IDC: Eine Milliarde mobile Angestellte im Jahr 2011

Immer weniger Arbeit findet im Büro statt

27.02.2008 von Nicolas Zeitler
Mehr als eine Milliarde Menschen weltweit werden in drei Jahren von Zuhause oder unterwegs aus arbeiten. Die Zahl der mobilen Arbeitskräfte steigt bis 2011 jährlich um 5,8 Prozent. Einer Untersuchung von IDC zufolge sollen dann allein in Westeuropa 94 Millionen Firmenmitarbeiter mobil tätig sein.
Immer mehr Arbeit findet nicht im Büro, sondern zuhause oder unterwegs statt - unter anderem, weil Mitarbeiter mehr Flexibilität fordern.
Foto:

Am stärksten wachsen wird die Zahl der mobilen Arbeitskräfte nach Einschätzung der Analysten im asiatisch-pazifischen Raum (Japan nicht eingerechnet). Zwei Drittel der Mitarbeiter, die nicht oder nur zeitweise von einem festen Büroarbeitsplatz aus arbeiten, werden 2011 aus dieser Region kommen. Im Jahr 2006 waren schon 63,3 Prozent der weltweit 758,6 Millionen mobilen Arbeitnehmer in diesem Teil der Welt tätig. Der größer werdende Anteil an der weltweiten Schar der mobilen Mitarbeiter ist darauf zurückzuführen, dass in der Region die arbeitende Bevölkerung insgesamt überdurchschnittlich wächst.

Der Anteil der Japaner an den mobilen Arbeitnehmern auf dem Globus wird sich gleichzeitig von 4,6 Prozent im Jahr 2006 auf 5,3 bis 2011 erhöhen. Grund dafür ist vor allem, dass mobile Geräte dort immer weiter verbreitet sind. Allein auf Japan bezogen rechnen die IDC-Experten damit, dass in drei Jahren vier von fünf Japanern mobil arbeiten. Ein steiler Anstieg: 2006 waren es erst 53 Prozent.

Für die USA rechnen die Analysten mit einer jährlichen Zunahme der mobilen Arbeitskräfte von 2,6 Prozent bis 2011. Dann werden dort drei Viertel aller Arbeitnehmer mobil tätig sein.

Um jährlich 1,9 Prozent wird der Studie zufolge bis 2011 in Westeuropa die Zahl der mobilen Arbeitskräfte wachsen. Verrichteten 2006 noch 85,5 Millionen Menschen in dieser Region ihre Arbeit nicht nur von einem Arbeitsplatz im Firmengebäude aus, so sollen es in drei Jahren 94 Millionen sein. Jeder zweite Berufstätige in der Region wird dann mobil arbeiten (50,3 Prozent).

Am stärksten zunehmen wird in Westeuropa die Zahl der Menschen, die von Zuhause aus arbeiten. Waren es 2006 noch 8,6 Millionen, sollen es bis 2011 schon 12,3 Millionen sein - ein jährliches Wachstum von 7,4 Prozent. Im gleichen Zeitraum wird sich die Zahl der Arbeitskräfte um 1,9 Prozent erhöhen, die einen festen Büroarbeitsplatz haben, aber gelegentlich von anderen Orten aus arbeiten. Deren Zahl schätzt IDC für 2011 auf 58,8 Millionen. Zu diesem Zeitpunkt wird es demnach auch 22,8 Millionen Menschen geben, die nur von unterwegs aus arbeiten, etwa im Außendienst. Ihre Zahl steigt jedes Jahr um 0,4 Prozent.

In den übrigen Teilen der Welt sollen bis 2011 insgesamt 67,2 Millionen Menschen als mobile Arbeitskräfte tätig sein. Ihr Anteil an der Gesamtzahl der mobilen Arbeitskräfte weltweit wird mit 6,7 Prozent etwa gleich bleiben.

Arbeitnehmer fordern Flexibilität

Als Grund für die Verlagerung von Arbeit aus den Büros heraus machen die Analysten zum einen die Fortschritte bei den mobilen Technologien aus. Fast überall können Angestellte schon jetzt für ihr Unternehmen tätig werden. Weitere Ursache ist indes der Druck auf Unternehmen, ihren Mitarbeitern Programme zur Work-Life-Balance zu bieten. IDC zufolge fordern Arbeitskräfte zunehmend die Möglichkeit ein, ihre Zeitpläne flexibel zu gestalten.

Die Studie hat IDC unter dem Titel "Worldwide Mobile Worker 2007 - 2011 Forecast and Analysis" veröffentlicht. Die Vorhersage untersucht die Entwicklung der Zahl an mobilen Arbeitskräften in fünf Regionen der Erde: USA, Westeuropa, dem asiatisch-pazifischen Raum, Japan und dem Rest der Welt.