Intels mobile Core-Prozessoren der 6. Generation - was ist das überhaupt? Laut Intel ist es ganz einfach: das sind die besten und energieeffizientesten Modelle überhaupt; wäre auch seltsam, wenn sie schlechter als die Vorgänger sind. Aber auch das gab es schon in der Vergangenheit in der Welt der Prozessoren...
Doch zurück zur sechsten Generation: Hierbei handelt es sich wieder um mobile Core i3, Core i5 und Core i7 mit neuen Modellnummern sowie die neuen Core m3, Core m5 und Core m7 - die Details und Unterschiede erläutern wir noch im Artikel.
Alle neuen mobilen CPUs sind für den Einsatz in Tablets, 2-in-1-Geräten sowie Notebooks vorgesehen und basieren auf der neuen Skylake-Architektur. Bei Skylake handelt es sich um eine Mikroarchitektur, die Intel wieder schrittweise für seine Prozessoren der Serien Celeron, Pentium, Core und Xeon zum Einsatz bringen wird. Die Fertigung von CPUs mit Skylake-Architektur erfolgt unverändert mit 14 nm Strukturbreite. Im Vergleich zu den Vorgängern mit der sogenannten Broadwell-Architektur hat Intel an vielen kleinen Schrauben gedreht, um die Befehlsverarbeitung schneller und effizienter zu machen. Das gleich gilt für die im Prozessor integrierte Grafik-Engine.
Effizienter, sparsamer, kleiner: Laut Intel sollen mit den Skylake-basierenden Core-Prozessoren der 6. Generation noch kleinere Formfaktoren und dünnere Geräte möglich sein. Die mobilen Core-Prozessoren mit Skylake-Architektur skalieren von 4,5 bis 45 Watt. Damit decken die CPUs lüfterlose Tablet ebenso ab wie leistungsstarke Notebooks.
Wachstumsmarkt 2-in-1s
Neben Tablets mit Windows 10 bezeichnet Intel vor allem die 2-in-1-Geräte als den großen Wachstumsmarkt. Hierbei handelt es sich um ein Notebook und Tablet in einem Gerät. Typischerweise ist bei dieser Gerätegattung die Tastatur abnehmbar. Während es 2013 laut Intel rund 25 Designs von 2-in-1-Geräten gab, seien aktuell über 80 verschiede Modelle im Markt. Einer Studie "Intel Buyer Study Q2/2015" zufolge sollen wollten 50 Prozent der Käufer eigentlich ein Tablet, gingen aber mit einem 2-in-1-Gerät aus dem Laden.
Für Tablets und eben die 2-in-1-Geräte sieht Intel seinen neuen Prozessoren der Serien Core m3, Core m5 und Core m7 vor. Beim Vorgänger mit Broadwell-Architektur gab es nur eine Serie "Core M" mit verschiedenen Modellnummern 5Yxx. Bei den neuen Skylake-basierenden Modellen führt Intel analog zu den Core i3, i5 und i7 nun die Serien Core m3, m5 und m7 ein. Damit sollten Käufer von Geräten die Leistung der Prozessoren besser einordnen können.
Intel vergleicht iPad Air 2
Die neuen Core m-CPUs sind alle mit 4,5 Watt TDP spezifiziert, was den Einsatz in lüfterlosen Geräten sehr gut ermöglicht. Intel nutzt bei den Modellen Taktfrequenzen von 0,9 GHz bis hoch zu 3,1 GHz im Turbo-Modus. Bei allen Core m3, m5 und m7 kommen jeweils zwei Kerne zum Einsatz (inklusive Hyper-Threading) sowie eine integrierte Intel HD Graphics 515. Letztere soll eine 40 Prozent besser Grafik-Leistung als bei den Vorgängern bieten.
