Ein Idiot mit einem Werkzeug bleibt ein Idiot, sagt ING-Bank CIO Ron van Kemenade - europäischer CIO des Jahres 2017. Entscheidend seien deshalb immer die Menschen.
van Kemenade hält nichts von einer IT der zwei Geschwindigkeiten.
Es gehe vor allem darum, die Mitarbeiter zu motivieren.
Weiterer zentraler Erfolgsfaktor ist für ihn das Lernen von den Kunden.
Ron van Kemenade spricht in seinem Vortrag hauptsächlich über die Menschen, mit denen er arbeitet und darüber, welche zentrale Rolle ITler und Ingenieure für eine Bank im Jahre 2018 spielen. Deshalb mutet es zunächst merkwürdig an, dass der Oberste ITler von allen, der CIO, nicht im Vorstand dieser Bank sitzt.
Die Erklärung, die van Kemenade dafür liefert, leuchtet spätestens am Ende seines Vortrags allen ein. "Ich sitze nicht im Vorstand, weil ich nicht in sechsstündigen Meetings darüber sprechen möchte, was bei uns alles nicht funktioniert."
Der CIO ist schlicht der Meinung, dass er Besseres zu tun hat. Und davon ziemlich viel: van Kemenade ist Chef von 12.000 Mitarbeitern und führt damit eine der weltweit größten IT-Organisationen überhaupt, fast ein Viertel aller ING-Mitarbeiter arbeiten in diesem Bereich.
ING-Bank gewinnt, der Wettbewerb verliert
Und das mit Erfolg: In den Online Services liegt ein zentraler Grund für den anhaltenden Erfolg der Bank in einem extrem umkämpften Markt. Die deutsche Tochter ING Diba zum Beispiel gewinnt seit Jahren Marktanteile hinzu, während Wettbewerber welche verlieren und über Nullzinsen jammern.
Natürlich ist Ron van Kemenade nicht allein dafür verantwortlich, aber auch. Wie kein anderer CIO setzt er auf agile Entwicklungsmethoden. Und er hält nichts von einer IT der zwei Geschwindigkeiten oder - wie Gartner sie nennt - von "bimodaler IT". Die führe nur zur Demoralisierung jener Mitarbeiter, die das Pech hätten, zu den langsamen Truppen zu gehören.
Natürlich gebe es auch bei der ING Legacy Systeme, gibt van Kemenade unumwunden zu. Die sollte man aber ähnlich agil pflegen, wie man neue, hippe Apps aufsetzt, eine Sichtweise, die nicht alle teilten, als der CIO bei der Bank anfing. Deshalb musste er sich von mehreren hundert Mitarbeitern trennen, weil diese den agilen Weg nicht mitgehen wollten.
The Dark Side of the Moon
Überhaupt hatte van Kemenade damals, vor acht Jahren, einige Herausforderungen zu meistern, wie er erzählt: "Ganz am Anfang kam ein Mitarbeiter in mein Büro und begrüßte mich mit den Worten ‚Welcome to the Dark Side oft he Moon‘. Drei Monate später wusste ich, was er meinte."
Zum Beispiel dass sich jene agilen Ansätze, von denen er damals wie heute überzeugt war, auch mit den richtigen Leuten nicht über Nacht umsetzen lassen in einer Monster-Organisation wie der ING-Bank.
Immerhin bedient das Unternehmen 37 Millionen Kunden in 15 Ländern und macht damit einen Umsatz von jährlich 85 Milliarden Euro, was mehr ist, als der gesamte niederländische Staatshaushalt zur Verfügung hat.
Natürlich braucht ein solches Unternehmen kaum etwas dringlicher als eine leistungsfähige IT-Organisation, aber davon war die ING-Bank damals ziemlich weit entfernt. Van Kemenade fand vor allem eine Mannschaft vor, die demotiviert und lustlos war, und der jeder Stolz auf die Arbeit abhandengekommen war.
Pizza für 80 Ingenieure
Der CIO schrieb einen Blogbeitrag, in dem sinngemäß stand: "Eigentlich haben wir doch den schönsten Job der Welt, das sollten wir uns mal wieder klarmachen und überlegen, was daraus folgt."
