Für viele Jugendliche und junge Erwachsene ist der Umgang mit modernen Informationstechnologien selbstverständlich. Nahezu alle haben Zugang zu einem Computer (94 Prozent).
Für 83 Prozent gehören Computer ganz oder teilweise zum täglichen Leben. Ebenso viele halten die Kontaktpflege zu Freunden, Bekannten und Arbeitskollegen per Computer und Handy für wichtig.
Informatiker ist kein Traumberuf
Obwohl die Generation Digital im Umgang und mit der Nutzung von IT versiert ist, zieht nur knapp ein Drittel ein informationstechnisches Berufsziel in Erwägung. Mehr als zwei Drittel wollen keinen Beruf im IT-Bereich ergreifen. Das sagt eine Untersuchung, die der IT-Dienstleister Computacenter in Verbindung mit dem Marktforschungsinstitut TNS Emnid durchführte.
Von den Befragten, die sich vorstellen können, einen IT-Beruf zu wählen, hält nur jeder Fünfte die IT-Branche für ein attraktives Berufsfeld. 70 Prozent glauben, dass IT-Berufe gute Aufstiegschancen bieten und 67 Prozent sind überzeugt, dass es in diesem Bereich viele offene Stellen gibt.
Schlechtes Image
Zwar werden die Karrieremöglichkeiten durchaus positiv bewertet, doch haftet Informatikern im Vergleich zu anderen Berufen, wie etwa Lehrern, Unternehmern, Ärzten oder Anwälten, das Image des Eigenbrötlers an, der kaum Kontakt zu anderen Menschen hat.
Das gab fast die Hälfte der Befragten an. Nur 35 Prozent ordnen Informatikern ein hohes Ansehen in der Gesellschaft zu. Dieses negative Image überträgt sich auf die gesamte IT-Branche und ist ein wichtiger Aspekt im Entscheidungsprozess pro oder kontra IT-Beruf.
IT-Berufsbezeichnungen verwirren nur
Darüber hinaus haben viele der Befragten keine genaue Vorstellung, was sich hinter einzelnen IT-Berufen verbirgt. Kaum jemand weiß über die Aufgabenbereiche von Software-Entwicklern, Fachinformatikern, Informatik-Kaufleuten, IT-Elektronikern und -Administratoren, SAP- und IT-Beratern sowie IT-Architekten Bescheid.
Je nach Beruf antworteten zwischen 27 und 78 Prozent, dass sie davon keine Ahnung haben. Auch die oft kryptischen Berufsbezeichnungen in der ITK-Branche verwirrten die Jugendlichen.
IT ist Männersache
Ein weiterer Grund für das mangelnde Interesse an IT-Berufen ist das fehlende Wissen über mögliche Ausbildungs- und Aufstiegswege. So halten mehr als drei Viertel der Befragten vorhandene Programmierkenntnisse für wichtig, um einen IT-Beruf ergreifen zu können.
Für 74 Prozent sind gute Leistungen in Mathematik und Naturwissenschaften entscheidend. Über die Hälfte der Jugendlichen glaubt, ein abgeschlossenes Informatikstudium nachweisen zu müssen. Dazu kommt, dass über 80 Prozent der Befragten der Meinung sind, die Informationstechnologie sei nur etwas für Männer.
Emotionale Entscheidung
Kaum überraschend ist daher, dass die Gründe für das Interesse an einem Beruf im ITK-Umfeld nicht rational, sondern weitgehend emotional geprägt sind. Am häufigsten werden Argumente genannt wie Interesse an Computern, Spaß an der Computerarbeit (42 Prozent) sowie Computer-Erfahrungen in der Freizeit (12 Prozent).
Der IT-Dienstleister Computacenter führte die Untersuchung „Generation Digital“ zusammen mit TNS Emnid, Medienund Sozialforschung, Projektbereich Empirische Sozialforschung durch. Befragt wurden Jugendliche und junge Erwachsenen im Alter von 14 bis 29 Jahren.