Mobile Business Applikationen

Investitionsstau ist kein Thema für Mitarbeiter

16.09.2010 von Ima Buxton
In der Freizeit nutzen sie die neueste ITK-Technologie. Am Arbeitsplatz müssen Geräte und Anwendungen der vorherigen Generation genügen. Doch entgegen der herrschenden Meinung erwarten die Mitarbeiter von den Unternehmen keine nennenswerten Modernisierungsmaßnahmen, wie eine Studie von Opinion Matters ergab.
CIOs geben CRM-Anwendungen oberste Priorität bei der Weiterentwicklung geschäftlicher Handy-Applikationen. Nur zehn Prozent der Befragten beschäftigen sich überhaupt nicht mit dem Thema Business Application.


Experten landauf und landab beklagen, viele Mitarbeiter fühlten sich an ihrem Arbeitsplatz IT-technisch um Jahre zurückversetzt, wenn sie die Ausstattung ihrer Computer- und Telekommunikationsgeräte betrachten. Doch eine von Vodafone in Auftrag gegebene Studie des britischen Marktforschers Opinion Matters kommt nun zu ganz anderen Ergebnissen. In der Befragung, die im Juni 2010 unter 210 CIOs und 1200 Mitarbeitern in 500+-Unternehmen durchgeführt wurde, erklärten nur 24 Prozent der Mitarbeiter, ihre IT-Arbeitsmittel seien langsam und altmodisch verglichen mit ihren Geräten für den Privatgebrauch. Ihre Vorgesetzten sehen die Situation hingegen kritischer: 38 Prozent der CIOs konstatieren ein Gefälle zwischen privatem und geschäftlichem IT-Equipment. Bei den mobilen Anwendungen ist die Unzufriedenheit insgesamt geringer, die Schere zwischen Management und Basis indes noch größer: 31 Prozent der IT-Verantwortlichen gehen davon aus, dass es Mitarbeiter frustriert, wenn sie ihre eigenen Mobilfunkgeräte mit den darauf befindlichen Applikationen nicht geschäftlich nutzen dürfen. Nur 12 Prozent der befragten Beschäftigten bekräftigten im Gegenzug diese Unzufriedenheit.

Mobile Business-Anwendungen zählen zu den Top-Investitionen in 2010

40 Prozent der befragten CIOs ziehen nach Studienangaben aus dieser Annahme klare Konsequenzen: Für sie zählt die Weiterentwicklung und Verbesserung der Leistungsfähigkeit geschäftlicher Mobilfunk-Applikationen zu den zentralen Investitionsvorhaben für 2010. Nur eine von zehn der großen Organisationen aus dem privatwirtschaftlichen und öffentlichen Bereich verfolgen diesbezüglich keine Aktivitäten.

Der Fokus bei den mobilen Anwendungsbereichen liegt dabei sowohl im privaten wie im öffentlichen Sektor beim Thema Customer Relationship Management (CRM). 46 Prozent der CIOs wollen in diesem Bereich investieren, gefolgt von den Themen Datenerhebung (45 Prozent) und Datenbank Management (44 Prozent). Die idealen Business-Applikationen - weil mit den größten positiven Auswirkungen auf die Geschäftsprozesse - sind aus Sicht der CIOS produktivitätssteigernde Apps, die nahtlos auf jeder Plattform laufen, und Anwendungen, die die Echtzeit-Datenintegration verbessern.

Nachholbedarf bei Apps für flexible Arbeitsgestaltung

Je größer das Unternehmen desto größer das Interesse von CIOs an CRM-Anwendungen für das Business-Handy.

Den Ergebnissen der Opinion-Matters-Studie zufolge legen die Mitarbeiter mit ihren Wünschen durchaus Vernunft und unternehmerisches Denken an den Tag: Ihre Forderungen nach aktuellen Mobilfunk-Applikationen und IT-Technologien gelten nicht überflüssigen "Gimmicks". Von den meisten der gewünschten Anwendungen versprechen sich die Business-Nutzer Verbesserungen im Bereich des CRM Prozess Managements, an der Schnittstelle Kunde-Lieferant und bei der mobilen Warenerfassung. Kurz gesagt: Gefragt sind Anwendungen, die die bestehenden Unternehmenssysteme erweitern, und mit deren Hilfe die User schlicht ihre Arbeit erledigen können.

Wäre ihnen die Entscheidung überlassen, würden Mitarbeiter allerdings zuvorderst die Möglichkeiten der flexiblen Arbeitsgestaltung verbessern, wie die offene Frage nach gewünschten mobilen Anwendungen zeigt. Eine große Anzahl der User nannte überdies Anwendungen zur Nutzung von Unified Communication als Wunschapplikationen. Sie betrachten Anwendungen wie die Erreichbarkeit ihres Teams per Knopfdruck oder die Durchführung von Video-Konferenzen am eigenen Schreibtisch, als besonders wichtig.