Damals bot dieBankseinen Kunden eine App an, die in Rankings mit einem Stern bewertet wurde, ein Urteil, das nur deshalb nicht noch schlechter ausfiel, weil "man null Sterne nicht vergeben konnte", so van Kemenade. Entwickelt hatte sie eine externe Marketingfirma.
Der CIO schrieb eine Rundmail, in der er seine Ingenieure aufforderte, sich doch mal nach Feierabend mit ihm zu treffen und über die Entwicklung einer neuen App nachzudenken. Er würde an diesem Abend auch die Pizza bezahlen, schrieb Von Kemenade.
Loben statt kritisieren
Der Abend war ziemlich teuer für ihn, weil 80 Ingenieure erschienen, ein Zuspruch, mit dem er niemals gerechnet hatte. Die Geschichte ist ein Beispiel dafür, wie wichtig dem CIO der richtige Umgang mit den richtigen Leuten ist. Ingenieure sind die Banker der Zukunft, findet er, und deshalb stelle sich natürlich die Frage, wie man gute Ingenieure für sich gewinnt.
Wollten die nicht alle nur für Google arbeiten? Nicht zwingend, so der CIO, wenn man ihnen Freiheiten gebe und sie richtig behandle, kämen sie auch zu einerBank.
Wie das geht? "Kritisiere sie nicht für Bugs und für irgendwelche Dinge, die nicht funktionieren, sondern lobe sie für die guten Ergebnisse, die sie liefern. Dann werden sie stolz darauf sein, für dich zu arbeiten." Das ist die Botschaft Ron van Kemenades.
Extrem wichtig sei das auch deshalb, weil niemand eine Strategie - welcher Art auch immer - ohne gute Ingenieure umsetzen könne: "Ein Idiot bleibt auch mit einem guten Werkzeug ein Idiot, und dass bedeutet, dass die Werkzeuge nicht entscheidend sind." Sondern der Umgang mit ihnen. Jedes Werkzeug und sein Einsatz müsse sich daran messen lassen, ob und wie es dem Kunden dient.
Die ING-Bank gibt in diesem Sinne vier Versprechen ab. Erstens sollen die eigenen Banking-Produkte grundsätzlich unkompliziert und easy zu handeln sein. Zweitens stehen diese Produkte jederzeit überall zur Verfügung. Drittens helfen die Produkte dem Kunden dabei, bessere Entscheidungen bezüglich seinerFinanzentreffen zu können. Und viertens schließlich verspricht die ING-Bank, in ihrem Tun jeden Tag ein bisschen besser zu werden.
Zwei Jahre reichen als Horizont
Ron van Kemenade: "Im Banking geht es nicht um Produkte, sondern darum, was die Menschen damit tun können." Und es geht um Kooperationen. Deshalb baut die ING-Bank eine Open-Banking-Plattform auf, die sich global skalieren lässt, und auf der auch externe Anbieter Dienstleistungen anbieten können. Auf der anderen Seite ist die ING-Bank mit eigenen Services auch auf fremden Plattformen präsent.
Wer solche Ansätze mit Erfolg umsetzen will, sagt Ron van Kemenade, sollte sich vor allem keine Gedanken darüber machen, was 2030 ist und auch keine Konzepte für solche langen Zeiträume machen. Zwei Jahre reichten als Horizont völlig aus, vor allem weil man alle Pläne ohnehin ständig korrigieren und nachschärfen müsse - im Sinne des Agilitätsgedankens.
Der bedeute auch, ständig von seinen Kunden zu lernen. Genau das macht Ron van Kemenade. Mit diesem Ansatz und seiner Umsetzung wurde er 2016 CIO des Jahres in den Niederlanden und 2017 "European CIO of the Year."
Hamburger IT-Strategietage: Drei Ratschläge für innovative CIOs
Ratschläge für innovative CIOs Wie gelingt es CIOs, ihre IT und damit ihr Unternehmen fit für Innovationen zu machen? Dazu haben wir im Vorfeld der Hamburger IT-Strategietage von CIOs und Experten Ratschläge eingeholt.
