Wer schnelle und sichere Entscheidungen auf Basis strukturierter Informationen und Kennzahlen trifft, hat im Wettbewerb die Nase vorn. Den Beratern zufolge arbeitet die Hälfte der befragten Unternehmen in Deutschland mittlerweile mit einem unternehmensweiten Management-Informations-System.
Allerdings drohen viele Firmen den Überblick über die stetig wachsende Masse an unterschiedlichen Informationen und Auswertungen zu verlieren. In Großunternehmen beispielsweise sind bis zu 10.000 Analyseberichte sowie hunderte so genannter OLAP-Würfel, mit denen Unternehmensdaten nach bestimmten Kriterien ausgewertet werden, keine Seltenheit. Ferner verzögert oder erschwert eine große Zahl ungefilterter Unternehmensdaten wichtige Entschlüsse.
Auswertungen automatisieren
Ein weiteres Problem: Heute benötigen nicht nur das Management oder Controlling-Abteilungen einen einfachen und sehr gezielten Zugriff auf wichtige Kennzahlen, sondern verstärkt auch die Anwender in Fachabteilungen, um ihre operativen Aufgaben rasch und sicher zu bewältigen. Dieser bleibt ihnen jedoch häufig versperrt, da eine veraltete technische Infrastruktur die notwendige Vernetzung der Nutzer nicht leisten kann.
Das Alter der eingesetzten BI-Systeme liegt im Durchschnitt bei sechs Jahren. Dadurch kommt es zusätzlich zu Problemen bei der Datenqualität und der Performance. Zudem ist die Komplexität bei der Zusammenführung von Daten hoch und die Systeme wenig anwenderfreundlich.
Immerhin 80 Prozent arbeiten bei der Auswertung und Weitergabe von Unternehmensdaten noch mit Papierausdrucken. 71 Prozent der befragten Firmen nutzen einfache Analyse-Werkzeuge wie Excel, die den komplexen Aufgaben einer Business Intelligence nicht mehr gerecht werden. Auch auf automatisierte Verfahren bei der Datenauswertung greifen die Firmen noch zu wenig zurück. Am weitesten verbreitet sind hier so genannte OLAP-Werkzeuge. Automatische Warnfunktionen als Entscheidungshilfe für die Mitarbeiter verwenden bisher nur zwölf Prozent der Unternehmen.
Nicht überraschend ist, dass 88 Prozent in eine automatisierte Berichtsverteilung investieren und zusätzlich 44 Prozent der Entscheider ihre Business-Intelligence-Lösungen mit Warnfunktionen ausstatten wollen, die konkrete Entscheidungshilfen bieten.
Veraltete BI-Anwendungen ablösen
Künftig wollen Firmen auch verstärkt Spezialwerkzeuge wie Data Mining oder Dashboards einsetzen sowie einen rollenbasierten und personalisierten Zugriff auf Unternehmensdaten über Portale ermöglichen. Die Mitarbeiter sind damit in der Lage, Informationen zu filtern, Entscheidungen schneller zu treffen sowie das firmeneigene Wissen effektiver zu nutzen. Dagegen planen derzeit nur 17 Prozent der Befragten Investitionen in ein mobiles Business-Intelligence-System mit Zugriff über UMTS-Handys oder PDAs.
Für die Business-Intelligence-Studie 2006 Bima befragte Steria Mummert Consulting 117 Unternehmen. Ziel der Studie war, einen aktuellen Überblick zum Entwicklungsstand der in den Firmen installierten BI-Systeme zu gewinnen. Als methodische Grundlage hierfür diente das in Zusammenarbeit mit den Universitäten Duisburg-Essen und Düsseldorf sowie der Hochschule St. Gallen entwickelte Business Intelligence Maturity Model.