Zwar ist die klassische On-Premise-Lizenz nach wie vor am weitesten verbreitet und wird von Anwender-Unternehmen bevorzugt, doch beschäftigen sich mehr als 40 Prozent der Firmen mit alternativen Modellen wie On-Demand, SaaS sowie Leasing oder Software-Miete. Einer der Gründe hierfür ist, dass die Kosten beim klassischen Software-Kauf, je nach Branche und Firmengröße, zwischen 20 und 42 Prozent der IT-Gesamtausgaben ausmachen.
Kostengünstige Alternative zum Software-Kauf
Mehr als ein Viertel aller Befragten gaben an, dass sie sich bereits mit Modellen wie SaaS oder On Demand beschäftigen. Dabei kommen für fünf Prozent nur On-Demand-Lösungen in Betracht, knapp zwölf Prozent beschäftigen sich ausschließlich mit SaaS und für zehn Prozent sind beide Modelle interessant.
Vor allem kleinere und mittlere Betriebe, die in der Regel begrenzte IT-Budgets und kleine IT-Abteilungen haben, entdecken diese Konzepte als kostengünstigere Alternativen zum Software-Kauf. Differenziert nach Firmengröße bevorzugen nämlich vor allem Firmen mit 500 bis 999 IT-Nutzern SaaS- und On-Demand-Modelle. Knapp ein Drittel dieser Betriebe denkt darüber nach, Software auf diesem Weg zu beziehen. Dagegen hat nicht einmal ein Viertel der Unternehmen mit 1.000 oder mehr IT-Anwendern diese Modelle auf dem Radar.
Anbieter stimulieren SaaS-Markt
Zusätzlich befeuert wird das Interesse an SaaS und On Demand durch neue Angebote und Lösungen der Hersteller. Zu nennen wären hier Business By Design, die neue Mittelstands-Software von SAP oder Microsoft mit seinen Angeboten für "Software und Service" sowie Konzepten für ein Service Provider Licence Agreement (SPLA).
Die Marktforscher gehen davon aus, dass das Umsatz-Volumen im SaaS-Markt in den nächsten Jahren durchschnittlich um 30 Prozent per annum wachsen wird. Derzeit werden mit SaaS etwa 270 Millionen Euro umgesetzt, was einen Anteil von lediglich 1,4 Prozent am Gesamtmarkt für Geschäfts-Software ausmacht.
Dornröschenschlaf beendet
Inzwischen erwachen auch das Leasing und die Miete (inklusive Mietkauf) von Software aus ihrem jahrelangen Dornröschenschlaf. Insbesondere in Unternehmen mit 500 bis 999 Mitarbeitern ist das Interesse an den Beschaffungsformen Leasing und Miete groß. Von diesen beschäftigen sich bereits über 30 Prozent damit.
Bedingt wird dieser Trend durch eine restriktive Finanzierungspolitik der Banken, verbunden mit einer niedrigen Eigenkapitalquote der mittelständischen Unternehmen. Bei Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern sind es hingegen nur knappe 20 Prozent.
Da der Leasing-Geber wirtschaftlicher und juristischer Eigentümer von Software und der benötigten Hardware ist, wird beim Leasing-Nehmer die Bilanz nicht unnötig belastet und die Eigenkapitalquote verbessert. Gerade Letzteres führt im Hinblick auf die aus Basel II resultierenden Anforderungen der Banken zu einem besseren Rating und eröffnet bei Bedarf günstigere Finanzierungs-Konditionen bei der Hausbank.
Voll abzugsfähig
Ferner sind Leasing-Raten als Betriebsausgaben steuerlich sofort voll abzugsfähig. Bei einer Finanzierung durch Eigenkapital wirken dagegen nur die Abschreibungen steuermindernd.
Ein weiterer für den Leasing-Nehmer nicht zu unterschätzender Aspekt ist, dass er keine Kostenbelastung während der Projekt-Phase hat. Er zahlt die erste Leasing-Rate erst dann, wenn das Projekt erfolgreich abgeschlossen ist und die Software im Echtbetrieb genutzt wird.
Die Berater der Experton Group wollen mit der Umfrage aktuelle Tendenzen bei der Software-Beschaffung und dem Software-Einsatz in deutschen Unternehmen aufzeigen. Basis für die Analyse waren Gespräche mit 120 IT-Entscheidern aus Firmen mit mehr als 500 Mitarbeitern.