Bettina Uhlich, Evonik Bettina Uhlich, CIO von Evonik: „Erstens integrierte Zusammenarbeit in gemischten Teams aus Business und IT auf ,Augenhöhe‘ von der Idee bis zur operativen. Zweitens frühe Zusammenarbeit mit Technologiepartnern und externen Geschäftspartnern für den Aufbau von digitalen Ökosystemen. Drittens performante Hochverfügbarkeit der Basis IT mit ,digitalen Lösungen und Kompetenzen‘. Moderne IT mit digitalen ,Touch & Feel‘ an jedem Arbeitsplatz erlebbar machen, das trägt zum ,digitalen Change‘ bei und nimmt Ängste vor Veränderung. Auf keinen Fall über Komplexität reden, sondern effizient mangen.“
Michael Müller-Wünsch, Otto Michael Müller-Wünsch, CIO von Otto: „Technologie allein hilft nicht – der Mensch muss mit: Fördern Sie den Kulturwandel, schaffen Sie neue Arbeitsumgebungen und investieren Sie in Sinnstiftung!“
Hartmut König, Adobe Hartmut König, CTO bei Adobe: „Als Enabler des Experience Business und Motor der Digitalisierung leisten CIOs einen strategischen Beitrag zum Unternehmenserfolg. Dieser Rolle sollten sie gerecht werden, in dem sie Verantwortung für die Strategie zur digitalen Transformation übernehmen, künftig noch stärker als Berater fungieren und noch enger mit der Geschäftsleitung, dem Marketing und anderen Abteilungen zusammenarbeiten.“
Gerald Fehringer, QSC Gerald Fehringer, Leiter Multi-Cloud Consulting bei QSC: Erstens eine Cloud-first Strategie: Innovationen auf modernen Cloud Diensten, mit Fokus auf PaaS. Fehringer: „Das Rad nicht neu erfinden, Cloud Case-Studies sind eine Goldquelle!“ Zweitens: „Think-Big: Skalierung sollte jederzeit möglich sein und nicht erneutes Re-Design – Programmierung im modernen DevOps-Style setzt daher schon zu Beginn auf Cloud Dienste!“ Und drittens: „Privacy-by-Design: nicht als DSGVO-Schlagwort (Datenschutzgrundverordnung) sehen, Datenschutz und Datensicherheitskontrollen schon im Prototyp berücksichtigen – Cloud ist nicht unsicher, nur eine Frage der Architektur!“
Markus Noga, SAP Markus Noga, SAP: „Erstens: Chatbots sind das Interface der Zukunft und bieten eine Vielfalt an Anwendungsmöglichkeiten. Identifizieren Sie frühzeitig Einsatzgebiete für diese neue Form der Endbenutzerinteraktion und schaffen Sie die technischen Voraussetzungen für deren Gebrauch. Zweitens: Intelligente Applikationen automatisieren routinemäßige Aufgaben und erleichtern die Implementierung von maschinellem Lernen in Geschäftsprozesse. Finden Sie heraus, in welchen Geschäftsbereichen Sie Wertschöpfung durch Automatisierung schaffen und Ihre Mitarbeiter gleichzeitig nutzbringender einsetzen können. Drittens: Plattformen für maschinelles Lernen bieten die Möglichkeit individuelle Anwendungsfälle zu adressieren. Überlegen Sie sich, welche Plattform Ihren Kenntnissen und Bedürfnissen entspricht. Sie legt den Grundstein für die Transformation Ihres Betriebs zum intelligenten Unternehmen.“
Christian Graszt, Knüppel Verpackungen Christian Graszt, CIO bei Knüppel Verpackungen: „Suchen Sie nach Innovationen, die Ihre Geschäftsmodelle sinnvoll ergänzen und möglichst auf eine neue Ebene heben, um echte Vorteile zu generieren. Scheuen Sie sich nicht, völlig neue Wege zu beschreiten, da nur so Neues entsteht. Stellen Sie sicher, dass Sie über die notwendigen Ressourcen und Unterstützung verfügen, um längere Perioden ohne Einschränkungen an der Umsetzung arbeiten zu können.“
Martin Blach, Vodafone Martin Blach, Head of Solution Design Group Data Center bei Vodafone Group Services: "Die Umsetzung von Automation und Robotics benötigt die Unterstützung der Fachbereiche. Es ist wichtig, ein sogenanntes „Center of Excellence“ aufzubauen, zu dedizieren und mittels „Train the Trainer“-Konzept Ausführungsverantwortung an die Fachbereiche zu verlagern. Aktivitäten im Cloud und Robotics-Umfeld sollten „agile“ umgesetzt werden. Technologie und Mitarbeiter müssen hier in Einklang gebracht werden, um nachhaltige Erfolge zu erzielen.
