Das Wachstum der internationalen Hightech-Märkte geht derzeit vor allem auf das Konto der vier BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China. Die Märkte dieser vier aufstrebenden Industrienationen werden im Jahr 2011 voraussichtlich um 10 Prozent auf rund 410 Milliarden Euro zulegen, wie der Branchen-Verband BITKOM aktuell berichtet. Für seinen Report bezieht BITKOM Daten des verbandszugehörigen European Information Technology Observatory (EITO) ein, das mit den Marktforschungsinstitutionen IDATE, IDC und GfK zusammenarbeitet.
Schwellenländer gewinnen auch als Abnehmer an Bedeutung
Die zweistelligen Wachstumszahlen machen die BRIC-Staaten zum Motor für den weltweiten Hochtechnologie-Markt, der in diesem Jahr laut BITKOM-Prognose nur vier Prozent betragen wird. "Die Schwellenländer verhelfen den weltweiten Hightech-Märkten erneut zu hohem Wachstum", sagte BITKOM-Präsidiumsmitglied Ulrich Dietz. "Damit steigt auch die Bedeutung dieser Länder als Abnehmer für die Hightech-Produkte aus traditionellen Industriestaaten." Insgesamt rechnet BITKOM mit einem Weltmarktanteil der BRIC-Staaten von 16 Prozent.
Indien verfolgt BRIC-Marktführer China
Innerhalb der BRIC-Staaten kann sich China derzeit als größter Einzelmarkt etablieren und hat mit einem voraussichtlichen Volumen von 204,5 Milliarden Euro die Nase vorn. Das entspricht einem Wachstum des chinesichen ITK-Marktes von jeweils rund zehn Prozent für die Jahre 2011 und 2012, prognostiziert BITKOM. Das stärkste Wachstum verbucht in diesem Jahr allerdings Indien mit einem Plus von 17 Prozent auf 65 Milliarden Euro. Treiber für den indischen ITK-Sektor ist laut EITO-Daten vor allem der Software-Markt mit einem Zuwachs von aktuell 17 Prozent. "Indien ist die Wachstumslokomotive im Hightech-Bereich und zu einem wichtigen strategischen Partner für Europas Software-Branche geworden", sagte Dietz. Wichtigstes Teilsegment ist in den vier Wachstumsmärkten die Telekommunikation mit einem Anteil von rund drei Vierteln des Gesamtmarktes. Die Informationstechnik erzielt indes nur ein Viertel der Umsätze.