Aktuell entfallen rund 25 Prozent des gesamten deutschen Mode-Umsatzes von rund 66 Milliarden Euro jährlich auf E-Commerce-Anbieter. Bis 2030 werden die Ausgaben der Verbraucher für Mode der Studie zufolge auf 79,2 Milliarden Euro steigen. Allerdings werde diese Summe dann zu gleichen Teilen online und in stationären Geschäften ausgegeben, so dass letztlich rund zehn Milliarden Euro weniger in den Kassen der Geschäfte in den Innenstädten landeten.
"Für den Handel bedeutet der Umsatzrückgang im stationären Bereich, dass er seine stationären Flächen reduzieren muss", prognostizierte EHI-Experte Marco Atzberger. Der Studie zufolge könnten sich die Handelsflächen im Textilbereich halbieren. Dies werde Kaufhäuser und mehrgeschossige Formate am stärksten treffen. Der starke Flächenabbau des Handels werde auch für die Stadtentwicklung eine große Herausforderung sein, heißt es in der Untersuchung.
Doch nicht nur der Onlinehandel mit Textilien dürfte in den nächsten Jahren der Studie zufolge einen Boom erleben. Auch die Nachfrage nach gebrauchter Mode könnte kräftig steigen. "Der Trend Secondhand-Kleidung zieht immer größere Kreise und hat das Potenzial, in den kommenden zehn Jahren einen Marktanteil von 20 Prozent auf sich zu vereinen", heißt es in der Untersuchung. Wesentliche Treiber der Entwicklung seien die größer werdende Nachhaltigkeitsdebatte, die Digitalisierung des Secondhand-Handels und das Engagement der großen Online-Modeplattformen, die diesen Markt für sich entdeckt hätten. (dpa/rs)