Gut die Hälfte der 221 Befragten - davon 48 Nutzer, ansonsten Internetverantwortliche - gaben an, ihre Erwartungen seien erfüllt oder übertroffen worden. 50 äußerten sich enttäuscht, jeder Achte gab an, nichts erwartet zu haben. Mit welchen Erwartungen die Projekte gestartet wurden, weist die Studie indes nicht aus.
Das Ifem befasst sich in erster Linie mit Wissensmanagement; deshalb stand dieses Thema bei der Befragung im Vordergrund. Ifem-Vorstand Matthias Fank räumt ein, Wissensmanagement könne, anders als früher angenommen, nicht als eigenes Projekt realisiert werden; er stellt jedoch fest: "Intranets bieten die Möglichkeit, viele Aspekte des Wissensmanagements umzusetzen."
Im Fragebogen war um eine subjektive Einschätzung gebeten worden, wie viel "gehaltvolles Wissen gegenüber der schlichten Information" im jeweiligen Firmenintranet vorhanden sei. Die meisten Befragten (116) bezifferten den Wissensanteil auf immerhin 25 Prozent, 61 sahen Wissen und Information gleich verteilt; ein Teilnehmer behauptete, alles im Intranet sei Wissen.
Unternehmens- und Fachinformationen, dazu Foren und Suchmaschinen werden laut Ifem in nahezu allen Intranets angeboten. Angaben über Kunden und Wettbewerber hingegen finden sich in weniger als der Hälfte aller Unternehmensnetze. Chats, Ideenbörsen und interne Marktplätze sind sogar noch weit geringer verbreitet, und im Bereich der Anwendungen hinken neben anderen Projektmanagement und Terminkalender, vor allem aber ERP-Funktionen den Suchmaschinen hinterher.
Für 10 der 221 Befragten hat das Intranetprojekt "absolute Priorität", also Vorrang vor allen anderen IT-Vorhaben. 71, also knapp ein Drittel, zählen es zu den "wichtigsten" Projekten. Lediglich "nice to have" oder gar verzichtbar ist das Intranet immerhin für insgesamt 44 der Umfrageteilnehmer. Die Verantwortung trägt in den meisten Unternehmen (66) ein abteilungsübergreifendes Team; in 29 Fällen ist das Netz Chefsache, nur in 15 ist eine "Wissensmanagementabteilung" zuständig.
Effizienzkriterien anzulegen scheint kaum möglich; jedenfalls ist für ein Drittel der Befragten unklar, was unter einem effizienten Intranet zu verstehen sei. Controlling, Analyse und betriebswirtschaftliche Steuerung des Netzes gibt es deshalb nur selten. Das passt zu den Projektzielen: Nur fünfmal wurde Kostensenkung angegeben; meistens landete das Kreuz jedoch bei der eher unspezifischen Antwort "Verbesserung der internen Kommunikation".