppen, Ausschüsse und Kommissionen sowie komplizierte Abstimmungen und erreichen am Ende die Stufe 60.60 "Internationale Norm".
Ziel der IHE ist es, weltweit einheitliche Normen für den Informationsaustausch zwischen Computersystemen im Gesundheitssektor zu standardisieren und damit wesentlich zur Qualitätssicherung und zur Kostenverringerung im Gesundheitswesen beizutragen. Die Initiative wird von rund 200 Gesundheitsorganisationen weltweit getragen.