Heiko Packwitz, LHI Heiko Packwitz, Chief Marketing & Communications Officer der Lufthansa Industry Solutions (LHI): "Erstens: Eine gute Vernetzung und Kommunikationsfähigkeit, damit CIOs sowohl intern die besten Sponsoren und Multiplikatoren für neue Services und Prozessverbesserungen finden, als auch offen genug sind, externe Impulse und Best Practices einbeziehen. Zweitens: Viel Mut und Geduld, um neue Technologien in Prototypen oder Minimal Viable Products einfach mal auszuprobieren, ihnen aber auch Zeit zu geben, um zu wachsen und Enterprise Ready zu werden. Drittens: Vernunft und hohe Kompetenz, um nicht jede Innovation mitzumachen, sondern konsequent vom Kunden aus zu denken und von Technologie keine Wunder zu erwarten."
Markus Warg, IT-Vorstand bei Signal Iduna Markus Warg, IT-Vorstand bei Signal Iduna: "Erstens ein Zielbild, das verständlich ist und begeistert, zweitens modernste Technologie und Open Stack, drittens Kompetenzmanagement."
Julius Ganns, Vorwerk Julius Ganns, Head of Digital Vorwerk: "Erstens Aufbau eines gemeinsamen Steering Committees (Marketing, IT, Engineering) und eines Agilen Portfolio-Prozesses auf Basis eines digitalen Investment Pools. Zweitens Business Cases für Digitale Innovationen sollten auf „Cost of Delay“ als primären Treiber ausgerichtet sein. Die IT Architektur für digitale Lösungen sollte sich vor allem in agiler Weise an „Cost of Change“ orientieren, und Big Design Upfront vermeiden. Drittens Cross-Functionale Teams sollten Ende-zu-Ende mit der Entwicklung von „Self-Contained Systems“ beauftragt werden, um Time-to-Market und Effizienz zu optimieren."
Robin Mager, N-Ergie Robin Mager, Geschäftsführer N-Ergie IT: "Entdeckt Eure kindliche Neugier für IT wieder – keine andere Lebensphase bietet eine bessere innovative Fehlerkultur. Verändert die Welt - nichts inspiriert stärker als eine starke Vision. Das zieht Menschen an, die Eure Überzeugungen teilen und dafür jedes Innovations-Hindernis überwinden. Seid demütig - stellt Innovationen in den Dienst Eurer Kunden, Kollegen und des Unternehmens.“
Martin Wibbe, Atos Martin Wibbe, Senior Vice President bei Atos International Germany: „Digitalisierung ist ein Lifestyle, agieren Sie jetzt! Fragen Sie sich nicht, welche Technologie Sie einsetzen sollten, sondern, welche Herausforderungen im Unternehmen SIE damit lösen können.“
Professor Gunter Dueck Professor Gunter Dueck: "Die IT-Mitarbeiter müssen sich eben auch mit dem Unternehmen als Ganzem vernetzen, nicht nur von Anforderungen der Fachabteilungen erfahren - die sind ja auch nicht für Geschäftsmodellveränderungen zuständig. Oft lebt die IT nur vom Funding, nicht von Initiative. Initiative muss dann auch dazu führen, dass das Unternehmen irgendwann den CIO als Vorstandsmitglied anerkennt."
