In Meetings, Verhandlungen aber auch in Teams haben oft informelle Leader das Sagen. Diese prägen durch ihr Auftreten und Verhalten nicht nur den Verlauf von Diskussionen, sondern auch die Entscheidungen stark. Diese „Alpha-Menschen“ haben folgende gemeinsamen Merkmale.
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Sie sind „selbst-bewusst“ und strahlen dies aus. Für fast alle offiziellen und informellen Leader gilt: Sie wissen, was sie können, zu welchen Leistungen sie fähig sind und was sie schon geleistet haben. Darauf sind sie stolz. Entsprechend selbstbewusst agieren sie, was sich in einer aufrechten Körperhaltung, einem zupackenden Händedruck oder darin ausdrückt, dass sie Gesprächspartnern selbstsicher in die Augen schauen. Dem entspricht ihre gesprochene Sprache.
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Sie sprechen eine klare und kraftvolle Sprache. Sie sind extrem leistungs- und ergebnisorientiert und reden deshalb nicht in Schachtelsätzen. Stattdessen bevorzugen sie kurze, knackige Sätze mit einer klaren Botschaft. Sie sagen nicht „Man könnte …“, sondern „Wir sollten ….“ Oder: „Ich werde …“ Ihre Aussagen sind nicht gespickt mit relativierenden Adverbien wie „eigentlich“ und „vielleicht“.
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Sie können sich selbst motivieren. Sie können und wollen etwas bewegen, sie haben Ziele. Entsprechend viel Energie haben sie und strahlen sie aus. Und wenn sie mal einen schlechten Tag haben? Dann geben sie sich, wenn es darauf ankommt, innerlich einen Ruck, und motivieren sich für die anstehenden Aufgaben – zum Beispiel, indem sie an etwas Schönes wie ihren letzten Urlaub denken. So beeinflussen sie ihre Laune und damit Ausstrahlung positiv.
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Sie beziehen Position und verstecken sich nicht. Alpha-Menschen gehen, wenn es brenzlig wird, nicht auf Tauchstation. Sie analysieren vielmehr für sich die Situation, um zum passenden Zeitpunkt Position zu beziehen. Sie wissen: Wenn die meisten Menschen den Kopf einziehen, ist Führung gefragt, die Mitarbeitern oder Kollegen Orientierung und Haltung gibt. Entsprechend klar und pointiert ist gerade in solchen Situationen ihre Sprache. Das heißt, sie flüchten sich nicht in vage Konjunktivaussagen wie „Wir könnten erwägen….“. Stattdessen sagen sie: „Aus meiner Warte haben wir zwei Möglichkeiten: Entweder wir …, oder wir… Ich plädiere dafür, dass wir …, weil …“ Dabei nehmen sie in Kauf, dass sie auf Widerspruch stoßen – was jedoch selten geschieht. Meist sind die anderen froh, dass endlich jemand die Führung übernimmt und die Entscheidung vorantreibt.
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Sie übernehmen Verantwortung, auch dann, wenn eine Entscheidung oder Aufgabe mit Risiken behaftet ist. Dann sagen sie zum Beispiel: „Ich kümmere mich darum, dass ….“ Sie benennen jedoch zugleich Bedingungen, die hierfür erfüllt sein müssen. „Dafür benötige ich …..“ Oder: „Im Gegenzug erwarte ich ….“
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Sie sind fokussiert (und gut präpariert). Bevor sie das Wort ergreifen, analysieren sie die Situation und wägen Pro und Contra ab. Erst danach beziehen sie Position. Entsprechend fundiert und begründet sind in der Regel ihre Aussagen, weshalb die anderen ihnen gern folgen. Alpha-Menschen gehen auch nur in absoluten Notfällen unvorbereitet in Meetings oder gar Verhandlungen. Sie fragen sich vielmehr im Vorfeld: Was ist das Thema? Welche Möglichkeiten gibt es? Was spricht dafür und was dagegen? Und was ist folglich meine Position? Deshalb hinterlassen sie stets einen besseren Eindruck als Kollegen, die unvorbereitet in Meetings schlurfen – gemäß der Maxime „Schauen wir mal, was da kommt“.
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Sie können und wollen andere Personen (ver-)führen. Echte Leader haben, wenn sie mit anderen Menschen beruflich kommunizieren, stets das übergeordnete Ziel vor Augen. Weil sie gut vorbereitet sind, können sie ihre Aufmerksamkeit darauf konzentrieren: Was sagt mein Gegenüber? Welche Bedürfnisse artikuliert er? Welche Signale sendet er aus? Entsprechend sensibel nehmen sie Stimmungen wahr und können ihre Aussagen deshalb so formulieren, dass andere ihnen vertrauen und sich von ihnen führen lassen. Sie können zudem bei Bedarf andere Menschen motivieren – indem sie diese davon träumen lassen, wie schön es wäre, wenn das übergeordnete Ziel erreicht würde. „Stellen Sie sich einmal vor, unser Gewinn würde sich verdoppeln. Dann ….“ Oder: „…, wir würden dieses innovative Produkt auf den Markt bringen. Dann ….“
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Sie nutzen (Körper-)Sprache als Instrument. Es hängt oft davon ab, wie man etwas sagt, ob man sein Ziel erreicht. Entsprechend gezielt wählen sie ihre Worte abhängig vom Gegenüber oder der Gesprächssituation – sei es bewusst oder intuitiv. Auch ihre Körpersprache setzen sie gezielt ein. Sei es um Aufmerksamkeit oder Zustimmung zu signalisieren. Aber auch um zu zeigen: Jetzt reicht es, jetzt müssen wir endlich zu Potte kommen.
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Sie bringen die Dinge auf den Punkt und wollen etwas bewegen. Deshalb werden sie innerlich unruhig, wenn Dinge zerredet werden. Dann ergreifen sie die Initiative und sagen beispielsweise: „Also, ich habe unsere Diskussion verfolgt. Aus meiner Warte haben wir drei Möglichkeiten: 1…. 2.… 3…. Für 1 spricht,…. Dagegen spricht,…. Für 2 spricht, … Dagegen spricht.…. Deshalb schlage ich vor: Realisieren wir Möglichkeit 3. Denn sie hat folgende Vorzüge: ….“.
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Sie markieren ihr Revier. Entsprechend klar bringen sie es auch zum Ausdruck, wenn (potenzielle) Entscheidungen ihnen „gegen den Strich gehen“. Da sie in der Regel gut vorbereitet sind, ist ihre Argumentation meist schwer zu widerlegen. Das wissen auch die Menschen, die mit ihnen regelmäßig zu tun haben. Deshalb fragen sie sich in Entscheidungssituationen oft schon vorab: „Was sagt wohl der Mayer…“ oder „…die Müller dazu?“ Sie beziehen also die Position der Alpha-Menschen schon in ihre Planungen ein. Auch deshalb haben Alpha-Menschen in ihren Unternehmen meist ein sehr starkes Standing.
Zur Autorin: Barbara Liebermeister ist Expertin für Business Relationship Management. Sie ist Autorin des im FAZ-Verlag erschienenen Buchs „Effizientes Networking: Wie Sie aus einem Kontakt eine werthaltige Geschäftsbeziehung entwickeln“.