Bei Ikea war Sjöstedt zuletzt unter anderem für die weltweite Multichannel-Strategie verantwortlich, also für die immer wichtiger werdende Verknüpfung von Online-Handel und stationärem Geschäft. Zuvor hatte sie für den skandinavischen Möbelgiganten die Märkte in Japan und den Niederlanden bearbeitet. Sie gilt als warmherzig, als jemand, der gut mit Menschen kann, gleichzeitig aber auch die Zahlen fest im Griff hat.
Tatsächlich zeigte Sjöstedt schon in ihrer ersten Stellungnahme für Karstadt einen Balanceakt zwischen Mitarbeitermotivation und Leistungsorientierung. Ihr sei es wichtig, die Karstadt-Beschäftigten bei der Neuausrichtung des Warenhauses mitzunehmen. Doch gleichzeitig ließ sie keinen Zweifel daran, dass Karstadt nun schnell profitabel gemacht werden müsse. Dafür brauche das Unternehmen "das Maximum an Leistungsfähigkeit jedes Einzelnen".
Das für Karstadt zentrale Geschäft mit Textilien ist Sjöstedt nicht unbekannt. Sie begann ihre Karriere als Modedesignerin und Fashion-Einkäuferin für verschiedene Einzelhändler. Der hartumkämpfte deutschen Textilmarkt ist allerdings Neuland für die Schwedin. (dpa/rs)