Andreas Keiger, Rittal Andreas Keiger, Executive Vice President Global IT Infrastructure bei Rittal: „Erstens: Mit kleineren taktischen Projekten starten, da die Modularität und Skalierbarkeit von Container-basierten RZ-Infrastrukturen dies erlaubt, einen vertrauensvollen Partner an Bord holen und gemeinsam lernen. Zweitens: Datensicherheit und Datenhoheit als wichtige Argumente mit in die Diskussion mit dem Fachbereich nehmen, um die eigenen IT-Leistungen hervorzuheben. Drittens: Erfolge und Innovationen innerhalb der eigenen Organisation sichtbar machen.“
Kai Bender, Oliver Wyman Kai Bender, Partner bei Oliver Wyman: „Erstens Kunde zuerst: Denken Sie die Einsatzmöglichkeiten digitaler Technologien immer vom Kundenbedürfnis her, NICHT primär aus Ihren eigenen Geschäfts- oder Querschnittsprozessen heraus. Eine Innovation ist erst dann im Business angekommen, wenn Ihre Kunden etwas davon merken. Zweitens Pilotierung schlägt Theorie: In vielen möglichen Anwendungsbereichen Künstlicher Intelligenz ist das Zielbild noch vage. Warten Sie nicht auf endgültige Klarheit, sondern experimentieren Sie im Markt. Drittens Make statt Buy: Bauen Sie die Fähigkeiten für die Nutzung und Weiterentwicklung Ihrer digitalen Innovationen intern auf. Die dahinter liegenden Technologien haben keine ,Unterstützungsfunktion‘, die Sie extern zukaufen sollten, sondern sind ein künftiges Kernelement Ihres Unternehmens.“
Fatmir Kqiku, DXC Technology Fatmir Kqiku, Robotics Advisory Leader Central+North Europe bei DXC Technology: "Das Business benötigt von Ihnen Support und Anleitung für die Transformation – seien Sie ein wichtiger Teilnehmer auf der digitalen Reise. Beschleunigen Sie das Tempo, um ineffiziente Prozesse in Ihren Betriebsmodellen auszuschalten. Die Business Units und Shared Service Center benötigen genau jetzt Ihr technologisches Know-how. Fragen Sie nicht, ob nach formalen Kriterien ein Technologieprojekt vorliegt - handeln Sie sofort. Stimmen Sie sich eng mit dem Business ab und bauen Sie eine Roboter-Workforce auf, Ihre Wettbewerber sind bereits dabei. Denken Sie daran, dass Sie nie so schnell und agil wie ein Startup sein werden."
Güner Aksoy, Pure Storage Güner Aksoy, Regional Sales Director Central Europe bei Pure Storage: "CIOs müssen die Art und Weise, wie sie Daten managen, grundsätzlich hinterfragen. Dazu gehört die Frage, welche Daten in die Public Cloud dürfen, welche in die Private Cloud sollten und welche selbst ,on premise' verarbeitet werden müssen. Zudem muss die aktuelle Infrastruktur daraufhin analysiert werden, ob sie den Herausforderungen von künstlicher Intelligenz, maschinellem Lernen und Big Data Analytics gewachsen ist. Drittens sollten CIOs bei der Anschaffung neuer Infrastruktur sicherstellen, dass sie die Chance haben die Systeme kontinuierlich zu aktualisieren ohne unvorhersehbar hohe Kosten zu erzeugen."
Hans-Werner Feick, Kobaltblau Hans-Werner Feick, Geschäftsführer von Kobaltblau: "Stellen Sie Ihre IT so auf, dass sie in der Lage ist, neben der hohen Prozessreife und Stabilität in den Legal–Funktionen andockfähig für Neues zu werden. Die Grundlage dafür ist die Modularisierung der Architektur auf Basis eines durchgängig durchdachten und zielgerichtet umgesetzten Datenmodells und eine Flexibilisierung der IT-Organisation."
