Karlsruher CAS Software gewinnt Mittelstands-Auszeichnung

"Innovator des Jahres" erstmals aus der IT-Branche

27.06.2006 von Horst Ellermann
Zum ersten Mal in der Geschichte des Innovationswettbewerbes Top 100 erhält ein Unternehmen aus der IT-Branche die Auszeichnung "Innovator des Jahres". Mentor Lothar Späth überreichte am 23. Juni die Trophäe an Martin Hubschneider, Vorstandsvorsitzender der CAS Software AG aus Karlsruhe.

Die Auszeichnung "Innovator des Jahres" wird im Rahmen der Initiative Top 100 unter der wissenschaftlichen Leitung von Professor Nikolaus Franke von der Wirtschaftsuniversität Wien vergeben. Franke lobte das CAS-Management für kooperativen Führungsstil. Ergebnis sei eine Innovationskultur, die alle Ebenen erfasst und von allen 125 Mitarbeitern - zu 85 Prozent Akademiker - getragen wird. Das Management des Eigentümer geführten Unternehmens sorge dafür, dass sich die Mitarbeiter bis zu 50 Prozent der Arbeitszeit mit innovativen Produkten und Projekten beschäftigen. Allein fünf Mitarbeiter konzentrieren sich in einer eigenes geschaffenen Abteilung auf das Thema Innovations-Management.

Franke hat insgesamt fünf Kriterien für die Auszeichnung geprüft: Innovationserfolg, Innovationsklima, innovative Prozesse und Organisation, innovationsförderndes Top-Management sowie Innovationsmarketing. Seine Ergebnisse haben einer Jury aus Unternehmensberatern und Fachleuten als Grundlage für die Preisvergabe gedient. Sie werden aber auch den teilnehmenden (und zahlenden) Unternehmen als Benchmark zur Verfügung gestellt.

Zum Erfolg: Die Top 100 der Teilnehmer generiert durchschnittlich 48 Prozent ihrer aktuellen Umsätze und 50 Prozent ihrer Gewinne aus Innovationen und innovativen Verbesserungen der letzten drei Jahre. Weiterhin stellt bei 90 Prozent der mehrheitlich mittelständischen Unternehmen die bedeutendste Innovation der vergangenen drei Jahre eine Weltneuheit dar.

Zum Klima: Ein guter Indikator für ein positives Innovationsklima sind die kreativen Leistungen des Personals. So fällt auf, dass in den Top Ten dieser Kategorie jeder Mitarbeiter pro Jahr etwa acht Verbesserungsvorschläge macht, während dies bei der Gesamtheit der Top 100 nur drei bis vier Ideen jährlich sind.

Zu den Prozessen: In der Kategorie "Innovative Prozesse und Organisation" hebt Franke hervor, dass sich bei 81 Prozent (Vorjahr: 72 Prozent) der Top 100-Unternehmen Mitarbeiter ausschließlich mit Innovationen befassen. Wie im Vorjahr investierten die Top 100 durchschnittlich fast zehn Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung.

Zum Management: Bei den besten Zehn der Kategorie "Innovationsförderndes Top-Management" wendet die Führungsriege fast die Hälfte ihrer Arbeitszeit für das aktive Mitwirken an Innovationsprozessen auf. Bei den Top 100 liegt dieser Wert im Durchschnitt bei 28,5 Prozent.

Zum Marketing: Im Bereich "Innovationsmarketing" haben die Unternehmen im Vergleich zu den Top 100 des Vorjahres noch einmal einen Gang zugelegt - verbessert hat sich die Zusammenarbeit zwischen Marketing und Entwicklung. Die Bedeutung dieses Bereiches leitet Franke daraus ab, dass sich bei den Top Ten die Marketingmitarbeiter 62 Prozent ihrer Arbeitszeit mit Innovationen befassen - bei der Gesamtheit der TOP 100 sind es 31 Prozent der Arbeitszeit. Zudem hängt gerade im Mittelstand der Innovationserfolg in hohem Maße von gezielter Kooperation im Bereich Forschung und Entwicklung ab. 94 Prozent arbeiten mit Kunden, 86 Prozent der Top 100 mit Lieferanten zusammen. Mit Wettbewerbern kooperieren allerdings nur 16 Prozent der Top 100 intensiv.

Mentor Späth überreichte neben dem "Innovator des Jahres" folgende Auszeichnungen in den Einzelkategorien: Der Preis für "Innovationserfolg" ging an den Digitaldruckspezialisten CSAT GmbH, "Innovationsklima2 an das Software-Unternehmen CSS GmbH, "Innovative Prozesse und Organisation" an den Experten für Labortechnik Aviso GmbH, die Kategorie "Innovationsförderndes Top-Management" konnte der "Innovator des Jahres" CAS Software AG für sich entscheiden, ein herausragendes "Innovationsmarketing" weist der schwäbische Werkzeughersteller Festool GmbH auf.

Detaillierte Studienergebnisse gibt es auf www.top100.de und in dem Buch "TOP 100 2006 - Ausgezeichnete Innovatoren im deutschen Mittelstand". Die nächste Runde Top 100 startet Mitte September, Bewerbungsschluss ist am 30. November 2006.