Die Frage haptische Filiale oder virtuelle Filiale beantworten Banken mit einem "sowohl als auch". Das geht aus dem "Branchenkompass 2009 Kreditinstitute" von Steria Mummert hervor. Demnach glauben achtzig Prozent der rund hundert Befragten an eine Renaissance der Hausbank. Gleichzeitig geben 71 Prozent an, dass neue Wettbewerber wie Zahlsysteme im Mobilfunk oder Internet traditionellen Kreditinstituten Marktanteile abnehmen werden.
Auf die Frage nach den bis 2012 geplanten Investitionen zeigt sich, dass Banken beim Internetbanking offenbar Nachholbedarf sehen. Mehr als jeder zweite Umfrageteilnehmer (54 Prozent) setzt Internetbanking auf Platz Eins. Der Filialvertrieb kommt mit 41 Prozent der Stimmen auf Rang zwei.
Das ist eine deutliche Aussage für das Banking am Computer. Internetbanking nahm auch in der Vorjahresbefragung den Spitzenplatz ein, damals mit einem Prozent mehr Stimmen. Investitionen für den Filialvertrieb erhielten 2008 mit 47 Prozent jedoch deutlich mehr Nennungen als in der aktuellen Studie.
Ein weiterer Trend ist das sogenannte Community-Banking. Damit sind spezielle Angebote für einzelne Kundengruppen gemeint, etwa Senioren oder Migranten. Jede vierte Bank gibt an, ihre Filialen auf Zielgruppen ausrichten zu wollen. Beim Internet-Banking schließt das Web-2.0-Angebote für junge und jüngere Kunden ein.
Insgesamt zeigen sich die Befragten in der aktuellen Studie optimistischer als noch vor einem Jahr. Obwohl nach wie vor Vertrauensverlust der Kunden spürbar sei, ist eine von manchem befürchtete Abwanderungswelle ausgeblieben.
Immer mehr Compliance
Die Entscheider rechnen jedoch mit weiteren nationalen und internationalen Regularien. Acht von zehn Befragten geben denn auch an, ihre Risiko-Management- und Controlling-Prozesse überprüfen zu wollen.