Ebenso sei mit den neuen Skylake-Core-m’s eine Akkulaufzeit von bis zu 10 Stunden bei einem 38 Wh Akku möglich. Zum Vergleich: Ein iPad Air 2 mit 27,6 Wh Akku bietet eine ähnliche Akkulaufzeit. Intel selbst zieht das Apple-Tablet für einen Leistungsvergleich heran: Basierend auf den Benchmarks TabletMark und WebXPRT 2015 soll ein Core m7-6Y75 die doppelte Performance eine iPad Air 2 bieten.
Y-, U- und H-Serien
Einfach ist bei Intel die Entschlüsselung der Modellnummern und unterschiedlichen CPU-Serien nicht wirklich. Auch bei den Skylake-basierenden Core-Prozessoren wird es nicht einfacher. Zwar lassen sich die neuen Core m3, m5 und m7 nun auch ohne die nachfolgende Modellnummern 6Yxx leistungsmäßig etwas einfacher untereinander einordnen, doch wie sieht es mit den neuen mobilen Core i3, i5 und i7 aus?
Intel selbst spezifiziert seine neuen mobilen Prozessoren in unterschiedliche TDP-Klassen ein; also nach maximalem Energiebedarf. Für hohe Mobilität und kleine Formfaktoren gibt es die mit 4,5 Watt spezifizierten CPUs der Y-Serie. Hierbei handelt es sich um alle Core m3, m5 und m7, die in der Modellnummer das "Y" enthalten - beispielsweise Core m5-6Y57. In Ultrabooks und leistungsfähige leichte Systeme sollen die mit 15 Watt eingestuften Core i3, i5 und i7 mit einem "U" in der Modellnummer wandern. Diese U-Serie verfügt über eine etwas leistungsfähigere Intel HD Graphics 520 und ist über Modellnummern wie Core i3-6100U oder Core i7-6650U zu identifizieren. Für Notebooks und Ultrabooks mit hoher Performance sieht Intel seine 45-Watt-Prozessoren der H-Serie vor. Bei diesen Core i3, i5 und i7 sind überwiegend Quad-Cores im Einsatz sowie eine nochmals leistungsfähigere HD Graphics 530.
Etwas fragmentierter setzt sich das Produktportfolio dann doch zusammen. So bietet Intel noch spezielle Core i3, i5 und i7 der U-Serie mit 28 Watt TDP an, die die Intel Iris Graphics 550 besitzen. Außerdem gibt es noch in der Leistung und den Features abgespeckte Pentium-Prozessoren mit Skylake-Architktur.
Optimiert für Windows 10
Neben mehr Performance setzt Intel bei seinen Skylake-Prozessoren auf eine Optimierung für Windows 10. Hierzu zählt der neue "Speed Shift" Modus, bei dem der Prozessor die Energieverwaltung dem Betriebssystem abnimmt. So wird durch Speed Shift das Ändern von P-States (Betriebszustände mit definierter Taktfrequenz und Core-Spannung je nach Auslastung der CPU) auch komplett von der Hardware übernommen - damit fällt Overhead durch das Betriebssystem weg. Windows 10 wird diese Funktion unterstützen. Intel spricht auch von einer drastischen Reduzierung des Energiebedarfs beim Video-Playback und dem Ruhemodus von Windows.
Eine weitere für Windows 10 konzipierte Funktion ist "Wake-on-Voice" für Cortana. Intel hat in seiner neuen Skylake-Architektur die Smart Sound-Technologie integriert. Ein integrierter DSP reagiert auf Sprachbefehle, während das System sich im Schlafmodus befindet. Über den Sprachbefehl "Hey Cortana" lässt sich ein PC mit Windows 10 und Skylake-Prozessor aus dem Energiesparmodus aufwecken.
Auch der Login bei Windows 10 durch die Gesichtserkennung unterstützt die neue Skylake-Plattform durch Intels Realsense-Technologie. Hierfür verfügt Skylake über eine integrierte Unterstützung von Kamerasensoren. (cvi)