Matthias Frühauf, Veeam Matthias Frühauf, Director Technical Sales CEMEA bei Veeam: "IT-Verantwortliche sollten flexible Ansätze wählen, um auf die sich dynamisch ändernden Anforderungen agil reagieren zu können. Ein hohes Maß an Automatisierung und Standardisierung ist dafür unerlässlich und fordert auch die Auseinandersetzung mit monolithischen „Legacy-Anwendungen“. Gleichzeitig dürfen datenschutzrechtliche und Compliance-Anforderungen nicht aus dem Auge verloren werden."
Jochen Fauser, Deloitte Jochen Fauser, Consulting Partner bei Deloitte: "Erstens: CIOs sind digitale Leader – aber nicht die einzigen: CIOs können als Technologieführer ihrer Organisation die digitale Agenda proaktiv vorantreiben. Nichtsdestotrotz sind digitale „Leader“ in anderen Unternehmensteilen ebenso wichtig, um die Digitalisierung und Integration von Innovationen in dedizierten Unternehmensbereichen voranzutreiben. Zweitens: Orientieren Sie sich stark am Endkunden: Um den Umgang mit Innovation – ultimativ also die Geschäftsstrategie – mitzugestalten, sollten sich digital-orientierte CIOs sowohl auf externe als auch auf interne Kunden konzentrieren. Drittens: Schaffen Sie eine digitale Kultur, eine „digitale DNA“, für die digitale Agenda Ihres Unternehmens: CIOs sollten eine neue Kultur innerhalb der IT pflegen, die Risikobereitschaft, das „Fast-Failure“-Prinzip, iterative Entwicklungsprozesse, flexible Bereitstellung, Experimente, Pilottests und funktionsübergreifende Projektteams akzeptiert und belohnt. Im Idealfall können Sie sich als Vorreiter für die „digitale DNA“ Ihres Gesamtunternehmens positionieren."
Christian Langer, Lufthansa Christian Langer, Vice President Digital Strategy, Innovation and Transformation, Lufthansa Group, und Vice President Digital Fleet Solutions, Lufthansa Technik: "Verlasst den Schreibtisch, geht zu den Nutzern. Technologie ist super, Mehrwert und Skalierbarkeit noch entscheidender. Hört nicht auf Ratschläge von Dritten (wie mir), die Euer Geschäft nicht kennen…"
Andres Dickehut, Consultix Andres Dickehut, CEO Consultix: "Setzen Sie auf Schnellboote! Kleine und flexible Anbieter bieten oft ein besseres Preis- Leistungs-Verhältnis sowie intensive Projektunterstützung. Schauen Sie dazu explizit nach Produkten und Services mit akkreditierten DSGVO-Zertifizierungen, um steigende Anforderungen von Mittelstand und Konzernen abzudecken. Hier sind Spezialanbieter aus Deutschland besonders empfehlenswert, denn sie unterliegen selbst der DSGVO und sprechen die gleiche Sprache."
Christian Hofstadt, PlusServer: Christian Hofstadt, Business Strategy Manager bei PlusServer: IT-Verantwortliche sollten nun die eigene IT-Landschaft auf den Prüfstand stellen und das Cloud-Potential analysieren, jedem Workload die optimale Infrastruktur zur Verfügung stellen im Hinblick auf Performance, Verfügbarkeit und Datenschutz sowie bei fehlendem Cloud-Know-how auf externe Berater setzen, die komplexe Clouds planen, orchestrieren und managen können.
Klaus Straub, BMW Klaus Straub, CIO von BMW: „Gehen Sie aktiv auf Ihre Business Partner zu. Schaffen Sie es, Ihre Innovation zu industrialisieren. Wir bieten im AI Umfeld zum Beispiel an, Use Cases innerhalb von 10 Tagen gemeinsam mit dem Business auf ihre Eignung zu prüfen und schon frühzeitig etwas „Erlebbares“ zu zeigen. Haben Sie den Mut auch mal etwas auszuprobieren und neue Technologien einzusetzen - mit dem Risiko, dass das nicht funktioniert, aber dann aus den Fehlern zu lernen und kontinuierlich besser zu werden.“